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Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Titel: Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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spürte, daß dies alles irgendwie mit ihm zusammenhing. Bereiteten die Drow einen Überfall auf einen Ort an der Oberfläche vor?
    Der Gedanke erschütterte Drizzt bis ins Innerste. Soldaten des Hauses Baenre, die Fackeln trugen, um ihre Augen an das Licht zu gewöhnen. Er wußte nicht, was er davon halten sollte. Er würde zur Insel der Rothe zurückkehren müssen, sagte er sich und war davon überzeugt, daß dieser abgelegene Ort als Basis ebenso gut geeignet war wie jeder andere Ort, den er vielleicht in der Stadt selbst finden mochte. Vielleicht konnte er Khareesa dazu bringen, ihm die Bedeutung der Lichter zu erklären, so daß der nächste Erkundungsgang in die eigentliche Stadt erste Früchte tragen mochte.
    Er schritt quer durch die Stadt zurück, die Kapuze tief herabgezogen und in Gedanken versunken, und er bemerkte daher die Bewegungen nicht, die seinen eigenen schattenhaft folgten; ohnehin bemerkten nur wenige in Menzoberranzan jemals die Bewegungen von Bregan D'aerthe.
    * * *
    Catti-brie hatte niemals etwas gesehen, das so geheimnisvoll und wunderbar war, und in dem Sternenlicht, das für sie leuchtete, wirkten die schimmernden Stalagmitentürme und hängenden Stalaktiten sogar noch wundervoller. Die Feenfeuer von Menzoberranzan hoben zehntausend wunderbare Reliefarbeiten hervor, von denen einige konkrete Dinge abbildeten (meistens Spinnen), während andere fließende Formen darstellten, die unwirklich und wunderschön leuchteten. Catti-brie wäre sehr gern unter anderen Umständen hierhergekommen. Sie hätte gern als Forscherin ein leeres Menzoberranzan erkundet, um die unglaubliche Kunstfertigkeit der Drow zu studieren und in sich aufnehmen zu können, ohne sich in Gefahr zu begeben.
    Denn sosehr Catti-brie von der Pracht der Stadt der Drow überwältigt war, sosehr war sie auch zutiefst beunruhigt. Zwanzigtausend Drow, zwanzigtausend tödliche Feinde, umgaben sie auf allen Seiten.
    Als Halt gegen ihre Furcht umklammerte die junge Frau Alustriels magisches Amulett und dachte an das Bild von Drizzt Do'Urden, das sich darin befand. Er war hier, irgendwo in der Nähe, nahm sie an, und ihre Vermutung wurde bestätigt, als das Amulett plötzlich sehr warm wurde.
    Doch dann kühlte es wieder ab. Catti-brie bewegte sich planvoll, drehte sich wieder nach Norden, zu den geheimen Tunneln, durch die Firble sie an diesen Ort geführt hatte. Das Amulett blieb kühl. Sie drehte sich nach rechts und blickte über den Abgrund vor sich - er hieß Klauenspalt - nach Westen, über die großen, ansteigenden Hänge, die auf eine höhere Ebene führten. Dann schaute sie nach Süden, zu dem höchsten und großartigsten Abschnitt, wenn man nach den vielfältigen, leuchtenden Ausschmückungen ging. Noch immer blieb das Amulett kühl, begann sich aber zu erwärmen, als die junge Frau sich weiterdrehte und an den dichtstehenden Stalagmiten vorbei auf den verhältnismäßig freien östlichen
    Abschnitt blickte.
    Dort war Drizzt, im Osten. Catti-brie atmete einige Male tief durch, um ihre Nerven zu beruhigen und den Mut zu sammeln, aus dem schützenden Tunnel zu treten. Sie blickte noch einmal auf ihre Hände und ihre fließende Robe und schöpfte Vertrauen aus ihrer anscheinend perfekten Verkleidung als Drow. Sie hätte gern Guenhwyvar an ihrer Seite gespürt - sie erinnerte sich an den Augenblick, als der Panther neben ihr die Straßen von Silbrigmond entlanggeschritten war -, aber sie wußte nicht, wie die Katze in Menzoberranzan aufgenommen werden würde. Das letzte, was sie wollte, war, Aufmerksamkeit zu erregen.
    Sie ging schnell und leise los, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen. Sie schritt gebückt dahin und hielt das Amulett dabei fest umklammert, damit es ihr den Weg weisen und Kraft einflößen konnte. Sie bemühte sich, den Blick der vielen Hauswachen auszuweichen, und sie schaute schnell zur Seite, wenn ihr ein Drow entgegenkam.
    Sie hatte beinahe das Gebiet der Stalagmiten hinter sich gelassen und konnte bereits das Moosbett, das Pilzwäldchen und sogar den See sehen, der dahinter lag, als plötzlich zwei Drow aus den Schatten auftauchten und ihr den Weg versperrten, wenn sie ihre Waffen auch noch in den Scheiden gelassen hatten.
    Einer von ihnen stellte ihr eine Frage, die sie natürlich nicht verstand. Sie zuckte innerlich zusammen und bemerkte, daß sie ihr in die Augen blickten. Ihre Augen! Natürlich, die Tiefengnomen hatten ihr ja bedeutet, daß sie nicht leuchteten, wie es bei Infravision der Fall war. Der

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