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Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Titel: Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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sie sagte sich, daß es sicher nicht einfach sein würde, Drizzt zu finden. Selbst wenn Drizzt nach Silbrigmond gekommen sein sollte, hatte er dies sicher heimlich getan.
    »Ich bin gekommen, um mit der Herrin Alustriel zu sprechen«, erklärte Catti-brie.
    »Man hätte Euch vom Tor aus eskortieren müssen«, grollte der Anführer, der sich darüber ärgerte, daß Silbrigmond sie nicht mit der angemessenen zeremoniellen Höflichkeit empfangen hatte.
    Catti-brie verstand die Veränderung des Mannes, und ihr wurde klar, daß sie wahrscheinlich gerade die nichtsahnenden Soldaten in Schwierigkeiten gebracht hatte, die an der Mondbrücke Wache hielten, dem unsichtbaren Bauwerk, das den Rauvin überspannte. »Sie wußten meinen Namen nicht«, fügte sie schnell hinzu, »und auch nicht mein Begehr. Ich hielt es für das beste, allein herzukommen und mir alles anzusehen.«
    »Sie haben Euch nicht wegen dieses...« Er unterbrach sich klugerweise, bevor er »Haustier« sagen konnte. »... Panthers befragt?« beendete er den Satz.
    »Guen war nicht bei mir«, erwiderte Catti-brie, ohne nachzudenken, und verzog gleich darauf das Gesicht, als ihr klar wurde, daß sie wahrscheinlich gerade eine Million weiterer Fragen ausgelöst hatte.
    Glücklicherweise gingen die Wachen nicht weiter auf diesen Punkt ein. Sie hatten genug Berichte über die feurige junge Frau gehört, daß sie überzeugt waren, es wirklich mit der Tochter von Bruenor Heldenhammer zu tun zu haben. Sie eskortierten Catti-brie und Guenhwyvar - in gehörigem Abstand - quer durch die Stadt bis zur westlichen Stadtmauer und dem anmutigen, zauberhaften Palast der Herrin Alustriel.
    Als man sie in einem Vorraum allein ließ, beschloß Catti
    brie, Guenhwyvar bei sich zu behalten. Die Anwesenheit des
    Panthers würde ihrer Geschichte Glaubwürdigkeit verleihen, fand sie, und falls Drizzt hier gewesen war oder sich sogar noch hier aufhielt, würde Guenhwyvar dies spüren.
    Die Minuten verstrichen, ohne daß etwas geschah, und die rastlose Catti-brie begann sich zu langweilen. Sie ging zu einer Seitentür und schob sie vorsichtig auf. Dahinter befand sich ein reich verzierter Waschraum mit einer Waschschüssel auf einem kleinen, goldbesetzten Tischchen, über dem ein großer Spiegel hing. Auf dem Tisch gab es außerdem eine Vielzahl von Kämmen und Bürsten, eine Auswahl kleiner Phiolen und ein geöffnetes Kästchen, das viele unterschiedliche Päckchen Farbe enthielt.
    Neugierig geworden, blickte die junge Frau über die Schulter, ob auch niemand kam, ging dann hinein und setzte sich. Sie nahm eine Bürste und fuhr damit grob durch ihr wirres, kastanienbraunes Haar, da sie so gut wie möglich aussehen wollte, wenn sie der Herrin von Silbrigmond gegenübertrat. Sie runzelte die Stirn, als sie Schmutz auf ihrer Wange bemerkte, tauchte schnell ihre Hand in das Wasserbecken und rieb damit heftig über den Fleck. Als er verschwunden war, konnte sie wieder etwas lächeln.
    Sie lugte noch einmal schnell in den Vorraum, um sich zu vergewissern, daß niemand gekommen war. Guenhwyvar, der bequem auf dem Fußboden ausgestreckt lag, blickte auf und knurrte.
    »Oh, halt den Mund«, sagte Catti-brie, schlüpfte wieder in den Waschraum zurück und untersuchte die Phiolen. Sie entfernte den festsitzenden Stöpsel von einem der kleinen Fläschchen und roch daran. Bei dem starken Aroma wurden ihre blauen Augen vor Überraschung ganz groß. Von der anderen Seite der Tür hörte sie Guenhwyvar erneut knurren und niesen, und Catti-brie lachte. »Ich weiß, was du meinst«, sagte sie zu der Katze.
    Catti-brie probierte mehrere der Phiolen aus, verzog bei einigen das Gesicht, mußte bei mehr als einem Duft niesen und fand schließlich einen, der ihr gefiel. Er erinnerte sie an eine Wiese mit wilden Blumen, er benebelte nicht ihre Sinne, sondern war von einer leisen Schönheit. Wie die Musik zu einem Frühlingstag.
    Sie wäre vor Schreck fast aus ihren Stiefeln gesprungen und hätte sich beinahe die Phiole in die Nase gerammt, als sich plötzlich eine Hand auf ihre Schulter legte.
    Catti-brie fuhr herum, und ihr blieb fast die Luft weg. Dort stand Alustriel - sie mußte es sein! Ihr Haar glänzte silbrig und hing ihr halb auf den Rücken hinab, und ihre Augen funkelten klarer als alle, die Catti-brie jemals gesehen hatte, klarer als alle, außer den himmelblauen Augen Wulfgars. Die Erinnerung schmerzte sie.
    Alustriel war einen guten halben Fuß größer als Catti-brie, die fünf und einen halben

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