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Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Titel: Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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in den wirbelnden Nebel davon. Sie mußte über das angemessene Ende dieses Treffens grinsen. Diplomatie nutzte einem bei chaotischen Unholden nur zum Teil. Nachdem ein bestimmter Punkt erreicht war, kam unweigerlich die Zeit für offene Drohungen.
    Errtu ließ sich wieder auf seinen Pilzthron fallen und mußte feststellen, daß Lloth die Situation vollständig beherrschte. Sie besaß das Verbindungsglied zu seinen Dienern auf der materiellen Ebene, und sie besaß das Geschenk, das es Errtu erlauben mochte, seine Verbannung zu beenden. Am wichtigsten jedoch war, daß Errtu nicht an der Behauptung der Spinnenkönigin zweifelte, daß das Pantheon endlich seine Querelen beilegte. Und wenn die Zeit der Unruhe wirklich nur eine vorübergehende Periode war und Lloths Kräfte vollständig zurückkehren sollten, dann war sie dem Balor bei weitem überlegen.
    Resigniert sah sich Errtu wieder das Bild an, das der Wahrspiegel ihm bot. Fünf weitere Kobolde waren aus dem Klauenspalt heraufgeholt worden. Sie drängten sich dicht zusammen, während eine Horde Unholde sie umzingelt hatte und sie piesackte und quälte. Der große Balor konnte ihre Angst riechen, und der Geschmack der Folter lag ebenso süß auf seiner Zunge, als wäre er selbst dabei.
    Seine Stimmung wurde sofort besser.
    * * *
    Belwar Dissengulp und ein Trupp Svirfnebli-Krieger saßen auf einem Sims, der hoch oben in einer großen Höhle verlief, die mit Felsbrocken und Stalaktiten übersät war. Jeder von ihnen hielt ein Seil – Belwars war an einer Schlaufe seines Gürtels und einem Befestigungsriemen aus Pilzhaut an seiner Pickelaxthand befestigt worden –, an dem er schnell zum Boden hinabgleiten konnte. Denn dort unten waren die Priester der Gnomen am Werk. Sie zeichneten mit erwärmten Farben Runen der Macht auf die Erde und diskutierten die vorangegangenen Fehlschläge sowie die effektivste Art, wie sie ihre Kräfte vereinen konnten – sowohl für die Beschwörung als auch für den Fall, daß diese schiefgehen sollte, wie es bereits zweimal geschehen war.
    Die gnomischen Priester hatten den Ruf ihres Gottes Segojan vernommen und die Rückkehr ihrer Magie gespürt. Für die Svirfnebli gab es keine Handlung, die das Ende dieser seltsamen Zeit besser markieren konnte, gab es keine Tat, die sie besser davon überzeugen würde, daß wieder alles in Ordnung war, als die Beschwörung eines Erdelementar-Riesen. Dies war ihr Bereich, ihr Leben und ihre Leidenschaft. Sie waren mit dem Fels verbunden, waren eins mit dem Stein und dem Erdreich, die ihre Behausungen umgaben. Die Beschwörung eines Elementarwesens, das Spüren seiner Freundschaft, würde den Priestern die Sicherheit geben, daß mit ihrem Gott alles in Ordnung war. Nichts anderes konnte ihnen genügen.
    Sie hatten es mehrere Male versucht. Die erste Beschwörung hatte überhaupt nichts bewirkt, nicht einmal ein Beben des Bodens. Der zweite, dritte und vierte Versuch hatte hohe Steinsäulen aufgetürmt, aber sie hatten kein Zeichen von Leben gezeigt. Drei der Stalagmitenhügel in dieser Höhle waren Zeugnisse ihrer Fehlschläge.
    Bei dem fünften Versuch war ein Elementarwesen erschienen, und die gnomischen Priester waren in Jubel ausgebrochen – bis das Monster sich in Raserei gegen sie gewandt und ein Dutzend Gnomen getötet hatte, bevor Belwar und sein Trupp imstande gewesen waren, es zu zerschlagen. Dieser Fehlschlag war vielleicht das Schlimmste, was den Gnomen widerfahren konnte, denn es schürte in ihnen die Angst, daß Segojan nicht nur außer ihrer Reichweite war, sondern vielleicht sogar zornig auf sie. Sie hatten es noch einmal versucht – und wieder war das Elementarwesen nur erschienen, um sie anzugreifen.
    Bei diesem sechsten Mal waren Belwars Schutztruppen besser plaziert gewesen, wie auch jetzt, und das Monster mit den steinernen Gliedern war schnell und ohne Verluste der Svirfnebli zurückgeschlagen worden.
    Nach dieser zweiten Katastrophe hatte Belwar die Priester gebeten, eine Weile abzuwarten, bevor sie es erneut versuchten, aber sie hatten sich geweigert, so verzweifelt waren sie darum bemüht, Segojans Gunst zu erlangen, so dringend mußten sie die Gewißheit haben, daß ihr Gott mit ihnen war.
    Belwar war jedoch nicht ohne Einfluß, und er war zu König Schnicktick gegangen und hatte einen Kompromiß erkämpft.
    Fünf Tage waren seit der sechsten Beschwörung vergangen, fünf Tage, in denen die gnomischen Priester und ganz Blingdenstone zu Segojan gebetet hatten, ihn gebeten

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