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Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Titel: Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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aufstiegen.
    Am Anfang warf sie immer wieder nervöse Blicke zur Tür des Raumes, aber schon bald ließ sie sich einfach tiefer in die Wanne sinken, entspannte sich vollständig, und ihre Haut wurde warm und prickelte.
    »Ich habe es Euch gesagt.« Die Worte rissen Catti-brie aus ihrem Halbschlaf. Sie setzte sich auf, sank dann aber sofort wieder zurück, als sie verlegen bemerkte, daß nicht nur die Herrin Alustriel, sondern auch ein seltsamer Zwerg in den Raum gekommen war. Seine Kopf- und Barthaare waren schneeweiß, er trug seidene Kleidung, die ihn wallend umgab.
    »In Mithril-Halle haben wir die Sitte, anzuklopfen, bevor wir in ein Privatgemach eintreten«, bemerkte Catti-brie, die einen Teil ihrer Würde zurückerlangt hatte.
    »Ich habe geklopft«, erwiderte Alustriel. »Ihr hattet Euch in der Wärme des Bades verloren.«
    Catti-brie schob sich ihr feuchtes Haar aus dem Gesicht und verteilte dadurch eine Handvoll Seifenschaum auf ihrer Wange. Es gelang ihr, ihren Stolz zu zügeln und den Schaum einen Moment lang zu ignorieren, aber dann wischte sie ihn zornig weg.
    Alustriel lächelte nur.
    »Ihr könnt gehen«, schnauzte sie die allzu würdevoll Herrin an.
    »Drizzt befindet sich wirklich auf dem Weg nach Menzoberranzan«, verkündete Alustriel, und Catti-brie lehnte sich gespannt wieder nach vorn, wobei ihre Verlegenheit angesichts der wichtigen Neuigkeiten verflog.
    »Ich bin gestern nacht in die Geistwelt gereist«, erklärte Alustriel. »Dort kann man viele Antworten finden. Drizzt ist nördlich von Silbrigmond durch den Mondwald gereist, auf einer geraden Linie zu den Bergen. Toter Ork Paß heißt jenes Gebiet.«
    Catti-bries Gesichtsausdruck blieb weiterhin verwirrt.
    »Dort ist Drizzt damals aus dem Unterreich an die Oberfläche gekommen«, fuhr Alustriel fort, »und zwar in einer Höhle, die östlich jenes legendären Passes liegt. Ich nehme an, daß er vorhat, auf demselben Weg zurückzukehren, auf dem er aus der Dunkelheit gekommen ist.«
    »Bringt mich dorthin«, verlangte die junge Frau und erhob sich aus dem Wasser. Sie war jetzt viel zu aufgeregt, um noch schamhaft zu sein.
    »Ich werde Reittiere zur Verfügung stellen«, sagte Alustriel, während sie der jüngeren Frau ein flauschiges Handtuch reichte. »Verzauberte Pferde werden Euch in Windeseile über das Land tragen. Die Reise sollte nicht länger als zwei Tage dauern.«
    »Könnt Ihr mich nicht mit Eurer Magie direkt dorthin senden?« fragte Catti-brie. Ihr Ton war scharf, als ob sie annahm, daß Alustriel nicht alles tat, was sie vermochte.
    »Ich weiß nicht, wo sich der Höhleneingang befindet«, erklärte die silberhaarige Herrin.
    Catti-brie hörte auf, sich abzutrocknen, und ließ beinahe ihre Kleider fallen, die sie an sich genommen hatte. Sie blickte starr und hilflos ins Nichts.
    »Das ist der Grund, warum ich Fred mitgebracht habe«, erklärte Alustriel und hob die Hand, um die junge Frau zu beruhigen.
    »Fredegar Felsenschmetterer«, berichtigte der Zwerg mit einer ungewöhnlich melodischen, singenden Stimme, schwenkte dramatisch seine Arme und machte eine tiefe Verbeugung. Catti-brie fand, daß er ein wenig wie ein Elf klang, der im Körper eines Zwergen gefangen ist. Sie zog die Brauen hoch, als sie ihn das erste Mal richtig betrachtete; sie war ihr ganzes Leben lang von Zwergen umgeben gewesen, aber jemanden wie ihn hatte sie noch nie gesehen. Sein Bart war sauber gestutzt, seine Robe makellos sauber, und seine Haut hatte nichts von der sonst üblichen steinernen Härte. Zu viele Bäder in parfümierten Ölen, schloß die junge Frau, und sie blickte verächtlich auf die dampfende Wanne.
    »Fret gehörte zu der Gruppe, die Drizzt als erstes auf der Spur war, als er aus dem Unterreich kam«, fuhr Alustriel fort. »Nachdem Drizzt das Gebiet verlassen hatte, verfolgten meine neugierige Schwester und ihre Begleiter die Spur des Dunkelelfen zurück und spürten die Höhle auf, die der Eingang zu den tief hinabführenden Tunneln ist.«
    Nach einer langen Pause sagte die Herrin von Silbrigmond: »Ich zögere, Euch den Weg zu weisen.« Und ihre Sorge um die Sicherheit der jungen Frau war aus ihrer Stimme und ihrem Gesichtsaudruck nur allzu deutlich abzulesen.
    Catti-bries Augen wurden schmal, und sie zog schnell ihre Hose an. Niemand durfte auf sie herabblicken, nicht einmal Alustriel, und niemand durfte ihr vorschreiben, wohin sie gehen wollte.
    »Ich verstehe«, bemerkte Alustriel mit einem Nicken ihres Kopfes. Ihr sofortiges

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