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Die vergessenen Welten 07 - Das Vermächtnis

Die vergessenen Welten 07 - Das Vermächtnis

Titel: Die vergessenen Welten 07 - Das Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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darüber abgeben zu können, wie sie wieder in ein vertrauteres Gebiet gelangen könnten. Schließlich kam Bruenor zu einem kleinen Seitengang, der sich in drei Richtungen verzweigte, die sich kurz darauf jeweils erneut teilten. Ohne eine bestimmte Route zu verfolgen, führte der Zwerg sie hinein, erst links, dann rechts, und schon bald kamen sie zu einer kleinen, von Goblins bearbeiteten Kammer, hinter deren niedrigem Eingang eine Steinplatte lag. Sobald sie alle hineingekommen waren, lehnte Wulfgar die Platte gegen die Öffnung und ließ sich dagegenfallen.
    »Drow!« flüsterte Catti-brie ungläubig. »Wie sind die nur nach Mithril-Halle gekommen?«
    »Warum, nicht wie«, berichtigte Bruenor sie leise. »Warum befindet sich die Sippe des Elfen in meinen Tunneln?«
    Er sah seine Tochter an, seine geliebte Catti-brie, und Wulfgar, den stolzen Jungen, der mit seiner Hilfe zu einem so aufrechten Mann herangewachsen war, und ein tiefernster Ausdruck stand auf den borstigen Wangen des Zwerges.
    »Worüber sind wir jetzt schon wieder gestolpert?«
    Catti-brie hatte darauf keine Antwort. Gemeinsam hatten die Gefährten viele Ungeheuer bekämpft, hatten unglaubliche Gefahren überwunden, aber dies waren Dunkelelfen, die berüchtigten Drow, tödlich und böse. Anscheinend hatten sie Drizzt in ihren Klauen, falls er überhaupt noch am Leben war. Die mächtigen Freunde waren schnell und stark zu Drizzts Rettung geeilt und hatten die Dunkelelfen überraschen können. Sie waren einfach unterlegen gewesen, waren zurückgetrieben worden, ohne daß sie mehr als einen flüchtigen Blick auf etwas hatten werfen können, das vielleicht ihr vermißter Freund gewesen war.
    Catti-brie blickte Wulfgar an, von dem sie sich Unterstützung erhoffte, fand aber in seinen Augen nur den gleichen hilflosen Ausdruck, mit dem Bruenor sie angesehen hatte.
    Die junge Frau blickte weg, da sie weder die Zeit noch das Bedürfnis hatte, den um ihren Schutz besorgten Barbaren auszuschelten. Sie wußte, daß Wulfgar sich weiterhin mehr um ihren Schutz sorgte als um seinen eigenen - sie wußte auch, daß sie ihn dafür nicht rügen konnte -, aber Catti-brie, die Kämpferin, wußte genauso, daß Wulfgars Augen sich nicht auf die Gefahren vor ihm konzentrieren konnten, wenn er nur auf sie achtete.
    In dieser Situation stellte sie für Wulfgar eine Last dar, nicht, weil es ihr an irgendwelchen kämpferischen Fähigkeiten mangelte, sondern aufgrund von Wulfgars eigener Schwäche, seinem Unvermögen, Catti-brie als gleichwertige Verbündete zu sehen.
    Und mit all den Dunkelelfen um sie herum brauchten sie nur zu dringend Verbündete!
    * * *
    Indem er seine angeborene Fähigkeit der Levitation benutzte, ließ sich der verfolgende Drow aus der Rutsche schweben und heftete seine Augen sofort auf die Gestalt unter dem dicken Umhang, die auf der anderen Seite des Tunnels zusammengesunken war.
    Er zückte eine schwere Keule und stürmte hinüber, wobei er vor Freude über die Belohnung jubelte, die ihn für das Wiedereinfangen von Drizzt sicher erwarten würde. Die Keule sauste hinab und machte ein unerwartet scharfes Geräusch, als sie von dem massiven Stein unter dem Umhang abprallte.
    Leise wie der Tod kam Drizzt von seinem Versteck über dem Ausgang der Rutsche direkt hinter seinem Gegner herab.
    Die Augen des bösen Drow weiteten sich, als er die Täuschung erkannte und sich an den Stein erinnerte, der gegenüber der Rutsche gelegen hatte.
    Drizzts erster Instinkt war gewesen, mit dem Griff seines Krummsäbels zuzuschlagen; doch sein Herz wollte, daß er seinen Schwur ehrte und nicht noch mehr Drowleben vernichtete. Ein gutplazierter Hieb würde diesen Feind niederschlagen und ihn hilflos machen können. Dann würde er ihn binden und ihm seine Waffen abnehmen können.
    Wenn Drizzt in den Tunneln allein gewesen wäre, wenn es nur darum gegangen wäre, Vierna und Entreri zu entkommen, dann hätte er dem Flehen seines mitfühlenden Herzens gehorcht. Doch er konnte seine Freunde da oben nicht ignorieren, die zweifellos gegen jene Feinde kämpften, die er zurückgelassen hatte. Er konnte es nicht riskieren, daß dieser Soldat, wenn er sich erst wieder erholt hatte, Bruenor, Wulfgar oder Catti-brie Schaden zufügte.
    Blaues Licht zischte mit der Spitze zuerst heran, durchstieß Rückgrat und Herz des todgeweihten Drow und trat aus seiner Brust wieder aus; das blaue Leuchten der Klinge zeigte eine rötliche Verfärbung.
    Als er den Krummsäbel wieder herauszog, hatte

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