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Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Titel: Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Tod dieser Drow möglicherweise haben würde. Er konnte jedoch die Befriedigung nicht verleugnen, die Kontrolle über sein Leben zum Teil wiedererlangt zu haben. Er hatte nicht all diese Kämpfe überlebt, nur um schließlich als Sklave zu enden!
    Kurz darauf verließ er die Gasse. Jerlys und ihr Stab waren unter den Steinen begraben, und sein Schritt hatte wieder etwas mehr Elastizität gewonnen.

Wiedersehen nach langen Jahren
    Drizzt spürte die Blicke auf sich. Er wußte, daß es Elfenaugen waren, und wahrscheinlich blickten sie an den Pfeilen von gespannten Bögen entlang. Der Waldläufer schritt jedoch ruhig weiter durch den Mondwald. Seine Waffen hatte er weggesteckt, und die Kapuze seines waldgrünen Umhangs lag auf seinem Rücken und gab den Blick auf seine lange Mähne weißen Haares und auf seine elfischen Gesichtszüge frei.
    Die Sonne sickerte träge durch die laubbedeckten grünen Bäume und sprenkelte den Wald mit Tupfern aus schwachem Gelb. Drizzt vermied diese Flecken nicht. Zum einen wollte er den Oberflächenelfen zeigen, daß er kein gewöhnlicher Dunkelelf war, zum anderen liebte er aber auch einfach die Wärme des Sonnenlichtes.
    Der Pfad war breit und eben, was man in einem angeblich wilden und verwucherten Wald nicht erwarten würde.
    Während sich die Minuten zu Stunden dehnten und der Wald um ihn herum immer dichter wurde, begann sich Drizzt zu fragen, ob er den Mondwald doch ohne Zwischenfall passieren würde. Er wollte ganz gewiß keinen Ärger, sondern einfach nur seine Mission erledigen.
    Einige Zeit später kam er auf eine kleine Lichtung. Mehrere Holzblöcke waren hier um eine mit Steinen eingefaßte quadratische Feuerstelle aufgestellt worden. Drizzt wußte, daß dies kein gewöhnliches Lager war, sondern ein formeller Versammlungsort für jene, die die Herrschaft des Waldes und all der Wesen, die im Schutz seiner Zweige lebten, anerkannten.
    Drizzt ging am Rand des Lagers entlang und suchte die Bäume ab. Als er ein Moospolster am Fuß einer riesigen Eiche betrachtete, sah der Drow mehrere Markierungen. Obgleich die Zeit ihre Linien verwischt hatte, schien eine einen aufrecht stehenden Bären darzustellen und eine andere ein Wildschwein. Das waren die Zeichen von Waldläufern, und mit einem zufriedenen Nicken untersuchte er die unteren Zweige des Baumes, wo er schließlich eine gut verborgene Höhlung entdeckte. Er griff vorsichtig hinein und zog ein Paket getrockneter Nahrung, ein Handbeil und einen Schlauch heraus, der mit gutem Wein gefüllt war. Drizzt nahm nur einen kleinen Becher des Weines, aber er bedauerte, daß er nichts zu dem Vorrat in dem Versteck hinzufügen konnte, denn er würde bei seinem langen Weg durch das gefährliche Unterreich alle Vorräte brauchen, die er tragen konnte.
    Nachdem er mit dem Beil einige in der Nähe liegende tote Äste gespalten und zerkleinert hatte, legte er die Vorräte sorgfältig wieder in das Loch und kerbte sein eigenes Waldläuferzeichen, das Einhorn, in das Moos am Fuße des Stammes. Dann ging er zu einem nahen Holzblock, um ein Feuer für seine Mahlzeit zu entzünden.
    »Du bist kein gewöhnlicher Drow«, erscholl hinter ihm eine melodische Stimme, noch bevor sein Essen gar war. Die Sprache war elfisch, ebenso der Ton der Stimme, die melodischer war als die eines Menschen.
    Drizzt wandte sich langsam um, denn ihm war bewußt, daß wahrscheinlich eine Anzahl von Pfeilen aus allen Richtungen auf ihn gerichtet war. Eine einzelne Elfin stand vor ihm. Sie war ein junges Mädchen, wahrscheinlich sogar noch jünger als Drizzt, obwohl dieser erst ein Zehntel seiner Lebenszeit hinter sich hatte. Sie trug Waldfarben; einen grünen Umhang, der dem von Drizzt ähnelte, eine braune Tunika und Hosen. Über einer Schulter ruhte ein Langbogen, und an ihrer Hüfte hing ein schmales Schwert. Ihr schwarzes Haar glänzte fast bläulich, und ihre Haut war so bleich, daß sie den blauen Schimmer reflektierte. Auch ihre glänzenden und leuchtenden Augen waren von tiefem Blau, mit goldenen Tupfen gesprenkelt. Sie war eine Silberelfin - eine Mondelfin, wie Drizzt erkannte.
    In den Jahren, die Drizzt auf der Oberfläche lebte, hatte er nur wenige Oberflächenelfen getroffen, und alle waren Goldelfen gewesen. Er war nur einmal in seinem Leben auf Mondelfen gestoßen, bei seiner ersten Reise an die Oberfläche, als er an einem Überfall der Dunkelelfen teilgenommen hatte, bei dem eine kleine Elfensippe ermordet worden war. Jene schreckliche Erinnerung schoß an

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