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Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Titel: Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Rechten stand.
    Der Priester nickte. »Es ist unsere Pflicht, auf Segojan zu vertrauen«, sagte er, und er und Belwar kletterten gemeinsam auf die Hand.
    Sie wurden hochgehoben, direkt vor das Gesicht des Ungetüms. Und sie entspannten sich, denn sie sahen dort Mitgefühl und Freundschaft. Ihr Herz sagte beiden, daß dies wirklich Entemoch war und nicht Ogremoch und daß Segojan mit ihnen war.
    Der Fürst der Elementarwesen hob die Hand über den Kopf und schmolz zurück in den Erdboden, so daß Belwar und der Hohepriester genau im Zentrum des Kreises zum Stehen kamen, der vollkommen wiederhergestellt war.
    Jubel brach in der Höhle aus; mehr als ein rauhes Svirfneblingesicht war von Tränen überströmt. Die Priester schlugen sich gegenseitig auf den Rücken und beglückwünschten sich und die Gnomen von Blingdenstone. Sie sangen Preislieder auf König Schnicktick, dessen Führung sie zu diesem Höhepunkt gnomischen Schaffens gebracht hatte.
    Für mindestens einen von ihnen, für Belwar, war diese Freude nur kurzlebig. Ihr Gott war wieder bei ihnen, wie es aussah, und auch ihre Magie kehrte zurück, aber was hieß das für die Drow aus Menzoberranzan? fragte sich der höchstgeehrte Höhlenvater. War auch die Spinnenkönigin zurückgekehrt? Und ebenso die Macht der Zauberer der Drow?
    Bevor dies alles begonnen hatte, waren die Gnomen nicht ohne Grund zu der Überzeugung gelangt, daß die Drow einen Krieg planten. Durch den Anbruch der chaotischen Zeit war es nicht dazu gekommen, aber das war nur verständlich, wie Belwar wußte, denn die Drow waren in viel größerem Maße von Magie abhängig als die Gnomen. Wenn in der Tat alles wieder ins Lot gekommen war, wie das Erscheinen Entemochs offenbar bewies, dann könnte Blingdenstone schon bald wieder bedroht sein.
    Überall um den höchstgeehrten Höhlenvater tanzten und jubelten gnomische Priester und Krieger vor Freude. Belwar fragte sich, ob sich diese Schreie des Jubels nicht schon bald in solche des Schmerzes und der Trauer verwandeln würden.

Schadensbehebung
    »Sachte!« flüsterte Fret rauh, während er Drizzt dabei zusah, wie er die getrocknete Paste um den Hals der Pantherstatuette wegkratzte und -rieb. »Oh, seid vorsichtig!«
    Natürlich war Drizzt vorsichtig! So vorsichtig, wie er irgend konnte. So wichtig die Figur Fret auch vorkam, für Drizzt, der seinen Pantherfreund liebte und schätzte, war sie hundertmal wichtiger. Nie hatte der Drow eine heiklere Aufgabe übernommen, weder mit seinem Verstand noch mit seinen Waffen. Jetzt benutzte er das empfindliche Instrument, das ihm Fret gegeben hatte, einen dünnen Silberstab, dessen Ende abgeflacht und leicht gebogen war.
    Ein weiteres Stück der Paste fiel ab – jetzt war bereits fast ein halber Zoll an der Seite des Halses des Panthers von dem Zeug befreit. Die Paste hatte die Figur aus Onyx so perfekt zusammengefügt, daß an der Bruchstelle nicht einmal ein Riß zu erkennen war.
    Drizzt unterdrückte seine Erregung, da er wußte, daß sie unweigerlich dazu führen würde, daß er seine Arbeit überhastete. Er mußte sich Zeit lassen. Der Umfang des Statuettenhalses betrug nur ein paar Zoll, aber Drizzt nahm an, daß seine Arbeit den ganzen Morgen dauern würde, und Fret hatte seine Einschätzung bestätigt.
    Der Waldläufer zog sich von der Statuette zurück, so daß Fret die gesäuberte Stelle sehen konnte. Der geschniegelte Zwerg nickte Drizzt zu und lächelte sogar hoffnungsvoll. Fret vertraute auf die Magie der Herrin Alustriel und auf ihr Vermögen, eine Tragödie wieder ins Reine zu bringen.
    Der Zwerg klopfte Drizzt auf die Schulter und trat beiseite. Der Drow machte sich wieder an die Arbeit und nahm sich langsam und sorgsam einen winzigen Fleck nach dem anderen vor.
    Gegen Mittag war der Hals von der Paste befreit. Drizzt drehte die Figur hin und her, musterte intensiv das Gebiet, an dem der Bruch gewesen war, und sah kein Anzeichen – weder einen Riß noch einen Überrest der Paste –, daß sie jemals beschädigt worden war. Er umklammerte den Gegenstand am Kopf, und nachdem er tief Luft geholt und sich gesammelt hatte, wagte er es, die Statuette in die Luft zu halten, so daß ihr ganzes Gewicht an der Bruchstelle zerrte.
    Sie hielt stand. Drizzt wackelte mit der Hand, legte es darauf an, daß die Statuette auseinanderbrach, aber sie tat es nicht.
    »Die Verbindung wird ebenso stark sein wie jeder andere Teil der Statuette«, versicherte Fret dem Drow. »Ihr könnt darauf vertrauen, daß sie

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