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Die vergessenen Welten 06 - Der ewige Traum

Die vergessenen Welten 06 - Der ewige Traum

Titel: Die vergessenen Welten 06 - Der ewige Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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kastanienbraune Haar, das vom Blut noch schwerer war, aus dem Gesicht strich.
    Catti-brie sah mit erstaunten Augen zu ihm auf. »Um Haaresbreite wäre es um mich geschehen gewesen«, sagte sie augenzwinkernd und lächelte.
    Bruenor kroch näher zu ihr hinüber und untersuchte die Wunde. Zu seiner Erleichterung stellte er fest, dass seine Tochter mit ihrer Bemerkung recht hatte. Es war nur ein Streifschuss gewesen.
    »Mir geht es gut«, beteuerte Catti-brie und wollte aufstehen.
    Bruenor hielt sie unten fest. »Noch nicht«, flüsterte er.
    »Der Kampf ist noch nicht zu Ende«, entgegnete Catti-brie, und versuchte erneut, sich aufzurichten. Bruenor lenkte ihren Blick den Tunnel hinunter zu Wulfgar und den Leichen hinüber, die sich um ihn herum häuften.
    »Er ist unsere Chance«, kicherte er. »Lass den Jungen ruhig denken, dass du erledigt bist.«
    Bei diesem Anblick biss sich Catti-brie vor Verwunderung auf die Lippen. Ein Dutzend Rattenmenschen lag auf dem Boden, und Wulfgar bahnte sich mit seinem Hammer seinen Weg und schlug auf die Unglücklichen ein, die ihm nicht entkommen konnten.
    Auf ein Geräusch aus der anderen Richtung hin drehte sich Catti-brie um. Da ihr Bogen nicht mehr im Einsatz war, waren inzwischen die Werratten von der anderen Seite zurückgekehrt.
    »Die gehören mir«, sagte Bruenor zu ihr. »Bleib unten!«
    »Wenn du in Schwierigkeiten gerätst...«
    »Sei bereit, wenn ich dich brauche«, stimmte Bruenor zu, »aber jetzt bleib erstmal unten! Der Junge braucht etwas, wofür es sich zu kämpfen lohnt!«
    * * *
    Drizzt versuchte kehrtzumachen, aber die Rattenmenschen verstellten ihm prompt alle Tunnel. Bald waren seine Möglichkeiten auf einen breiten, trockenen Nebentunnel eingeschränkt, der in die entgegengesetzte Richtung zu der verlief, die er einschlagen wollte.
    Die Werratten arbeiteten sich schnell an ihn heran, und im Haupttunnel würden sie aus verschiedenen Richtungen kommen. Er stahl sich in den Nebengang und drückte sich an die Wand.
    Zwei Rattenmenschen erreichten den Tunneleingang und spähten in die Dunkelheit. Sie riefen nach einem dritten, der eine Fackel trug. Aber das Licht, das sie erblickten, war nicht das gelbe Flackern einer Fackel, sondern ein blaues Strahlen, als Blaues Licht zum Vorschein kam. Drizzt griff sie an, bevor sie ihre Waffen zur Verteidigung einsetzen konnten. Eine Klinge stieß er in die Brust der einen Werratte, während er die zweite in einem Bogen durch den Hals der anderen zog. Der Schein einer Fackel erfasste sie, als sie zu Boden stürzten, und zeigte den Dunkelelfen, der mit bluttriefenden Klingen neben ihnen stand. Die Werratten in der Nähe kreischten auf. Einige ließen sogar ihre Waffen fallen und liefen davon, aber die meisten kamen näher und versperrten ihm alle Tunneleingänge in seiner unmittelbaren Nähe. Der Vorteil, in der bloßen Überzahl zu sein, erfüllte sie bald mit Zuversicht, und während sie sich nach jedem Schritt ansahen, um sich ihrer Rückendeckung sicher zu sein, arbeiteten sie sich langsam an Drizzt heran.
    Drizzt überlegte, ob er sich in eine Gruppe stürzen und hoffen sollte, sich so durch ihre Linie zu hauen und aus dem Ring, der ihn einschloss, auszubrechen. Aber die Rattenmenschen hatten sich in jedem Gang zu Zweiergruppen zusammengeschlossen, in einigen waren sie sogar zu dritt oder zu viert. Selbst mit seinem Geschick und seiner Flinkheit würde Drizzt nicht schnell genug mit ihnen fertig werden können, ohne einem Angriff hinter seinem Rücken ausgeliefert zu sein.
    Er lief in den Nebentunnel zurück und zauberte unmittelbar hinter dem Eingang eine schwarze Kugel. Dann stellte er sich direkt dahinter kampfbereit auf.
    Die Rattenmenschen, die ihre Schritte beschleunigt hatten, nachdem Drizzt in dem Tunnel verschwunden war, blieben vor der undurchdringlichen Finsternis abrupt stehen. Zuerst dachten sie, ihre Fackeln wären erloschen, aber die Dunkelheit war so tief, dass sie bald erkannten, dass Drizzt einen Zauber geworfen hatte. Sie gruppierten sich im Haupttunnel neu, und dann kamen sie vorsichtig zurück.
    Sogar Drizzt mit seinen Nachtaugen konnte durch die pechschwarze magische Kugel nichts erkennen, aber da er genau auf der anderen Seite stand, machte er eine Schwertspitze und dann eine zweite aus, als sich die ersten beiden Rattenmenschen in den Nebengang wagten. Sie waren noch nicht ganz aus der Dunkelheit hervorgetreten, als der Dunkelelf zuschlug. Er schleuderte ihre Schwerter zur Seite, fuhr mit seinen

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