Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Titel: Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
Vom Netzwerk:
verwirrender Bilder, und sein Kopf pochte vor unerträglichen Schmerzen.
    »Heute haben wir einige Informationen erhalten«, hörte er die Stimme weit entfernt undeutlich sagen.
    Einige Informationen erhalten...
    Die Worte hallten in Drizzts Geist wieder und wieder, und sie hatten einen unheilvollen Klang. Der Illithide und Oberin Baenre unterhielten sich noch immer, aber er hörte ihnen nicht zu, sondern konzentrierte sich auf diese drei Worte und dachte daran, welche Tragweite diese schrecklichen drei Worte haben konnten.
    Drizzts purpurfarbene Augen öffneten sich einen Spaltbreit, aber er hielt seinen Kopf weiterhin gebeugt und beobachtete heimlich den Illithiden. Die Kreatur hatte ihm den Rücken zugewandt und war nur ein paar Fuß entfernt.
    Methil kannte bisher zwar nur einen Teil des Grundrisses von Mithril-Halle, aber sein weiteres Eindringen in Drizzts Verstand würde ihm bald den gesamten Komplex zeigen.
    Drizzt durfte nicht zulassen, daß dies geschah; langsam schlossen sich die Hände des Dunkelelfen fester um seine Ketten.
    Drizzts nackter Fuß kam hoch, und sein Hacken krachte gegen den schwammigen Schädel der üblen Kreatur. Bevor Methil sich entfernen konnte, legte der Waldläufer seine Beine in einem Würgegriff um den Hals des Illithiden und begann damit, sie wild hin und her zu schwenken, um dem Wesen das Genick zu brechen.
    Drizzt fühlte, wie die Tentakel nach seiner Haut tasteten, spürte, wie sie sich in seine Beine bohrten, aber er kämpfte seinen Abscheu nieder und warf sich wild hin und her. Er sah die bösartige Vendes auf sich zukommen und wußte, was bald geschehen würde, aber er konzentrierte sich auf seine Aufgabe. Um seiner Freunde willen mußte Methil getötet werden!
    Der Illithide warf sich mit seinem ganzen Gewicht nach hinten, er versuchte Drizzt zu verwirren und die Umklammerung aufzubrechen, doch der gewandte Waldläufer drehte sich mit der Bewegung, und Methil fiel zu Boden. Halb war er gegen die Wand gesackt, halb hielt ihn Drizzts feste Umklammerung in der Luft. Drizzt hob ihn hoch und schmetterte ihn dann wieder hinab und löste dabei seinen unwirksamen Würgegriff. Illithiden waren körperlich nicht übermäßig robust, und Methil hob seine dreifingrigen Hände in einem jammervollen Versuch, das plötzliche Gewitter stampfender Füße abzuwehren.
    Etwas Hartes traf Drizzt an seinem Rippenbogen und raubte ihm den Atem. Stur fuhr er mit seinem Stampfen fort, wurde aber erneut getroffen und dann wieder und wieder.
    Der Waldläufer hing jetzt schlaff in seinen Handschellen und versuchte, sich zusammenzukrümmen, um sich vor den Schlägen von Vendes zu schützen. Drizzt war sicher, daß er so gut wie tot war, als er in die wild funkelnden Augen der bösartigen Duk-Tak blickte, die in einer Mischung aus Gift, Haß und Ekstase schillerten, da ihr endlich erlaubt war, ihrer ständigen Raserei Luft zu machen.
    Sie hörte mit ihrem Angriff früher auf, als Drizzt zu hoffen gewagt hätte, und ging ruhig weg. Sie ließ Drizzt zurück, der in seinen Handschellen baumelte und versuchte, sich zusammenzukrümmen, dazu aber nicht mehr die Kraft aufbrachte.
    Methil hatte sich zu Oberin Baenre begeben, die bequem auf ihrer Flugscheibe saß. Von dort blickte er mit seinen pupillenlosen, milchigweißen Augen zu Drizzt hinüber.
    Drizzt wußte, daß sich der Illithide besondere Mühe geben
    würde, ihm Schmerz zu bereiten, wenn er das nächste Mal in seinen Geist eindrang.
    »Er bekommt heute keinen Trank«, befahl Oberin Baenre Dantrag, der bewegungslos neben der Tür stand. Dantrag folgte dem Blick seiner Mutter zu einer Reihe von Flaschen, die an der Wand standen, und nickte.
    »Dobluth«, sagte sie zu Drizzt und verwendete das abschätzige Drowwort für einen Ausgestoßenen. »Das Hohe Ritual wird durch unser Wissen um so wirkungsvoller sein, daß Ihr hier höchste Schmerzen leidet.« Sie nickte Vendes zu, die sich umwandte und dabei einen Wurfpfeil auf Drizzt schleuderte.
    Er traf Drizzt am Magen, und er spürte einen leichten Einstich. Dann fühlte sich sein ganzer Bauch plötzlich an, als würde er von brüllenden Flammen versengt. Er würgte, versuchte zu schreien, und dann gab ihm der überwältigende Schmerz die Kraft, sich zusammenzukrümmen. Diese Änderung seiner Position half jedoch nichts. Der magische kleine Pfeil fuhr damit fort, seine Tröpfchen von Gift in ihn hineinzupumpen und von innen zu verbrennen.
    Durch Tränenschleier sah Drizzt die Flugscheibe aus seiner Zelle

Weitere Kostenlose Bücher