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Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Titel: Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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zweibeinige, hundeartige Kreatur mit vier muskulösen Armen, von denen zwei in mächtigen Zangen endeten. Keine der Drowwachen konnte sich erklären, wie sie Jarlaxles private Höhle betreten hatte, deren Eingang sich ein paar hundert Meter die steile Kluft des Klauenspaltes hinunter, dahinter und unterhalb des Anwesens von Haus Oblodra befand.
    »Tanar'ri!« Das warnende Wort, der in allen Sprachen bekannte Name der größten Kreaturen des Abgrundes, wurde flüsternd und in der lautlosen Zeichensprache im ganzen Höhlenkomplex weitergegeben, und die Reaktion war überall gleichermaßen Entsetzen.
    Die beiden Wachen, die dem riesenhaften, fünfzehn Fuß großen Ungeheuer als erste begegneten, waren zu bemitleiden. Als loyale Soldaten von Bregan D'aerthe und in ihrem Mut durch das Vertrauen darauf bestärkt, daß andere ihren Handlungen Nachdruck verleihen würden, befahlen sie der Bestie stehenzubleiben, und als diese nicht gehorchte, griffen die Drow an.
    Hätten ihre Waffen noch über den alten Zauber verfügt, hätten sie dem Wesen möglicherweise Schmerz zufügen können. Aber die Magie war noch nicht in verläßlicher oder auch nur vorhersehbarer Weise auf die materielle Ebene zurückgekehrt. Das hieß zwar auch, daß der Tanar'ri nicht über seinen großen Vorrat an Zaubersprüchen verfügte, aber die Bestie, die aus viertausend Pfund Muskeln und Klauen bestand, brauchte keine magische Hilfe.
    Die beiden Drow wurden vollständig zerfetzt, und der Tanar'ri setzte seine Suche nach Jarlaxle fort, wie Errtu es ihm befohlen hatte.
    Er fand den Söldnerführer zusammen mit zwanzig seiner besten Soldaten hinter der ersten Biegung. Mehrere Drow sprangen zur Verteidigung vor, aber Jarlaxle, der die Kräfte dieser Bestie besser einzuschätzen wußte, hielt sie zurück, da er nicht bereit war, sinnlos Drowleben zu opfern.
    »Glabrezu«, sagte er mit allem Respekt, da er die Bestie kannte.
    Glabrezus hundeartige Schnauze verzog sich zu einem Knurren, und er kniff die Augen eng zusammen, als er Jarlaxle musterte und sich davon überzeugte, daß er den richtigen Dunkelelfen gefunden hatte.
    »Baenre cok diemrey nochtero«, knurrte der Tanar'ri, und ohne auf eine Antwort zu warten, machte das riesenhafte Monster kehrt. Tief gebückt, um mit dem Kopf nicht an der hohen Decke des Tunnels anzuschlagen, stapfte es davon.
    Erneut machten mehrere tapfere, dumme Drow Anstalten, ihm zu folgen, und erneut hielt Jarlaxle, der jetzt breiter lächelte als seit vielen Wochen, sie zurück. Der Tanar'ri hatte in der Sprache der niederen Ebenen gesprochen, einer Sprache, die Jarlaxle perfekt verstand, und er hatte genau das gesagt, was Jarlaxle hatte hören wollen.
    Die Gesichter der nervösen Drow, die ihn umgaben, spiegelten alle die gleiche Frage wider. Sie verstanden diese Sprache nicht und wollten unbedingt wissen, was der Tanar'ri gesagt hatte.
    »Baenre cok diemrey nochtero«, erklärte ihnen Jarlaxle. »Das Haus Baenre wird siegen.«
    Sein verschlagenes hoffnungsvolles Lächeln und der Eifer, mit dem er die Fäuste ballte, verrieten seinen Soldaten, daß eine solche Prophezeiung eine gute Sache war.
    Zeerith Q'Xorlarrin, die Oberin Mutter des Fünften Hauses, verstand die Bedeutung der Zusammensetzung dieser Versammlung. Triel und Gromph Baenre nahmen hauptsächlich teil, um zwei leere Plätze an der spinnenförmigen Kohlenpfanne zu besetzen. Einer dieser Plätze gehörte rechtmäßig K'yorl, und da sie hier waren, um K'yorl abzuwehren, wie es der Avatar befohlen hatte, war diese natürlich nicht eingeladen worden.
    Der andere leere Platz, jener, den Gromph besetzte, war gewöhnlich für Zeeriths engste Freundin reserviert, für Oberin Mutter Ghenni'tiroth Tlabbar. Niemand hatte es laut ausgesprochen, aber Zeerith wußte, was die Anwesenheit von Baenres Sohn und das Fehlen der Oberin Mutter zu bedeuten hatten.
    K'yorl haßte Ghenni'tiroth – das war kein Geheimnis –, und daher war Ghenni'tiroth als Opfer gebracht worden, um das Vorstoßen des Hauses Oblodra zu verzögern. Diese anderen angeblichen Verbündeten und die Göttin, der sie alle dienten, hatten zugelassen, daß Zeeriths beste Freundin vernichtet wurde.
    Das nagte eine kurze Weile an der Oberin Mutter, bis sie gewahr wurde, daß sie den dritthöchsten Rang im Versammlungsraum einnahm. Wenn die Beschwörung erfolgreich sein würde, wenn K'yorl und das Haus Oblodra zurückgeschlagen wurden, dann würde sich die Hierarchie der herrschenden Häuser mit Sicherheit

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