Die vergessenen Welten 07 - Das Vermächtnis
herum und stürzte sich auf eine andere Gruppe.
Auch diese flohen, obwohl der wilde Mensch nun unbewaffnet war.
Wulfgar erwischte einen von ihnen am Ellbogen, riß ihn herum, preßte seine andere Hand über sein Gesicht und bog es bis zum Boden zurück. Aegisfang erschien wieder in seiner Hand, und die Raserei des Barbaren verdoppelte sich.
* * *
Bruenor mußte einen Stiefel fest dagegenstemmen, um seine vielgekerbte Axt aus der Brust seines letzten Opfers zu zerren. Als die Klinge freikam, schoß ein Blutschwall hinterher und regnete auf den Zwerg herab. Bruenor kümmerte sich nicht darum, denn er war überzeugt, daß die Goblins böse Wesen waren und daß seine wilden Angriffe die Welt zu einem besseren Ort machten.
Der Zwergenkönig lächelte, als er sein Opfer verließ, und huschte in dem engen Gewühle hierhin und dorthin, bis er endlich ein neues Ziel fand. Der Goblin schlug als erster zu, doch seine Keule zerbrach, als sie auf Bruenors gutgearbeiteten Schild traf. Der dumme Goblin starrte ungläubig seine zerstörte Waffe an und sah dann gerade noch rechtzeitig zu dem Zwerg hoch, um zu erkennen, wie dessen Axt sich zwischen seine Augen bohrte.
Ein Blitz zuckte rechts neben dem Zwerg auf und ließ ihn sein Vergnügen vergessen. Aber er bemerkte, daß der nur Catti-bries Einsatz begleitete, und sah ihr Opfer, das ein Dutzend Fuß entfernt mit einem silberschäftigen Pfeil an den Steinboden genagelt worden war.
»Ein verdammt guter Bogen«, murmelte der Zwerg, und als er zu seiner Tochter zurückblickte, sah er einen Goblin auf die Plattform krabbeln.
»Nein, das wirst du nicht!« schrie der Zwerg, stürmte auf die Steinplatte zu und warf sich in einem Hechtsprung hinauf. Er kam neben der Kreatur hoch und war bereit, mit ihr zu kämpfen, als ein weiterer Blitz ihn zwang, schleunigst zurückzuspringen.
Der Goblin stand noch immer und blickte auf seine Brust, als erwarte er, dort einen Pfeil stecken zu sehen. Statt dessen fand er ein Loch, das durch beide Lungen ging.
Der Goblin steckt in dem lächerlichen Versuch, den Blutstrom zu stoppen, einen Finger hinein und fiel dann tot um.
Bruenor stemmte seine Hände in die Hüften und blickte seine Tochter fest an. »He, Mädchen«, schimpfte er. »Du klaust mir den ganzen Spaß!«
Catti-bries Finger begannen, an ihrer Bogensehne zu ziehen, lockerten sich aber sofort wieder.
Bruenor dachte einen Augenblick über die seltsame Handlungsweise seiner Tochter nach, verstand sie aber, als plötzlich eine Goblinkeule heftig gegen seinen Hinterkopf schlug.
»Den habe ich dir übriggelassen«, sagte Catti-brie mit einem Schulterzucken - eine eher matte Geste, wenn man sie mit dem Glühen von Bruenors dunklen Augen verglich.
Bruenor hörte nicht zu. Er warf seinen Schild hoch, um den nächsten, vorhersehbaren Angriff abzublocken, und wirbelte dann mit vorgestreckter Axt herum. Der Goblin zog seinen Bauch ein und sprang auf die Zehenspitzen zurück.
»Nicht weit genug«, teilte ihm der Zwerg mit, indem er höflicherweise die Sprache seines Opfers benutzte. Seine Worte bewahrheiteten sich, als sich ein mächtiger Spalt im Bauch des Goblins öffnete.
Die entsetzte Kreatur starrte ungläubig auf die grauenhafte Wunde.
»Du solltest mich nicht schlagen, wenn ich nicht hinschaue«, war die einzige Entschuldigung, die der Goblin von Bruenor Heldenhammer hören sollte, und sein zweiter Hieb trennte den Kopf der Kreatur von ihren Schultern.
Da die Plattform jetzt frei von Feinden war, wandten sich Bruenor und Catti-brie nun dem Zentrum des Kampfes zu. Catti-brie hob ihren Bogen, sah aber keinen Anlaß, noch mehr Pfeile zu verschießen. Die meisten Goblins befanden sich auf der Flucht, da Dagnas Truppen jedoch die Höhle umstellt hatten, gab es für sie kein Entkommen.
Bruenors sprang hinab und formierte seine Truppen für eine geordnete Verfolgung, und die Zwergenarmee schloß sich wie ein großer, zuschnappender Rachen über der Goblinhorde.
Zwergenspielzeug
Drizzt huschte einen ruhigen Tunnel entlang, und der Tumult der wilden Schlacht verlor sich hinter ihm. Der Dunkelelf machte sich keine Sorgen, denn er wußte, daß sein Schatten, sein Guenhwyvar, lautlos nur wenige Schritte vor ihm lief.
Drizzt machte sich eher Sorgen um Regis, der ihm immer noch stur auf den Fersen folgte. Glücklicherweise bewegte sich der Halbling ebenso lautlos wie er selbst, paßte sich ebenso leicht den Schatten an und stellte für ihn keine Behinderung dar.
Die Notwendigkeit, leise zu
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