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Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Titel: Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Sein Kopf wandte sich von einer Seite zur anderen, als wolle er die Umgebung ergründen.
    »Wir sind in Silbrigmond, Guen«, flüsterte Catti-brie.
    Der Panther warf den Kopf zurück, als sei er gerade erst aufgewacht, und gab ein leises, ruhiges Schnurren von sich.
    »Bleib dicht bei mir«, wies ihn Catti-brie an, »immer eng an
    meiner Seite. Ich weiß nicht, ob du hier sein darfst, aber ich wollte, daß du diesen Ort zumindest einmal siehst.«
    Seite an Seite traten sie aus der Gasse. »Hast du diesen Ort schon einmal gesehen, Guen?« fragte Catti-brie. »Ich suche die Herrin Alustriel. Weißt du vielleicht, wo ich hin muß?«
    Der Panther stieß mit seinem Kopf leicht gegen Catti-bries Knie und schritt dann davon. Er wußte anscheinend, wohin er wollte, und Catti-brie folgte ihm. Viele Köpfe wandten sich um, musterten das seltsame Paar, die staubbedeckte Frau und ihren ungewöhnlichen Begleiter, aber die Blicke waren absolut harmlos, und niemand schrie oder lief ängstlich davon.
    Als er um eine Straßenbiegung kam, stieß Guenhwyvar beinahe mit einem Elfenpaar zusammen. Die beiden waren in ein Gespräch vertieft, sprangen dann instinktiv zurück und blickten von dem Panther zu der jungen Frau.
    »Absolut wunderbar!« sagte die Elfin mit singender Stimme.
    »Unglaublich«, stimmte ihr der andere zu. Er näherte seine Hand langsam dem Panther und testete dessen Reaktion darauf. »Darf ich?« fragte er Catti-brie.
    Sie fand nichts Schlimmes dabei und nickte.
    Das Gesicht des Elfen strahlte, als er mit seinen schlanken Fingern über Guenhwyvars muskulösen Hals fuhr. Er blickte zu seiner zögernden Gefährtin, und sein Lächeln war so breit, daß es fast seine Ohren erreichte.
    »Oh, kaufe die Katze!« stimmte die Elfin ihm aufgeregt zu.
    Catti-brie zuckte zusammen; Guenhwyvars legte seine Ohren flach an, und der Panther ließ ein Gebrüll erschallen, das von den Gebäuden der ganzen Stadt widerhallte.
    Catti-brie wußte, daß Elfen flinke Läufer waren, aber diese beiden waren außer Sicht, bevor sie ihnen ihre Fehler erklären konnte. »Guenhwyvar!« flüsterte sie rügend in die flach anliegenden Ohren des Panthers.
    Die Ohren der Katze richteten sich wieder auf, und der Panther drehte sich um, hob sich auf seine Hinterbeine und legte seine Pranken auf Catti-bries Schultern. Er stieß seinen Kopf in Catti-bries Gesicht und verrenkte sich, um sich an ihrer weichen Wange zu reiben. Catti-brie mußte darum kämpfen, ihr Gleichgewicht zu halten, und sie brauchte geraume Zeit, um dem Panther zu erklären, daß sie seine Entschuldigung angenommen hatte.
    Als sie weitergingen, wurden sie nicht nur gemustert, sondern zahlreiche Finger zeigten auf sie, und mehr als ein Fußgänger wechselte auf die andere Straßenseite, um die Frau mit ihrer Katze vorbeizulassen. Catti-brie wußte, daß sie zuviel Aufmerksamkeit erregt hatten; sie hatte das Gefühl, daß es wohl dumm gewesen war, Guenhwyvar überhaupt erst hierherzubringen. Sie wollte die Katze auf die Astralebene zurückschicken, aber sie befürchtete, daß sie das nicht tun konnte, ohne noch mehr Aufmerksamkeit zu erregen.
    Sie war nicht überrascht, als sie wenige Augenblicke später von einem Trupp bewaffneter Soldaten in gebührendem Abstand umkreist wurden, die die neuen silbernen und hellblauen Uniformen der Stadtwache trugen. »Der Panther gehört zu Euch?« eröffnete einer von ihnen das Gespräch.
    »Guenhwyvar«, erwiderte Catti-brie. »Ich bin Catti-brie, die Tochter von Bruenor Heldenhammer, dem achten König von Mithril-Halle.«
    Der Mann nickte und lächelte, und Catti-brie entspannte sich mit einem tiefen Seufzer.
    »Es ist wirklich die Katze des Drow!« platzte ein Wachmann heraus. Er errötete über seinen unkontrollierten Ausbruch, sah seinen Anführer an und senkte schnell den Blick.
    »Stimmt, Guen ist Drizzt Do'Urdens Freund«, erwiderte Catti-brie. »Hält er sich vielleicht in der Stadt auf?« konnte sie sich nicht enthalten zu fragen, obgleich sie es natürlich vorgezogen hätte, diese Frage an Alustriel zu stellen, die ihr eine vollständige Antwort geben würde.
    »Nicht, daß ich wüßte«, erwiderte der Anführer der Wache, »aber Silbrigmond wird durch Eure Anwesenheit geehrt, Prinzessin von Mithril-Halle.« Er machte eine tiefe Verbeugung, und Catti-brie errötete, da sie eine solche Behandlung nicht gewöhnt war - und sie ihr auch nicht sehr
    angenehm war.
    Es gelang ihr recht gut, ihre Enttäuschung über diese Nachricht zu verbergen, und

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