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Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Titel: Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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zurückzog, und es bedurfte einiger Anstrengung, um das klebrige Zeug abzuschütteln.
    Bruenor mußte ein paarmal schwer schlucken. Pwent rannte los und schnüffelte an der Wand, um dann zur anderen Seite der Schlucht zu eilen, wo er den Felsen ebenfalls gründlich untersuchte.
    »Es sind die Überreste eines Spinnennetzes«, antwortete der Zwergenkönig grimmig.
    Bruenor und Regis blickten beide zu dem vorspringenden Felsen hinauf. Dabei sannen sie über die Bedeutung eines Netzes nach, das direkt unter dem fallenden Meuchelmörder gesponnen worden war.
    * * *
    Die Finger zuckten zu schnell, als daß der Meuchelmörder die Anordnungen verstehen konnte, die sie übermittelten. Er schüttelte wild den Kopf, und der erregte Drow schlug seine ebenholzfarbenen Hände zusammen, stieß ein »Iblith« aus und ging davon.
    Iblith, wiederholte Artemis Entreri in Gedanken. Dieses Wort, das in der Sprache der Drow »Abfall« bedeutete, war die Bemerkung, die er am häufigsten gehört hatte, seit Jarlaxle ihn an diesen verfluchten Ort gebracht hatte. Was konnte dieser Drowsoldat von ihm gewollt haben? Er hatte gerade erst damit begonnen, die komplizierte Zeichensprache der Drow zu erlernen, deren Fingerbewegungen so präzise und fein abgestuft waren, daß Entreri bezweifelte, daß mehr als einer von zwanzig Menschen hoffen konnte, sie zu meistern. Und gleichzeitig versuchte er verzweifelt, auch die Sprache der Drow zu erlernen. Er kannte bereits ein paar Wörter und hatte eine grobe Vorstellung vom Satzbau, so daß er einfache Aussagen machen konnte.
    Und das Wort Iblith kannte er nur zu gut.
    Der Meuchelmörder lehnte sich an die Wand der kleinen
    Höhle, die in dieser Woche die Operationsbasis von Bregan D'aerthe war. Er fühlte sich kleiner und unwichtiger als jemals zuvor. Als ihn Jarlaxle in einer Höhle außerhalb von MithrilHalle wiederbelebt hatte, war ihm das Angebot des Söldners (das eigentlich ein Befehl war, wie er jetzt wußte), mit ihm nach Menzoberranzan zu kommen, wie etwas sehr Wunderbares und ein großartiges Abenteuer vorgekommen.
    Dies war kein Abenteuer, dies war die Hölle. Entreri war ein
    Colnbluth, ein Nicht-Drow, der inmitten von zwanzigtausend Mitgliedern dieser wahrhaftig nicht gerade toleranten Rasse lebte. Sie haßten Menschen nicht im besonderen, nicht mehr, als sie jeden haßten, aber weil er ein Colnbluth war, ein NichtDrow, fand sich der einst so mächtige Meuchelmörder plötzlich hinsichtlich seiner Stellung noch unter dem geringsten Soldaten von Bregan D'aerthe wieder. Was immer er tat, wen immer er umbrachte, Artemis Entreri konnte in der Rangfolge der Stadt niemals über den Rang des zwanzigtausendundersten aufsteigen.
    Und die Spinnen! Entreri haßte Spinnen, aber in der Stadt der Drow wimmelte es von den krabbelnden Viechern. Sie wurden in vielen unterschiedlichen, giftigen Abarten gezüchtet und als Haustiere gehalten. Und auf die Tötung einer Spinne stand als Strafe das Jivvin quui'elghinn, die Folter bis zum Tod. Am Ostende der großen Höhle, beim Moosbett und dem Pilzwäldchen in der Nähe des Sees Donigarten, wo er häufig Goblinsklaven hüten mußte, wimmelten ständig Tausende von Spinnen herum. Sie krabbelten um ihn herum und über ihn hinweg und hingen an Fäden vor dem Gesicht des gepeinigten Mannes.
    Der Meuchelmörder zog sein grünleuchtendes Schwert und hielt sich seine scharfe Klinge vor die Augen. Zumindest gab es jetzt ein wenig mehr Licht in der Stadt; aus irgendeinem Grund, den Entreri nicht kannte, wurden seit kurzem die magischen Lichter und flackernden Fackeln in Menzoberranzan viel häufiger entzündet.
    »Es wäre nicht klug, eine so hervorragende Waffe mit Drowblut zu beflecken«, erscholl eine vertraute Stimme, die mühelos die Umgangssprache verwendete, von der Tür her. Entreri nahm den Blick nicht von der Klinge, als Jarlaxle den kleinen Raum betrat.
    »Ihr setzt voraus, daß ich überhaupt die Stärke besitzen könnte, einen der mächtigen Drow zu verletzen«, erwiderte der Meuchelmörder. »Wie könnte ich, der Iblith...«, begann er zu fragen, aber Jarlaxles Gelächter verriet, daß er sich über Entreris Selbstmitleid amüsierte. Der Meuchelmörder schaute zu dem Söldner hinüber und sah, daß der seinen breitkrempigen Hut in den Händen hielt und mit der DiatrymaFeder spielte.
    »Ich habe Eure Fähigkeiten niemals unterschätzt, Meuchelmörder«, sagte Jarlaxle. »Ihr habt mehrere Kämpfe mit Drizzt Do'Urden überlebt, und nur wenige in Menzoberranzan

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