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Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Titel: Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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schnell für diese Bewegung, und es gelang ihr nicht nur, den Arm außer Reichweite zu bekommen, sondern sie konnte sogar eines ihrer Beine herauswinden. Sie krümmte sich zusammen und trat aus, und Catti-brie verlor fast die Besinnung.
    Vendes schob sie mit Macht von sich und kam frei, doch Catti-brie schnellte eilig hinterher und versuchte, die plötzlich davongleitenden Beine wieder einzufangen. Die junge Frau hielt nur einen kurzen Moment inne, um die lästige Maske abzustreifen, doch dann schrie sie ärgerlich auf, als sie sah, daß Vendes' Füße schon zu weit davongerutscht waren, als daß sie sie noch greifen konnte. Die Tochter von Baenre sprang schnell auf die Beine und rannte aus dem Raum.
    Catti-brie konnte sich gut die Folgen einer Flucht dieser Drow ausmalen. Hartnäckig stemmte sie sich hoch und wollte loslaufen, wurde aber von einer sanften Hand wieder auf den Boden gedrückt, als jemand über ihr war. Sie sah, wie die nackten Füße von Drizzt Do'Urden vor ihr in vollem Lauf auf dem Steinboden aufschlugen.
    Drizzt verdrehte sich seltsam, als er in den Gang hinauslief. Er warf sich so ungestüm zurück und zu Boden, daß Catti-brie befürchtete, daß er in eine Fangleine gerannt war. Als jedoch ein Ball aus grünlichem Schleim harmlos über seinen Kopf hinwegflog, erkannte sie, daß sich Drizzt absichtlich zu Boden geworfen hatte.
    Mit einer akrobatischen Rolle bekam Drizzt wieder die Füße unter sich und schoß wie eine springende Katze davon.
    Und eine springende Katze folgte ihm, als Guenhwyvar über Catti-brie hinweg und in den Gang flog. Der Panther schoß im selben Augenblick in einem so perfekten Bogen davon, als seine Pfoten den Stein berührten, daß Catti-brie zwinkern mußte, um sicherzugehen, daß sie sich das alles nicht nur einbildete.
    »Nau!« erklang der Protestschrei der dem Verderben geweihten Drow aus dem Gang. Der Krieger, den Vendes gefoltert und gnadenlos geprügelt hatte, war über ihr, und in seinen Augen loderten die Flammen der Rache.
    Guenhwyvar war dicht hinter den beiden und machte mächtige Sätze, um Drizzt zu Hilfe zu kommen, doch in den wenigen Augenblicken, die die Katze benötigte, um den Kampfplatz zu erreichen, hatte sich bereits ein Krummsäbel tief in Vendes' Körper gesenkt.
    Ein Stöhnen lenkte Catti-bries Aufmerksamkeit neben sich. Sie sah, wie die verwundete Drow auf ihre verlorenen Waffen zukroch.
    Catti-brie hechtete sofort hinüber, schlang der Frau ihre Beine um den Hals und drückte mit all ihrer Kraft zu. Die ebenholzfarbenen Hände kamen hoch und rissen an ihr und schlugen nach ihr, aber bald wurde die Frau ruhig, und Cattibrie dachte, sie hätte aufgegeben - bis sie bemerkte, daß sich die Lippen der Drow bewegten.
    Sie beschwor einen Zauber!
    Instinktiv stieß Catti-brie immer wieder in die Augen der Drowfrau. Aus dem Zaubergesang wurden Schreie des Schmerzes und des Protestes, und als Catti-brie den Druck ihrer Beine verstärkte, blieb davon nur noch ein Winseln übrig.
    Catti-brie haßte dies alles aus ihrem ganzen, großmütigen Herzen heraus. Das Töten erregte Abscheu in ihr, insbesondere in einem Kampf wie diesem, in dem sie peinvolle Sekunden, ja vielleicht sogar Minuten lang zusehen mußte, wie ihre Gegnerin erstickte.
    Sie erspähte nicht weit von sich Entreris Dolch und griff danach. Tränen der Wut und der verlorenen Unschuld füllten ihre blauen Augen, als sie mit der tödlichen Klinge zustieß.
    * * *
    Guenhwyvar kam rutschend zum Halten, und Drizzt zog mit einem Ruck die tief eingedrungene Klinge heraus und trat einen Schritt zurück.
    »Nau?« wiederholte die halb ohnmächtige Vendes das Drowwort für »nein«. In diesem Augenblick erschien Drizzt die bösartige Duk-Tak klein und fast bedauernswert. Sie krümmte sich vor Schmerzen und zitterte heftig.
    Sie fiel vor Drizzts Füßen zu Boden. Ihr Mund bewegte sich noch einmal und formte dieses letzte Wort, aber dann kam kein Laut mehr über ihre atemlosen Lippen, und das rote Leuchten ihrer Augen verlosch auf immer.

Mit dem Kopf voran
    Als Drizzt wieder in die Zelle zurückkam, sah er Catti-brie noch immer auf dem Steinboden liegen, die Spinnenmaske in der Hand und heftig keuchend darum bemüht, ihren Atem zu beruhigen. Hinter ihr hing Entreri an einem verdrehten Arm an der schleimbedeckten Wand.
    »Dies wird ihn losmachen«, erklärte Catti-brie und warf Drizzt die Maske zu.
    Drizzt fing sie auf, rührte sich aber nicht; er hatte jetzt anderes im Kopf, als den Meuchelmörder zu

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