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Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Titel: Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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nicht sehr freundlich. Sie packten sie fest an den Ellbogen und schoben und zogen sie die schmalen, felsigen Wege der Vorkammern entlang, die der Verteidigung dienten.
    Nachdem sie der Frau das Stirnband abgenommen hatten,
    erkannten sie sehr schnell dessen Funktion und gaben es ihr zurück, nachdem sie die Vorkammern durchquert hatten. Drizzt hatte ihr von diesem Ort erzählt, hatte ihr berichtet, wie sehr die Tiefengnome mit ihrer Umgebung verschmolzen, aber sie hatte sich niemals vorstellen können, daß die Worte des Dunkelelfen derart treffend sein könnten. Die Zwerge waren Bergarbeiter, die besten auf der ganzen Welt, aber die Tiefengnome gingen ein ganzes Stück weiter. Sie waren ein Teil des Felsens, so schien es, grabende Kreaturen, die eins mit dem Stein waren. Ihre Häuser hätten die zufällig herumgewirbelten Felsbrocken einer längst vergangenen Explosion sein können und ihre Tunnel die gewundenen Läufe eines uralten Flusses.
    Hunderte Augenpaare verfolgten jeden Schritt von Catti-brie, als sie durch die eigentliche Stadt geführt wurde. Ihr wurde bewußt, daß sie wahrscheinlich der erste Mensch war, den die Svirfnebli jemals gesehen hatten, und so machte ihr deren Neugier nichts aus, denn sie war ebenso fasziniert von ihnen wie sie von ihr. Ihre Gesichter, die in den wilden Tunneln so grau und starr ausgesehen hatten, wirkten nun sanfter. Sie fragte sich, wie wohl ein Lächeln auf dem Gesicht eines Svirfnebli ausschauen mochte, und sie wollte es sehen. Dies waren Drizzts Freunde, sagte sie sich wieder und wieder, und sie konnte die Beurteilung des Drowwaldläufers gut verstehen.
    Sie wurde in einen kleinen runden Raum gebracht. Eine Wache bedeutete ihr, sich auf einen von drei steinernen Stühlen zu setzen. Catti-brie tat dies etwas zögernd, denn ihr fiel eine Geschichte von Drizzt wieder ein, daß ein Stuhl bei den Svirfnebli ihn magisch gefesselt hätte.
    Jetzt geschah jedoch nichts in dieser Art, und einen Augenblick später betrat ein sehr ungewöhnlicher Tiefengnom den Raum. Das magische Amulett mit Drizzts Bildnis baumelte von einer Hand, die aus einer Pickhacke aus Mithril bestand.
    »Belwar«, stellte Catti-brie fest, denn es konnte keinen zweiten Tiefengnom geben, der so genau Drizzts Beschreibung seines lieben Svirfnebli-Freundes glich.
    Der Höchstgeehrte Höhlenvater blieb abrupt stehen und musterte die Frau mißtrauisch. Offensichtlich hatte es ihn überrascht, daß sie ihn erkannt hatte.
    »Drizzt ... Belwar«, sagte Catti-brie und legte erneut die Arme um sich, als würde sie jemanden umarmen. Sie deutete auf sich selbst, sagte »Catti-brie ... Drizzt« und wiederholte die Geste.
    Sie kannten kein einziges Wort in der Sprache des anderen, aber indem sie Gesten- und Körpersprache verwendete, hatte Catti-brie den Höhlenvater in kurzer Zeit für sich gewonnen. Sie hatte ihm sogar deutlich machen können, daß sie nach Drizzt suchte.
    Sie mochte das ernste Gesicht überhaupt nicht, das Belwar bei dieser Erklärung machte, und seine Erwiderung, ein einziger Name, der Name einer Stadt der Drow, hatte nicht zu ihrem Wohlbefinden beigetragen; Drizzt war nach Menzoberranzan gegangen.
    Man brachte ihr eine Mahlzeit aus gekochten Pilzen und anderen Pflanzen, die sie nicht kannte. Dann gab man ihr ihre Besitztümer zurück, darunter das Amulett und die Pantherstatuette aus Onyx, aber nicht die magische Maske.
    Anschließend ließ man sie allein. Stundenlang, wie es ihr
    schien, saß sie in der von Sternenlicht erhellten Dunkelheit, und sie dankte Alustriel im stillen, während sie daran dachte, wie jämmerlich ihre Reise ohne das Katzenauge verlaufen wäre. Sie hätte noch nicht einmal Belwar erkennen können!
    Ihre Gedanken weilten noch immer bei dem Höhlenvater, als
    er endlich zurückkehrte und zwei andere Gnome mitbrachte, die lange, weiche Roben trugen, die so ganz anders waren als die rauhe, lederartige, metallbesetzte Kleidung, die für ihr Volk typisch war. Catti-brie nahm an, daß es sich bei ihnen um wichtige Leute handelte, vielleicht um Berater.
    »Firble«, erklärte Belwar und deutete auf einen der Svirfnebli, der nicht besonders glücklich aussah.
    Warum das so war, erkannte Catti-brie einen Augenblick später, als Belwar erst auf sie deutete, dann auf Firble und schließlich auf die Tür, wobei er einen langen Satz sprach, von dem die junge Frau nur das Wort »Menzoberranzan« verstand.
    Firble bedeutete ihr, sie solle ihm folgen. Anscheinend war er bestrebt, sich möglichst

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