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Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Titel: Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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verlockenden Geräusche der Schlacht zu ignorieren, aber Pwent verspürte in seinem Herzen den Wunsch nach größeren Feinden, nach Drow und Minotauren, in den offenen Wegen auf der anderen Seite des Tunnels.
    »Und wenn wir in diesem Tunnel da steckenbleiben«, fuhr Pwent fort und deutete auf das, was von Tunults Kaverne übriggeblieben war, »dann werden die verdammten Drow uns mit Genuß in den Rücken fallen!«
    Die Knochenbrecher-Brigade formierte sich hinter ihrem Anführer, aber Bidderdoo schüttelte den Kopf und zwängte sich in den schmalen Gang. Seine schlimmsten Befürchtungen wurden allerdings schon bald bestätigt, denn es wurde in der Tat immer enger, und er konnte nicht in die Nähe der kleinen Öffnung kommen, hinter der der Kampf weiterging. Er konnte sich nicht einmal so weit nähern, daß er hoffen konnte, über den Tumult der Schlacht hinweg die Aufmerksamkeit seiner Freunde zu erregen.
    Bidderdoo überlegte, ob es vielleicht einen Zauber gab, der ihm helfen konnte, und er griff in eine unergründlich tiefe Tasche, um sein teures Zauberbuch hervorzuholen. Er zog ein Bündel zerknitterter Blätter heraus, die beschmiert und angekohlt waren. Die Tinte war an vielen Stellen durch die intensive Hitze verblaßt, und auch der Leim und die Bindung waren zerschmolzen, und als Bidderdoo die Überreste hochhielt, fielen sie auseinander.
    Plötzlich hatte der Zauberer das Gefühl, die Welt würde über ihm zusammenbrechen. Er raffte soviel von dem Pergament zusammen, wie er konnte, und krabbelte wieder aus dem Gang hinaus. Zu seiner Überraschung und Erleichterung warteten Pwent und die anderen dort noch immer auf ihn.
    »Wir haben uns gedacht, daß du deine Meinung noch ändern würdest«, sagte der Schlachtenwüter und führte die Knochenbrecher-Brigade plus einen davon.
    * * *
    Fünfzig Drow und eine komplette Minotaurentruppe, signalisierten Quenthel Baenres Hände, und die scharfen, abgehackten Bewegungen verrieten ihrer Mutter, daß sie außer sich war.
    Närrin, dachte Oberin Baenre. Dann fragte sie sich, wie ihre Tochter wirklich zu dieser Expedition stand. Quenthel war eine mächtige Priesterin, daran gab es überhaupt keinen Zweifel, aber erst jetzt kam der faltigen alten Oberin Mutter zu Bewußtsein, daß die junge Quenthel noch niemals an einer Schlacht teilgenommen hatte. Das Haus Baenre hatte seit vielen hundert Jahren keinen Krieg mehr geführt, und aufgrund ihrer beschleunigten Ausbildung an der Akademie war Quenthel die Pflicht erspart geblieben, an erkundenden Spähtrupps in die wilden Tunnel außerhalb von Menzoberranzan teilzunehmen.
    Baenre ging auf, daß ihre Tochter noch niemals die Stadt der Drow verlassen hatte.
    Die Hauptroute nach Mithril-Halle gibt es nicht mehr, fuhren Quenthels Hände fort. Und mehrere Nebenstrecken sind ebenfalls eingestürzt. Und es kommt noch schlimmer, Quenthel brach abrupt ab, mußte eine kurze Pause machen, um tief Luft zu holen und sich zusammenzureißen. Als sie erneut begann, war ihr Gesicht zu einer Maske des Zorns gefroren. Vi ele der toten Drow waren Frauen, darunter mehrere mächtige Priesterinnen und eine Hohepriesterin.
    Die Bewegungen waren noch immer übertrieben, zu scharf und zu schnell. Hatte Quenthel wirklich angenommen, diese Mission würde einfach werden? fragte sich Baenre. Hatte sie geglaubt, es würden keine Drow dabei umkommen?
    Baenre fragte sich, und das nicht zum ersten Mal, ob es ein Fehler gewesen war, Quenthel mitzunehmen. Vielleicht hätte sie Triel mitnehmen sollen, die fähigste aller Priesterinnen.
    Quenthel bemerkte den forschenden Blick, dem sie sich gegenübersah, und sie erkannte, daß ihre Mutter nicht erfreut war. Sie brauchte einen Augenblick, um festzustellen, daß sie selbst Baenre mehr verärgerte, als die schlechten Nachrichten es vermocht hätten.
    »Die Reihen rücken vor?« fragte Baenre laut.
    Quenthel räusperte sich. »Bregan D'aerthe hat viele andere Routen entdeckt«, antwortete sie, »darunter sogar Gänge, welche die Zwerge nicht kennen und die dicht an die Tunnel heranführen, die nach Mithril-Halle führen.«
    Oberin Baenre schloß die Augen und nickte wohlwollend zu dem plötzlich neuerwachten Optimismus ihrer Tochter. Es gab wirklich Tunnel, von denen die Zwerge nichts wußten, kleine Gänge unterhalb der untersten Ebenen von Mithril-Halle, die man vergessen hatte, als die Zwerge ihre Schürfarbeiten zu reicheren Adern verlagerten. Der alte Gandalug kannte diese uralten, geheimen Wege, und dank

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