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Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Titel: Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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bemerkte, daß er die Armschutze nicht trug, und somit würde er sicher nicht aus dem Gleichgewicht geraten. Sie griff dennoch an, froh und wild, und lieferte ihm einen guten Kampf, während sich die Sonne vom Horizont löste und ihren langen Aufstieg in den östlichen Himmel begann.
    Sie war dem Drow jedoch nicht ebenbürtig, und tatsächlich hatte sie ihn seit langer Zeit nicht mehr mit soviel Energie kämpfen sehen. Als der Übungskampf endete, saß Catti-brie auf ihrem Hinterteil, ein Krummsäbel lag leicht auf jeder ihrer Schultern, und ihr Schwert lag ein paar Fuß entfernt auf dem Boden.
    Drizzt fürchtete, das intelligente Schwert könnte wütend darüber sein, daß seine Trägerin so eindeutig besiegt worden war. Er trat von Catti-brie zurück und ging zuerst zu Khazid'hea, um es aufzuheben. Als seine Hand nur noch einen Zoll vom Knauf entfernt war, hielt er jedoch inne.
    Khazid'heas Knauf hatte nicht mehr die Gestalt eines Einhorns oder gar der Dämonenfratze, die es angenommen hatte, als Dantrag Baenre es getragen hatte. Jetzt glich der Knauf einem geschmeidigen, katzenhaften Wesen, ein wenig wie Guenhwyvar, das mit weit nach vorne und hinten ausgestreckten Beinen rannte. Noch wichtiger war jedoch für Drizzt, daß eine Rune auf der Seite dieser Katze eingraviert war, die die Zwillingsberge zeigte, das Symbol Dumathoins, des Zwergengottes, Catti-bries Schutzherrn, des Bewahrers der Geheimnisse unter dem Berg.
    Drizzt hob Khazid'hea auf, und er spürte keine Feindseligkeit oder das Verlangen, das ihm das Schwert zuvor entgegengebracht hatte. Dann war Catti-brie an seiner Seite und lächelte über seine offensichtliche Billigung zu ihrer Wahl eines Knaufes.
    Drizzt überreichte Khazid'hea seiner rechtmäßigen Besitzerin.

Lloths Zorn
    Baenre fühlte sich wieder stark. Lloth war zurück, Lloth war mit ihr, und K'yorl Odran, die verfluchte K'yorl, hatte sich geirrt. Früher hatte das Haus Odran immer in der Gunst der Spinnenkönigin gestanden, auch wenn die sogenannten »Priesterinnen« des Hauses nicht ehrerbietig waren und zuzeiten sogar offen ihr Mißfallen über Lloth geäußert hatten. Diese seltsamen Kräfte der Oblodraner hatten ebenso Lloths Interesse geweckt, wie sie die anderen Häuser in Menzoberranzan mit Furcht erfüllt hatten. Keines der Häuser hatte einen Krieg gegen K'yorl und ihren Clan gewollt, und Lloth hatte keinen verlangt. Wäre Menzoberranzan jemals von außen angegriffen worden, insbesondere von den Illithiden, deren Höhle nicht sehr weit entfernt war, dann wären K'yorl und die Oblodraner von großem Nutzen gewesen.
    Doch jetzt nicht mehr. K'yorl hatte eine sehr gefährliche Grenze überschritten. Sie hatte eine Oberin Mutter ermordet, und obgleich das an und für sich nicht ungewöhnlich war, hatte sie vorgehabt, die Macht von Lloths Priesterinnen an sich zu reißen, und das nicht im Namen der Spinnenkönigin.
    Oberin Baenre wußte dies alles, und sie spürte den Willen und die Stärke Lloths in sich. »Die Zeit der Unruhe ist vorüber«, verkündete sie ihrer Familie und allen, die sich in ihrem Haus in der fast wiederhergestellten Kapelle versammelt hatten.
    Auch Mez'Barris Armgo befand sich auf Oberin Baenres persönliche Einladung dort und saß auf einem Ehrensitz auf der zentralen Empore.
    Oberin Baenre nahm neben der Oberin Mutter des zweiten Hauses Platz, als die Menge in Jubel ausbrach und dann unter Triels Führung ein Lied an die Spinnenkönigin anstimmte.
    Vorüber? fragte Mez'Barris Oberin Baenre in der Zeichensprache, denn über dem Gebrüll von zweitausend Baenresoldaten hätte diese sie nicht hören können.
    Die Zeit der Unruhe ist vorüber, erwiderten Baenres knochige Finger.
    Außer für das Haus Oblodra, meinte Mez'Barris, wozu Baenre nur verschlagen kicherte. Es war kein Geheimnis in Menzoberranzan, daß sich das Haus Oblodra in ernsthaften Schwierigkeiten befand. Wahrlich kein Geheimnis, denn die Tanar'ri und andere Unholde umzingelten noch immer das Anwesen, fischten Kobolde von den Simsen des Klauenspaltes und griffen sogar jeden Oblodraner an, der sich zeigte.
    Wird K'yorl vergeben werden? fragte Mez'Barris und ließ am Ende der Signale den Daumen ihrer linken Hand nach oben schnellen, um eine Frage anzuzeigen.
    Oberin Baenre schüttelte einmal heftig den Kopf und wandte sich dann demonstrativ Triel zu, die die Versammlung zu immer stürmischeren Preisungen der Spinnenkönigin antrieb.
    Mez'Barris tippte sich nervös mit einem langen, gebogenen Fingernagel

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