Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Titel: Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
Vom Netzwerk:
das nicht tun werden -, wird es wohl nicht klug sein, sie gerade in den unteren Tunneln einzusetzen, auch wenn wir vorhaben, diese zu beleuchten.«
    Dagna nickte zustimmend. »Eine kluge Entscheidung«, sagte er. »Die hochgewachsenen Menschen eignen sich besser für Kämpfe an den Berghängen. Ich nehme an, daß die Drow sowohl aus dem Berg heraus als auch um ihn herum angreifen werden.«
    »Und dort werden sie die Männer von Siedelstein empfangen«, fügte ein anderer Zwerg hinzu.
    * * *
    Aus dem Schatten einer halbgeschlossenen Tür in der Seitenwand blickte Bruenor Heldenhammer neugierig zu. Er war erstaunt darüber, wie schnell Regis die Dinge in die Hand genommen hatte, vor allem, wenn man bedachte, daß er nicht einmal seinen hypnotisierenden Rubinanhänger trug. Nachdem er Bruenor beschimpft hatte, daß dieser nicht schnell und entschlossen handele, sondern in einen Sumpf aus Selbstmitleid zurückgefallen sei, als sich die Spuren von Drizzt und Catti-brie anscheinend verloren hatten, war der Halbling, mit Pwent im Schlepptau, direkt zu General Dagna und den anderen Kriegskommandanten gegangen.
    Was Bruenor nun aber erstaunte, war nicht, daß sich die
    Zwerge eifrig auf den Krieg vorbereiteten, sondern daß Regis sie offensichtlich anführen wollte. Natürlich hatte sich der Halbling einer Lüge bedient, um diese Rolle übernehmen zu können. Er hatte sich Bruenors offensichtliche Teilnahmslosigkeit zunutze gemacht und so getan, als habe es Besprechungen mit dem Zwergenkönig gegeben und als müsse er Dagna und den anderen dessen Anordnungen direkt überbringen.
    Als er dieses Komplott entdeckt hatte, wollte Bruenor den Halbling eigentlich erst erwürgen, aber Regis hatte ihm ernsthaft erklärt, daß er nur zu gern beiseite treten würde, wenn Bruenor die Leitung wirklich übernehmen wollte.
    Bruenor wünschte zwar, dies wieder tun zu können, und wollte verzweifelt gern wieder zu seiner alten Stärke zurückfinden, aber jeder Gedanke an Krieg brachte ihm unvermeidlich die Erinnerungen an seine jüngsten Schlachten zurück, von denen er die meisten an der Seite von Drizzt, Catti-brie und Wulfgar geschlagen hatte. Durch diese schmerzlichen Erinnerungen wie betäubt, hatte er Regis gehen lassen und ihm gestattet, sein Spiel fortzuführen.
    Dagna war wirklich ein guter Stratege, aber seine Erfahrung
    war fast ausschließlich auf Zwerge und dumme Goblins beschränkt. Regis gehörte zu den besten Freunden des Dunkelelfen und hatte sehr oft Drizzts Geschichten über sein Heimatland und sein Volk gelauscht. Und Regis war auch einer der engsten Freunde von Wulfgar gewesen und verstand daher die Barbaren, auf die die Zwerge als Verbündete angewiesen sein würden, wenn es zum Krieg kommen sollte.
    Trotzdem, Dagna hatte niemals jemanden gemocht, der kein
    Zwerg war, und der Umstand, daß er die Führung eines Halblings so widerspruchslos akzeptierte - und zudem eines, der nicht gerade für seine Tapferkeit bekannt war! -, erstaunte Bruenor doch beträchtlich.
    Diese Erkenntnis versetzte dem König aber auch einen Stich. Bruenor kannte die Dunkelelfen und die Barbaren mindestens ebensogut wie Regis, und er verstand die Kampftaktiken der Zwerge besser als jeder andere. Er sollte dort am Tisch stehen und auf wichtige Abschnitte der Karte zeigen! Er sollte es sein, der sich, mit Regis an seiner Seite, mit Berkhtar dem Tapferen traf!
    Bruenor blickte angestrengt zu Boden und rieb sich mit einer Hand über die Brauen und seine groteske Narbe entlang. Er spürte einen Schmerz in der leeren Augenhöhle. Leer war auch sein Herz nach dem Verlust von Wulfgar, und es brach bei dem Gedanken, daß Drizzt und seine liebe Catti-brie derart großer Gefahr entgegengingen.
    Die Ereignisse um ihn herum hatten seine Verantwortlichkeit als König von Mithril-Halle weit überschritten. Bruenors erste Verpflichtung galt seinen Kindern, von denen eines verloren war und das andere vermißt wurde, und seinen Freunden. Ihre Schicksale lagen jetzt außerhalb seines Einflußbereichs; er konnte nur hoffen, daß sie überlebten und zu ihm zurückkamen, denn er selbst hatte keine Möglichkeit, zu Cattibrie und Drizzt zu gelangen.
    Und Bruenor konnte niemals mehr zu Wulfgar gelangen.
    Der Zwergenkönig seufzte und wandte sich ab. Langsam schleppte er sich zu einem leeren Zimmer, ohne auch nur zu bemerken, daß die Sitzung vertagt worden war.
    Regis sah Bruenor von der Türschwelle aus nach. Er wünschte, er hätte noch seinen Rubinanhänger, und wäre

Weitere Kostenlose Bücher