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Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Titel: Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Fuß maß, und anmutig schlank. Sie trug ein purpurnes Gewand aus feinster Seide, das aus vielen einzelnen Lagen bestand, die ihre fraulichen Kurven umschmeichelten und sie zugleich verführerisch verhüllten. Eine hohe Krone aus Gold und Juwelen saß auf ihrem Haupt.
    Guenhwyvar und die Herrin waren sich anscheinend nicht fremd, denn der Panther lag friedlich auf der Seite und hatte seine Augen zufrieden geschlossen.
    Aus irgendeinem Grund, den sie nicht verstand, mochte Catti-brie das nicht.
    »Ich habe mich schon gefragt, wann wir uns endlich einmal treffen würden«, sagte Alustriel ruhig.
    Catti-brie fummelte herum, um den Stöpsel wieder in die Phiole zu stecken und die Flasche dann an ihren Platz zu stellen, aber Alustriel legte ihre langen, schlanken Hände über die der jungen Frau (und Catti-brie fühlte sich in diesem Augenblick wie ein kleines, dummes Mädchen!) und steckte die Phiole statt dessen in Catti-bries Gürteltasche.
    »Drizzt hat oft von Euch gesprochen«, fuhr Alustriel fort, »und immer sehr liebevoll.«
    Auch diesen Gedanken mochte Catti-brie nicht. Es mochte ohne Absicht sein, dachte sie, aber es kam ihr vor, als sei Alustriel ein wenig herablassend. Und Catti-brie, die noch immer ihre staubige Reisekleidung trug und ihr Haar so gut wie überhaupt nicht gekämmt hatte, fühlte sich neben der strahlenden Frau unwohl.
    »Kommt in meine privaten Gemächer«, lud die Herrin sie ein. »Dort können wir uns bequemer unterhalten.« Sie ging hinaus und schritt über den schlafenden Panther hinweg. »Komm mit, Guen!« sagte sie, und der Panther schüttelte sofort seine Faulheit ab und richtete sich auf.
    »Guen?« wiederholte Catti-brie lautlos den Namen. Sie hatte niemals gehört, daß jemand anders, außer ihr selbst die Katze so vertraulich angesprochen hatte. Sie blickte die Katze mit einem verletzten Blick an, als diese Alustriel gehorsam aus dem Raum folgte.
    Was Catti-brie zuerst wie ein verzauberter Palast erschienen war, gab ihr jetzt, als Alustriel sie durch lange Korridore und prachtvolle Räume führte, das Gefühl, daß sie hier schrecklich fehl am Platze war. Catti-brie blickte immer wieder hinter sich und hoffe aus ganzem Herzen, daß sie keine schmutzigen Spuren auf den polierten Fußböden hinterließ.
    Diener und andere Gäste - wirkliche Adlige, wie Catti-brie bemerkte - starrten der seltsamen Karawane nach, und Cattibrie konnte diese Blicke nicht erwidern. Sie fühlte sich klein, so winzig klein, als sie der großen und wunderschönen Alustriel folgte.
    Catti-brie war froh, als sie Alustriels privates Wohngemach erreicht hatten und die Herrin hinter ihnen die Tür schloß.
    Guenhwyvar stapfte durch den Raum und hüpfte auf einen Diwan, und Catti-bries Augen weiteten sich vor Entsetzen.
    »Geh da runter!« flüsterte sie dem Panther grob zu, aber Alustriel lachte nur leise, als sie vorbeiging, ließ geistesabwesend eine Hand über den Kopf der behaglich ausgestreckten Katze gleiten und bedeutete Catti-brie, daß sie sich setzen solle.
    Catti-brie warf Guenhwyvar einen erneuten bösen Blick zu und fühlte sich irgendwie betrogen. Wie oft hatte sich Guenhwyvar wohl schon auf diesen Diwan plumpsen lassen,
    fragte sie sich.
    »Was bringt die Tochter von König Bruenor in meine bescheidene Stadt?« fragte Alustriel. »Ich wünschte, ich hätte gewußt, daß Ihr kommt. Dann hätte ich mich besser darauf vorbereitet.«
    »Ich suche Drizzt«, antwortete Catti-brie barsch und zuckte dann zusammen, als sie bemerkte, daß der Tonfall ihrer Erwiderung schärfer war, als sie beabsichtigt hatte.
    Alustriels Gesicht nahm sofort einen neugierigen Ausdruck an. »Drizzt?« wiederholte sie. »Ich habe Drizzt einige Zeit lang nicht gesehen. Ich hatte gehofft, Ihr würdet mir sagen, daß er auch in der Stadt ist. Oder zumindest auf dem Weg hierher.«
    Obgleich sie mißtrauisch war und annehmen konnte, daß Drizzt ihr aus dem Weg gehen wollte und Alustriel ihm dabei zweifellos behilflich sein würde, stellte Catti-brie fest, daß sie der Frau glaubte.
    »Ah, also nicht«, seufzte Alustriel und war ganz offenkundig ehrlich enttäuscht. Sie richtete sich aber sofort wieder auf. »Und wie geht es Eurem Vater?« fragte sie höflich. »Und dem hübschen Wulfgar?«
    Alustriels Gesichtsausdruck veränderte sich plötzlich, als wäre ihr gerade klargeworden, daß irgend etwas schrecklich falsch war. »Eure Hochzeit?« fragte sie zögernd, als sich Cattibries Lippen zusammenpreßten. »Ich habe mich darauf

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