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Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Titel: Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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größer als sein Gegner und ebenso gewandt wie dieser, und es gelang ihm, den Wachposten Stück für
    Stück weiterzuschieben.
    Sie tauchten auf der anderen Seite der Tür aus dem Gang hinaus und fielen in Jarlaxles Raum. Der Drow griff nach seinem Schwert, aber Entreris linker Haken erwischte ihn hart. Es folgte eine schnelle Schlagkombination, und als der Drow auf ein Knie hinabsank, schmetterte der Meuchelmörder seinen Fuß heftig in sein Gesicht.
    Entreri schleppte und trug den Drow zur Wand des Raumes und schmetterte ihn dagegen. Er versetzte ihm noch ein paar massive Schläge, um sicherzustellen, daß er keinen weiteren Widerstand mehr leistete. Kurz darauf lag der Drow hilflos auf den Knien, die Hände hinter seinem Rücken gefesselt und mit einem festen Knebel im Mund. Entreri drückte ihn gegen die Wand und tastete nach einem Öffnungsmechanismus. Die Tür zu einer geheimen Nische öffnete sich, und Entreri schob den Gefangenen hinein.
    Der Meuchelmörder überlegte, ob er den Soldaten töten sollte. Auf der einen Seite würde es keinen Zeugen mehr geben, wenn er ihn umbrachte, und Jarlaxle würde einige Zeit brauchen, bis er herausbekam, wer dieses Verbrechen begangen hatte. Irgend etwas hielt Entreris Dolchhand jedoch zurück, sein Instinkt, der ihm riet, diese Angelegenheit sauber auszuführen, ohne Verluste für Bregan D'aerthe.
    Es war alles viel zu einfach, erkannte Entreri, als er nicht nur die Statuette von Guenhwyvar fand, sondern auch Catti-bries magische Maske. Beides lag auf Jarlaxles Schreibtisch und wartete auf ihn - ja, es wartete regelrecht! Entreri hob die beiden Objekte vorsichtig auf, während er scharf nach einer heimtückischen Falle Ausschau hielt und sie dann genau überprüfte, ob es sich auch nicht um Attrappen handelte.
    Irgend etwas Seltsames ging hier vor.
    Entreri dachte über die nicht allzu versteckten Hinweise nach, die Jarlaxle hatte fallenlassen, und darüber, daß der Söldner ihn mit nach Sorcere genommen hatte und ihm dadurch so zuvorkommend den Weg zu der Spinnenmaske gezeigt hatte. Er griff in eine Tasche und holte Alustriels magisches Amulett hervor, das als Wegweiser zu Drizzt diente und das Jarlaxle ihm beiläufig zugeworfen hatte. Jarlaxle hatte es sogar verstanden, ihm die richtige Zeit für die Operation mitzuteilen, die ersten Stunden des Hohen Rituals, das in dieser Nacht im Haus Baenre abgehalten werden würde.
    Was sollte das alles? fragte sich Entreri. Jarlaxle hatte eigene Ziele, die anscheinend gegen die Pläne gerichtet waren, die die Oberin Baenre für Mithril-Halle hatte. Während er hier im Büro des Söldners stand, wurde Entreri klar, daß er für Jarlaxle nur eine Spielfigur in einem eigenen Plan war.
    Entreri umklammerte fest das Medaillon, dann steckte er es wieder in die Tasche. Nun gut, sagte er sich. Er würde eine äußerst aktive Spielfigur sein.
    Zwanzig Minuten später eilten Entreri, der die magische Maske trug, um wie ein Drowsoldat zu wirken, und Catti-brie schnell und leise durch die gewundenen Straßen von Menzoberranzan. Sie folgten einem nordöstlichen Weg, der an den Stalagmitenhügeln entlangführte und zu der höheren Ebene hinaufführte, auf der sich Tier Breche und die Drowakademie befanden.
    * * *
    Er sah wieder die terrassenartigen Stufen der großen Unterstadt der Zwerge vor sich, das Herz von Mithril-Halle. Er rief sich den Weg zum westlichen Tor vor Augen, der durch das Tal der Hüter verlief, und er stellte sich den großen Abgrund vor, der als Garumns Schlucht bekannt war.
    Dabei bemühte er sich verbissen, diese Bilder zu verzerren und die Wahrheit über Mithril-Halle zu verschleiern, aber er hatte die Einzelheiten zu deutlich vor Augen! Es war, als sei er wieder dort und bewege sich mit Bruenor und den anderen frei durch die Höhlen. Die unsagbaren Schmerzen der Hypnose des Gedankenschinders überwältigten ihn. Er hatte keine weiteren Schranken mehr, die er dem Eindringen des Schoßtieres von Oberin Baenre entgegenstellen konnte, keine Willenskraft mehr, um dem mentalen Riesen zu begegnen.
    Sobald sich die Bilder in Drizzt formten, wurden sie ihm entrissen, aus seinem Hirn genommen, als seien sie Nahrung für den üblen Illithiden. Jedes Eindringen brannte schmerzhaft, schoß wie elektrische Schocks durch die Nervenknoten im Gehirn des Waldläufers.
    Endlich spürte Drizzt, daß die heimtückischen Tentakel ihren Halt an seiner Stirn lösten, und er sackte zusammen. Sein Geist bestand aus einem Durcheinander

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