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Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Titel: Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Entreris Gesichtsausdruck, da er offensichtlich die Gedanken des Meuchelmörders richtig gelesen hatte. »Ihr und ich, wir beide werden die Morgendämmerung von der Türschwelle von Mithril-Halle aus betrachten.«
    Sie waren wieder hinter Drizzt her, erkannte Entreri. Wenn er an die Lichter in Menzoberranzan dachte, deren Bedeutung er auf einmal verstand, würde diesmal die Sippe Heldenhammer selbst zerschmettert werden!
    »Das heißt«, fuhr Jarlaxle neckend fort, »wenn sich das Haus Horlbar nicht die Zeit nimmt, herauszufinden, daß Ihr es wart, der eine ihrer Oberin Mütter getötet hat.«
    Mit einem Klicken seiner Stiefel und einem an den Hut
    getippten Gruß rauschte Jarlaxle aus dem Raum.
    Jarlaxle wußte es! Und die Frau war eine Oberin Mutter gewesen! Entreri fühlte sich so übel, daß er sich schwer gegen die Wand lehnen mußte. Woher hätte er wissen sollen, daß diese Bestie in der Gasse eine verdammte Oberin Mutter war?
    Die Wände schienen sich auf ihn zuzubewegen und ihn zu erdrücken. Kalter Schweiß trat auf seine sonst so kühle Stirn, und er mußte darum kämpfen, Luft zu bekommen. All seine Gedanken kreisten um mögliche Fluchtwege, aber sie krachten alle unvermeidlich gegen unnachgiebige Steinwände. Er wurde ebensosehr von den Gegebenheiten der Drowstadt gefangengehalten wie von Drowwaffen.
    Er hatte einmal versucht zu fliehen und war durch den östlichen Ausgang hinter Donigarten entkommen. Aber wo konnte er hingehen? Das Unterreich war ein Labyrinth aus gefährlichen Tunneln und tiefen Löchern, die mit Monstern gefüllt waren, von denen der Meuchelmörder nicht wußte, wie er sie bekämpfen konnte. Entreri war schließlich ein Geschöpf der so völlig anderen Oberflächenwelt. Er verstand das wilde Unterreich nicht und hatte keine Hoffnung, dort lange zu überleben. Auf keinen Fall würde er allein den Weg an die Oberfläche finden. Er war gefangen, eingesperrt, seines ganzen Stolzes und seiner Würde entblößt, und früher oder später würde er auf schreckliche Art ums Leben kommen.

Ungeahnte Kräfte
    »Wir können diesen ganzen Abschnitt einstürzen lassen«, erklärte General Dagna und pochte mit einem dicken Finger auf die Karte, die vor ihnen auf dem Tisch ausgebreitet war.
    »Einstürzen lassen?« bellte der Schlachtenwüter. »Wie sollen wir die stinkenden Drow umbringen, wenn wir ihn einstürzen lassen?«
    Regis, der dieses Treffen angeregt hatte, blickte ungläubig Dagna und die drei anderen Zwergenkommandanten an und schaute dann wieder zu Pwent. »Die Höhlendecke wird die stinkenden Drow umbringen«, erklärte er.
    »Pah, Sandstein«, maulte der Schlachtenwüter. »Wo ist denn da der Spaß? Ich muß meine Rüstung mal wieder mit ein wenig Drowblut schmieren, aber bei deinem blöden Plan muß ich erst einen Moment lang buddeln, bis ich einen Körper finde, an dem ich mich reiben kann.«
    »Du kannst den Sturm hier unten anführen«, schlug Dagna vor und deutete auf einen anderen Abschnitt, wo die Karte offene Gänge verzeichnete. »Wir anderen werden dir einen Vorsprung von hundert Fuß geben.«
    Regis warf dem General einen säuerlichen Blick zu und ließ ihn danach über die anderen Zwerge schweifen, die alle zustimmend nickten. Dagnas Bemerkung war nur zur Hälfte scherzhaft gemeint, wurde Regis klar. Ein Gutteil der Sippe Heldenhammer würde nicht gerade in Tränen ausbrechen, falls sich der lästige Thibbledorf Pwent unter jenen befinden sollte, die bei dem bevorstehenden Kampf mit den Drow zu den Opfern zählten.
    »Laßt den Tunnel einstürzen«, sagte Regis, um sie wieder zum eigentlichen Thema zurückzubringen. »Wir brauchen hier und hier eine starke Verteidigung«, fügte er hinzu und deutete auf zwei offene Gebiete in den unteren Tunneln. »Ich werde mich nachher noch mit Berkthar aus Siedelstein treffen.«
    »Du willst die übelriechenden Menschen herbringen?« fragte
    Pwent.
    Selbst die Zwerge, die den starken Geruch rußiger, schweißbedeckter Körper durchaus mochten, verzogen bei dieser Bemerkung das Gesicht. Es hieß in Mithril-Halle, daß Pwents Achselhöhle jede noch so widerstandsfähige Blume auf fünfzig Meter Entfernung zum Welken bringen könne.
    »Ich weiß nicht einmal, was ich mit den Menschen anfangen werde«, antwortete ihm Regis. »Ich habe ihnen ja noch nicht von meinem Verdacht erzählt, daß ein Überfall der Drow bevorstehen könnte. Wenn sie einverstanden sind, sich uns anzuschließen - und ich habe keinen Anlaß zu der Vermutung, daß sie

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