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Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Titel: Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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wieder eins ist.«
    »Zugestanden«, erwiderte Drizzt, »aber was ist mit ihrer Magie?«
    Darauf hatte Fret keine Antwort.
    »Die wirkliche Prüfung wird darin bestehen, Guenhwyvar nach Hause auf die Astralebene zu schicken«, fuhr der Drow fort.
    »Oder darin, den Panther wieder herzurufen«, fügte Fret hinzu.
    Dieser Gedanke versetzte Drizzt einen Stich. Er wußte, daß der stutzerhaft gekleidete Zwerg recht hatte. Er mochte in der Lage sein, einen Tunnel zu öffnen, der es Guenhwyvar erlaubte, nach Hause zurückzukehren, nur um den Panther dadurch für immer zu verlieren. Aber dennoch spielte Drizzt keinen Moment lang mit dem Gedanken, die Katze bei sich zu behalten. Guenhwyvars Zustand hatte sich gefestigt – anscheinend konnte der Panther wirklich unbegrenzte Zeit auf der materiellen Ebene verweilen –, aber die große Katze war weder bei guter Gesundheit noch guter Stimmung. Sie schien zwar nicht in Todesgefahr, aber sie schlich in einem Zustand dauernder Erschöpfung umher. Ihre Muskeln hingen schlaff an ihren einst so festen Flanken, und ihre Augen waren oft geschlossen, da sie verzweifelt versuchte, den dringend benötigten Schlaf zu finden.
    »Es ist besser, Guenhwyvar wieder nach Hause zu schicken«, sagte Drizzt entschlossen. »Sicher wird mir etwas fehlen, falls ich sie nicht wieder zu mir rufen kann, aber das könnte ich eher ertragen, als mit ansehen zu müssen, wie sie sich jetzt quält.«
    Gemeinsam gingen sie mit der Statue in Drizzts Kammer. Wie gewöhnlich lag Guenhwyvar auf dem Teppich vor der Feuerstelle und nahm die Hitze der glimmenden Asche in sich auf. Drizzt zögerte nicht. Er schritt direkt zu der Katze hinüber, die schwerfällig den Kopf hob, um ihn zu betrachten, und plazierte die Statuette neben ihr auf dem Boden.
    »Die Herrin Alustriel und der gute Fret hier sind uns zu Hilfe gekommen, Guenhwyvar«, verkündete Drizzt. Seine Stimme bebte ein wenig, als ihm die Erkenntnis kam, daß dies möglicherweise das letzte Mal war, daß er den Panther sah.
    Guenhwyvar spürte sein Unbehagen, und unter großer Anstrengung gelang es ihr, sich aufzusetzen, so daß ihr Kopf sich auf einer Höhe mit dem Gesicht des knienden Drizzt befand.
    »Geh heim, meine Freundin«, flüsterte Drizzt, »geh heim.«
    Der Panther zögerte. Er musterte den Drow intensiv, als wolle er die Ursache für Drizzts offensichtliches Unbehagen ergründen. Auch Guenhwyvar bekam nun das Gefühl – das ihr von Drizzt vermittelt wurde, nicht von der Statuette, die offensichtlich wieder heil war –, daß dies das letzte Abschiednehmen unter engen Freunden war.
    Aber die Katze hatte keinen Einfluß in dieser Sache. In ihrem erschöpften Zustand hätte Guenhwyvar dem Ruf der Magie nicht einmal widerstehen können, wenn sie es versucht hätte. Unsicher kam sie auf die Beine und umkreiste die Statuette.
    Drizzt verspürte zugleich Erregung als auch Furcht, als Guenhwyvars Gestalt sich erst im grauen Nebel und dann in Luft auflöste.
    Nachdem die Katze verschwunden war, nahm Drizzt die Statuette an sich. Er schöpfte ein wenig Mut daraus, daß der Gegenstand keine Wärme ausstrahlte, daß sich anscheinend das, was beim letzten Mal schiefgegangen war, nicht wiederholte. Er erkannte plötzlich, wie töricht er war, und blickte Fret mit vor Schreck geweiteten violetten Augen an.
    »Was ist?« fragte der geschniegelte Zwerg.
    »Ich habe Catti-bries Schwert nicht!« wisperte Drizzt mit rauher Stimme. »Wenn der Weg zur Astralebene nicht frei ist...«
    »Die Magie ist wieder verläßlich«, erwiderte Fret sofort und hob beruhigend die Hand, »sowohl in der Statuette als auch in der gesamten Welt um uns. Die Magie funktioniert wieder.«
    Drizzt preßte die Statuette an sich. Er hatte keine Ahnung, wo Catti-brie sein mochte, und er wußte, daß sie ihr Schwert bei sich hatte. Also blieb ihm nur noch, still dazusitzen, zu warten und zu hoffen.
    * * *
    Bruenor saß auf seinem Thron. Neben ihm stand Regis und sah viel aufgeregter aus als der Zwergenkönig. Regis hatte die Gäste, die Bruenor in Kürze gemeldet werden würden, bereits gesehen, und der neugierige Halbling war immer glücklich, den außergewöhnlichen Harpells aus Langsattel zu begegnen. Vier von ihnen waren nach Mithril-Halle gekommen, vier Zauberer, die eine wichtige Rolle bei der Verteidigung der Zwergenfeste spielen mochten – wenn sie nicht unabsichtlich den ganzen Komplex zerstörten.
    Das waren eben die Gefahren, wenn man es mit den Harpells zu tun hatte.
    Die vier

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