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Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Titel: Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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hatten, sich nicht länger gegen sie zu wenden.
    Ohne daß die Svirfnebli dies wußten, war in diesen fünf Tagen auch die Zeit der Unruhe zu Ende gegangen, und das Pantheon hatte wieder zur Ordnung zurückgefunden.
    Belwar sah zu, wie die in Roben gehüllten Priester jetzt mit ihrem Tanz um den runenverzierten Kreis begannen, den sie auf den Boden gezeichnet hatten. Jeder von ihnen trug einen Stein bei sich, einen kleinen, grünen Edelstein, der zuvor verzaubert worden war. Einer nach dem anderen legten sie diese Steine auf die Kreislinie und zerschmetterten sie mit einem mächtigen Hammer. Nachdem dies vollbracht war, trat der Hohepriester in den Kreis, genau in die Mitte, legte seinen Edelstein auf den Boden und zerschmetterte ihn mit seinem MithrilHammer, während er zugleich ein Wort der Vollendung ausrief.
    Einen Augenblick lang war alles vollkommen ruhig, dann begann die Erde leicht zu beben. Der Hohepriester eilte aus dem Kreis, um sich seinen Gefährten anzuschließen, die sich aneinander festhielten.
    Das Beben wurde immer stärker und vervielfachte seine Macht; ein langer Riß öffnete sich um das verzauberte Gebiet herum und trennte diesen Kreis vom Rest der Höhle ab. Innerhalb des Kreises brach der Fels auseinander, und die Bruchstücke zerbrachen ebenfalls, bis alle Splitter sich zu einem zähen Schlamm aufgelöst hatten.
    Blasen stiegen darin auf und platzten mit lautem Knall; die ganze Höhle erwärmte sich.
    Aus dem Boden stieg ein großer – ein riesiger! – Kopf auf.
    Belwar und seine Kameraden auf dem Sims stöhnten. Noch nie hatten sie ein so gigantisches Elementarwesen gesehen! Plötzlich gingen ihnen statt Angriffsstrategien Fluchtrouten durch den Kopf.
    Die Schultern erhoben sich aus dem Boden, auf jeder Seite ein Arm – ein Arm, der die Priester mit einer einzigen Bewegung zu Staub zerquetschen konnte. Der Ausdruck des Erstaunens mischte sich bei Priestern wie bei Kriegern mit dem der Bestürzung. Diese Kreatur glich keinem Elementarwesen, das sie jemals gesehen hatten. Obgleich sein Stein glatter war und keine Risse zeigte, erschien es zugleich unfertiger, hatte weniger das Aussehen eines zweibeinigen Wesens. Und doch strahlte es gleichzeitig eine Aura schierer Macht und Vollendung aus, wie sie die Gnomen noch nie erlebt hatten.
    »Wir werden Zeuge des Ruhmes von Segojan!« quietschte ein Gnom in Belwars Nähe verzückt.
    »Oder des Endes unseres Volkes«, murmelte Belwar in seinen Bart, so daß es niemand hören konnte.
    Dem Umfang von Kopf und Schultern nach erwarteten die Gnomen, daß sich das Monster zwanzig Fuß oder noch mehr aus dem Boden erheben würde, aber als das Beben endete und alles wieder ruhig war, erreichte die Kreatur kaum zehn Fuß – längst nicht soviel wie einige der Elementarwesen, die selbst einzelne SvirfnebliPriester zu früheren Zeiten beschworen hatten. Aber dennoch hegten die Gnomen keinen Zweifel daran, daß dies ein größerer Erfolg war, daß diese Kreatur mächtiger war als alles, was sie früher zustande gebracht hatten. Die Priester hatten einen Verdacht – und den hatte auch Belwar, der den Legenden immer aufmerksam gelauscht hatte, die seinem Volk ihre Identität und ihre Stärke verliehen.
    »Entemoch!« keuchte der höchstgeehrte Höhlenvater, und der Name, der Name des Fürsten der Erdelementarwesen, wurde von Gnom zu Gnom weitergetragen.
    Erwartungsgemäß folgte ein zweiter Name, der Name von Ogremoch, Entemochs bösem Zwilling, und er wurde scharf und mit offener Furcht ausgesprochen. Wenn dies Ogremoch war und nicht Entemoch, dann waren sie alle verloren.
    Die Priester fielen bebend auf die Knie und erwiesen ihre Ehrerbietung, verzweifelt darauf hoffend, daß dies wirklich Entemoch war, der immer ihr Freund gewesen war.
    Belwar war als erster von dem Sims herunter, setzte sich mit einem Grunzen auf dem Boden auf und eilte vor die beschworene Kreatur.
    Diese musterte ihn von hoch oben, bewegte sich nicht und gab nicht zu erkennen, was ihre Absichten waren.
    »Entemoch!« rief Belwar. Hinter ihm hoben die Priester die Köpfe; einige fanden den Mut aufzustehen und an die Seite des tapferen Höhlenvaters zu treten.
    »Entemoch!« rief Belwar erneut. »Du hast unseren Ruf erhört. Sollen wir das als Zeichen dafür nehmen, daß mit Segojan alles seine Richtigkeit hat, daß wir seine Gunst besitzen?«
    Die Kreatur senkte die Hand mit nach oben gerichteter Fläche vor Belwar auf den Boden. Der Höhlenvater blickte den Hohepriester an, der zu seiner

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