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Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Titel: Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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die Oberfläche, als Drizzt plötzlich dieses schöne und zarte Wesen sah. Nur eine einzige Mondelfin hatte das Massaker überlebt, ein junges Kind, das Drizzt heimlich unter dem verstümmelten Körper seiner Mutter verborgen hatte. Jener Akt des Verrates an den Dunkelelfen hatte schwerwiegende Folgen für ihn gehabt. Drizzts Familie hatte die Gunst von Lloth verloren, und am Ende hatte das auch Zaknafein, Drizzts Vater, das Leben gekostet.
    Jetzt stand Drizzt erneut einer Mondelfin gegenüber, einem Mädchen von vielleicht dreißig Jahren, das funkelnde Augen hatte. Der Waldläufer spürte, wie das Blut aus seinem Gesicht wich. War dies das Gebiet, in das er damals mit den Drowbanditen eingefallen war?
    »Du bist kein gewöhnlicher Drow«, sagte die Elfin noch einmal und benutzte noch immer die Sprache der Elfen, während ihre Augen gefährlich funkelten.
    Drizzt hielt seine Hände seitlich von sich. Ihm war klar, daß er etwas sagen mußte, aber er wußte einfach nicht, was - und hätte auch keine Worte an dem Kloß vorbeibekommen, der in seiner Kehle saß.
    Die Augen des Elfenmädchens wurden schmal; ihr Unterkiefer zitterte, und ihre Hand fiel instinktiv auf den Griff ihres Schwertes.
    »Ich bin kein Feind«, gelang es Drizzt zu sagen, als ihm bewußt wurde, daß er entweder sprechen oder kämpfen mußte.
    Bevor Drizzt einmal blinzeln konnte, hatte sich das Mädchen mit blitzendem Schwert auf ihn gestürzt.
    Drizzt zog nicht einmal seine Waffen, sondern stand nur mit ausgestreckten Händen und ruhigem Gesichtsausdruck da. Die Elfin stoppte mit erhobenem Schwert kurz vor ihm. Ihr Gesichtsausdruck veränderte sich plötzlich, als ob sie irgend
    etwas in Drizzts Augen bemerkt hätte.
    Sie schrie wild auf und begann loszuschlagen, aber Drizzt, der zu schnell für sie war, war schon vorgesprungen, fing ihren Waffenarm mit einer Hand auf und legte seinen anderen Arm um sie, zog sie an sich und umarmte sie so fest, daß sie nicht weiterkämpfen konnte. Er erwartete, daß sie nach ihm kratzte oder sogar biß, aber zu seiner Überraschung wurde sie einfach schlaff in seinen Armen und sackte zusammen. Sie vergrub ihr Gesicht an seiner Brust, und ihre Schultern zuckten vor Schluchzen.
    Bevor er sie noch beruhigen konnte, spürte Drizzt die scharfe Spitze eines Elfenschwertes im Nacken. Er ließ die Frau sofort los und streckte die Arme erneut von sich. Ein weiterer Elf, älter und strenger, aber mit den gleichen schönen Gesichtszügen, trat zwischen den Bäumen vor, um dem jungen Mädchen aufzuhelfen und es wegzuführen.
    »Ich bin kein Feind«, sagte Drizzt noch einmal.
    »Warum durchquerst du den Mondwald?« fragte ihn der für ihn unsichtbare Elf hinter ihm in der Umgangssprache.
    »Deine Worte sind richtig gewählt«, erwiderte Drizzt abwesend, denn seine Gedanken beschäftigten sich noch immer mit dem seltsamen Mädchen. »Ich will den Mondwald nur von West nach Ost durchqueren und werde weder euch noch eurem Wald Schaden zufügen.«
    »Das Einhorn«, hörte Drizzt einen anderen Elfen hinter sich aus Richtung der großen Eiche sagen. Er schloß daraus, daß der Elf sein Waldläuferzeichen gefunden hatte. Zu seiner Erleichterung wurde das Schwert von seinem Hals genommen.
    Drizzt hielt lange Zeit inne, da er annahm, daß es an dem Elfen war, etwas zu sagen. Schließlich entschloß er sich doch, sich umzudrehen - nur um festzustellen, daß die Mondelfen weg waren, im Unterholz verschwunden.
    Er dachte daran, ihrer Fährte zu folgen, da er noch immer von dem Bild jenes jungen Elfenmädchens verfolgt wurde, aber er erkannte, daß er kein Recht hatte, sie hier, in ihrer Waldheimat, zu stören. Er beendete seine Mahlzeit schnell, sorgte dafür, daß der Ort wieder so sauber war, wie er ihn vorgefunden hatte, nahm seine Ausrüstung auf und machte sich wieder auf den Weg.
    Weniger als eine Meile weiter hatte er ein weiteres sonderbares Erlebnis. Ein schwarzweiß geschecktes Pferd, gesattelt und mit klingenden Glöckchen am Zaumzeug, stand dort lautlos und ruhig. Als es den Dunkelelfen kommen sah, scharrte es mit den Hufen auf dem Boden.
    Drizzt sprach leise und einschmeichelnd auf das Tier ein, während er sich ihm vorsichtig näherte. Das Pferd, das sichtlich beruhigt war, rieb sogar seine Nüstern an Drizzt, als er nahe genug gekommen war. Es war ein feines, gut gepflegtes Tier, erkannte der Waldläufer, mit gut ausgeprägten Muskeln, auch wenn es nicht besonders groß war. Sein Fell war von schwarzen und weißen Flecken

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