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Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Titel: Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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gleiten; Vendes und Methil folgten Oberin Baenre gehorsam. Dantrag lehnte noch eine Weile ausdruckslos am Türrahmen, dann ging er zu Drizzt hinüber.
    Der Dunkelelf zwang sich dazu, nicht mehr zu schreien, und grunzte und stöhnte nur noch durch zusammengebissene Zähne, als der Waffenmeister vor ihn trat.
    »Ihr seid ein Narr«, sagte Dantrag. »Wenn Eure Handlungen meine Mutter zwingen, Euch zu töten, bevor ich die Chance dazu erhalte, so verspreche ich Euch, daß ich persönlich jedes lebende Wesen foltern und abschlachten werde, daß sich einen Freund von Drizzt Do'Urden nennt.«
    Erneut schlug Dantrag Drizzt mit einer Schnelligkeit, der dieser kaum zu folgen vermochte, ins Gesicht. Der Waldläufer hing einen Augenblick schlaff herab, dann zwangen ihn die feurigen Explosionen des vergifteten Pfeils in seinem Bauch,
    sich wieder zusammenzukrümmen.
    * * *
    Außer Sicht, hinter einer Ecke am unteren Ende der breiten Treppe, die nach Tier Breche führte, versuchte Artemis Entreri mit ganzer Kraft, sich zu erinnern, wie Gromph Baenre aussah, der Erzmagier der Stadt. Er hatte Gromph nur wenige Male gesehen, meistens, wenn er für Jarlaxle spioniert hatte, denn der war der Meinung gewesen, daß der Erzmagier die Nächte von Menzoberranzan verkürze, indem er das Feuer in der Hitzeuhr von Narbondel ein paar Augenblicke zu früh entzündete. Jarlaxle interessierte sich dafür, was der gefährliche Zauberer wohl vorhatte, und hatte Entreri daher ausgesandt, ihn zu bespitzeln.
    Jetzt verwandelte sich Entreris Umhang in die wallende Robe des Zauberers; sein Haar wurde dichter und länger, bildete eine weiße Mähne, und feine, kaum sichtbare Falten erschienen um seine Augen herum.
    »Ich kann einfach nicht glauben, daß du das versuchen willst«, sagte Catti-brie zu ihm, als er aus den Schatten trat.
    »Die Spinnenmaske liegt in Gromphs Schreibtisch«, antwortete der Meuchelmörder kühl, obgleich er selbst vom Erfolg seines Vorhabens nicht völlig überzeugt war. »Es gibt keinen anderen Weg in das Haus Baenre hinein.«
    »Und wenn Gromph an seinem Schreibtisch sitzt?«
    »Dann werden wir beide über die ganze Höhle verstreut werden«, antwortete Entreri grob und rauschte zu der jungen Frau hinüber. Er packte sie bei der Hand und zog sie mit sich die breite Treppe hinauf.
    Entreri baute ebensosehr auf sein Glück wie auf seine Fähigkeiten. Er wußte, daß in Sorcere, der Schule der Zauberer, viele Meister lebten, die alle sehr zurückgezogen hausten und sich im allgemeinen aus dem Weg gingen. Er konnte nur darauf hoffen, daß Gromph, obgleich er nur ein Mann war, zum Hohen Ritual des Hauses Baenre eingeladen worden war. Die Wände dieses geheimnisumwitterten Ortes waren gegen Spionagezauber und Teleportationsmagie geschützt, und wenn seine Verkleidung den magischen Barrieren standhielt, die ihn erwarten mochten, dann würde er sicherlich in der Lage sein, ohne allzu große Komplikationen in Gromphs Gemächer hinein- und wieder hinauszugelangen. Der Erzmagier der Stadt war für seine Übellaunigkeit und sein gewalttätiges Temperament bekannt; niemand kreuzte gern seinen Weg.
    Am oberen Ende der Treppe und jetzt auf einer Höhe mit Tier Breche blickten Entreri und Catti-brie auf die drei Gebäude der Akademie der Drow. Zu ihrer Rechten befand sich der einfache, pyramidenförmige Bau von MeleeMagthere, der Schule der Kämpfer. Direkt vor ihnen erhob sich das beeindruckendste Bauwerk, das große, spinnenförmige Gebäude von Arach-Tinilith, der Schule von Lloth. Entreri war froh, daß er keines dieser beiden Häuser betreten mußte. Um Melee-Magthere wimmelte es von Wachtposten, und der Bau wurde streng kontrolliert, und Arach-Tinilith wurde durch die Hohepriesterinnen von Lloth geschützt, die alle gemeinsam um das Wohl ihrer Spinnenkönigin besorgt waren. Nur das elegant geschwungene Gebäude zur Linken, Sorcere, war ruhig genug, daß er es wagen konnte, dort einzudringen.
    Catti-brie zog ihren Arm weg und brach fast in Panik aus. Sie hatte keine Verkleidung und fühlte sich hier oben unendlich verwundbar. Gleich darauf fand sie jedoch ihren Mut wieder und leistete keinen Widerstand, als Entreri sie erneut grob am Arm packte und mit sich zog, während er rasch auf das Gebäude zuging.
    Sie traten durch Sorceres offenen Vordereingang, wo sich ihnen sofort zwei Wachen in den Weg stellten. Einer setzte an, Entreri eine Frage zu stellen, aber der Meuchelmörder schlug ihm ins Gesicht und drängte sich einfach an ihm

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