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Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Titel: Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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ich versichere dir, ich bin niemals hilflos.«
    Er bestand im Augenblick aus neun Teilen Prahlerei und einem Teil Hoffnung, fand Catti-brie, aber sie behielt diesen Gedanken für sich.
    »Und was tust du, wenn Jarlaxle merkt, daß der Stein fehlt?« fragte sie.
    »Wenn er es merkt, werde ich bereits auf der Oberfläche herumtanzen«, erwiderte der Meuchelmörder kühl.
    Catti-brie musterte ihn. Das also war es, offen und eindeutig, ohne jeden Hintergedanken ausgesprochen. Aber wozu brauchte er das Diadem, fragte sie sich noch immer, und dann bekam sie es plötzlich mit der Angst zu tun. Möglicherweise hatte Entreri festgestellt, daß das Sternenlicht seiner Infravision überlegen war oder sie zumindest ergänzte. Aber er hätte ihr sicherlich nicht erzählt, daß er seine Flucht plante, wenn er vorhatte, sie zurückzulassen - jedenfalls nicht lebendig.
    »Du brauchst dieses Ding nicht«, wandte Catti-brie ein und versuchte, das Zittern in ihrer Stimme zu unterdrücken. »Man hat dir Infravision verliehen, daher kannst du deinen Weg in der Dunkelheit sehen.«
    »Aber du brauchst es«, sagte Entreri und warf der jungen Frau das Diadem zu. Catti-brie fing es auf und überlegte, welche Konsequenzen es haben könnte, wenn sie es aufsetzen würde.
    »Ich kann dich nicht zur Oberfläche führen«, sagte sie und nahm an, daß der Meuchelmörder sich nur verrechnet hatte. »Ich habe meinen Weg hier herab gefunden, weil ich den Panther und das Medaillon hatte, das mich zu Drizzt geführt hat.«
    Der Meuchelmörder zuckte mit keiner Wimper.
    »Ich kann dich nicht hinaufführen!« wiederholte Catti-brie.
    »Drizzt kann es«, sagte Entreri. »Ich biete dir einen Handel an, den du nicht ablehnen kannst. Ich bringe euch beide, dich und Drizzt, aus Menzoberranzan hinaus, und ihr führt mich zur Oberfläche. Sobald wir dort angekommen sind, gehen wir getrennte Wege, und ich hoffe, sie bleiben auf ewig getrennt.«
    Catti-brie brauchte einen langen Moment, um dieses erstaunliche Angebot verstehen zu können. »Du erwartest, daß ich dir vertraue?« fragte sie, aber Entreri gab ihr keine Antwort. Er brauchte ihr nicht zu antworten. Sie wurde in einem Raum gefangengehalten, der von kampfwütigen feindlichen Drow umgeben war, und Drizzts Situation war höchstwahrscheinlich noch übler. Was immer der tückische Entreri ihr anbot, es konnte nicht schlimmer sein als die Situation jetzt.
    »Was ist mit Guenhwyvar?« fragte Catti-brie. »Und mit meinem Bogen?«
    »Ich habe Bogen und Köcher«, antwortete Entreri. »Jarlaxle hat den Panther.«
    »Ich werde nicht ohne Guenhwyvar gehen«, erklärte Cattibrie.
    Entreri blickte sie ungläubig an, als glaubte er, daß sie einen
    Scherz machen wollte.
    Catti-brie warf ihm das Diadem vor die Füße. Sie sprang auf die Kante eines kleinen Tisches und kreuzte trotzig ihre Arme vor der Brust.
    Entreri blickte zu dem Schmuckstück hinunter und sah dann Catti-brie an. »Ich könnte dich zwingen, mitzukommen«, versprach er ihr.
    »Wenn du das glaubst, dann irrst du dich gewaltig«, erwiderte Catti-brie. »Ich nehme an, daß du meine Hilfe und Mitarbeit brauchen wirst, um hier wegzukommen, und ich werde dir beides nicht geben, weder um mir selbst zu helfen, noch für Drizzt, wenn die Katze hierbleibt.
    Und du kannst mir glauben, daß Drizzt meine Entscheidung gutheißen wird«, fuhr Catti-brie fort und unterstrich ihren Standpunkt damit. »Guenhwyvar ist ein Freund von uns beiden, und wir lassen unsere Freunde nicht hinter uns zurück!«
    Entreri schob einen Zeh unter das Diadem und schleuderte es lässig quer durch den Raum zu Catti-brie, die es erneut auffing und dieses Mal auch aufsetzte. Er bedeutete ihr mit einer Geste, still sitzen zu bleiben, und verließ den Raum.
    Der einsame Wachposten vor Jarlaxles Privatgemach zeigte
    wenig Interesse, als der Meuchelmörder sich näherte; Entreri mußte den Drow praktisch anstoßen, um seine Aufmerksamkeit zu erregen. Dann deutete er auf die fremdartige, fast fließende Tür und fragte: »Jarlaxle?«
    Der Soldat schüttelte den Kopf.
    Entreri deutete erneut auf die wäßrige Tür, wobei er seine
    Augen plötzlich überrascht aufriß. Als der Soldat sich vorbeugte, um nachzusehen, was dort vorging, packte der Meuchelmörder ihn an den Schultern und schob ihn durch das Portal, so daß sie beide in den wäßrigen Gang schlüpften. Entreri wand sich in einem Ringkampf mit dem überraschten Drow, obwohl seine Bewegungen unerklärlich verlangsamt waren. Er war

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