Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Titel: Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
Vom Netzwerk:
nickte und beruhigte sich. Er hätte nicht so überrascht sein dürfen – schließlich wußte er, daß das Schwert intelligent war.
    »Khazid'hea«, meinte der Drow. Er zog Blaues Licht aus der Scheide, wirbelte es in der Hand herum und präsentierte es Catti-brie mit dem Heft zuerst.
    Sie starrte sein Angebot verständnislos an.
    »Ein fairer Tausch«, erklärte Drizzt. »Blaues Licht gegen Khazid'hea.«
    »Du ziehst den Krummsäbel vor«, sagte Catti-brie.
    »Ich werde lernen, einen Krummsäbel und ein Schwert harmonisch miteinander zu benutzen«, erwiderte Drizzt. »Nimm den Tausch an. Khazid'hea hat darum gebeten, daß ich sein Träger bin, und ich werde es tun. Die Klinge und ich gehören zusammen.«
    In Catti-bries Blick wich die Überraschung dem Staunen. Sie konnte nicht glauben, daß Drizzt das von ihr verlangte! Sie hatte Tage – Wochen! – allein in den Bergen verbracht, um mit dem Schwert zu üben, sich mit seiner unnatürlichen Intelligenz vertraut zu machen, zu versuchen, eine Verbindung herzustellen.
    »Hast du unsere Begegnung vergessen?« fragte Drizzt grausam. Catti-brie lief dunkelrot an. Natürlich hatte sie es nicht vergessen und würde es auch nie tun, und sie kam sich wie eine vollkommene Närrin vor, wenn sie daran dachte, wie sie – oder zumindest ihr Schwert, das ihren Körper benutzt hatte – sich Drizzt aufgedrängt hatte.
    »Gib mir das Schwert«, sagte Drizzt fest und wedelte mit dem Griff von Blaues Licht vor der benommenen Frau hin und her. »Es ist nur rechtens, daß wir zusammenkommen.«
    Catti-brie umklammerte Khazid'hea unwillkürlich. Dann schloß sie die Augen und schien zu schwanken, und Drizzt hatte den Eindruck, daß sie mit dem Schwert sprach und seine Gefühle vernahm.
    Als sie die Augen wieder öffnete, streckte Drizzt die freie Hand nach dem Schwert aus, und zur Überraschung und Befriedigung des Drow zuckte die Spitze der Waffe plötzlich hoch, ritzte seine Hand und zwang ihn zurück.
    »Das Schwert will dich nicht!« Catti-brie knurrte es fast.
    »Du würdest nach mir schlagen?« fragte Drizzt, und dies kühlte die junge Frau ab.
    »Es war nur eine Reaktion«, stammelte sie in dem Versuch, sich zu entschuldigen.
    Nur eine Reaktion, wiederholte Drizzt in Gedanken, aber genau die Reaktion, die er sich erhofft hatte. Das Schwert hatte ihn zugunsten seiner rechtmäßigen Besitzerin zurückgewiesen.
    In Sekundenschnelle warf Drizzt Blaues Licht in der Hand herum und schob es wieder in den Gürtel. Sein Lächeln verriet Catti-brie, was dies alles wirklich zu bedeuten hatte.
    »Eine Prüfung«, sagte sie. »Du hast mich nur geprüft!«
    »Es war notwendig.«
    »Du hattest niemals vor, Khazid'hea zu nehmen«, fuhr die Frau fort, und ihre Stimme wurde mit ihrem ansteigenden Zorn immer lauter. »Selbst wenn ich dein Angebot angenommen hätte...«
    »Ich hätte das Schwert genommen«, antwortete Drizzt ehrlich. »Und ich hätte es an einer sicheren Stelle in Dumathoins Halle als Ausstellungsstück plaziert.«
    »Und du hättest Blaues Licht zurückgenommen«, fauchte Catti-brie. »Du lügnerischer Drow!«
    Drizzt dachte über die Worte nach, dann zuckte er mit den Schultern und nickte.
    Catti-brie kräuselte arrogant die Lippen und warf den Kopf zurück, so daß ihre kastanienbraune Mähne über die Schulter flog. »Das Schwert weiß eben, daß ich der bessere Kämpfer bin«, sagte sie, und es klang, als meinte sie es ernst.
    Drizzt lachte laut auf.
    »Dann zieh deine Klingen!« fauchte Catti-brie und ging in Kampfstellung. »Laß mich dir zeigen, was ich und mein Schwert können!«
    Drizzt lächelte breit, als seine Krummsäbel aus ihren Scheiden fuhren. Er wußte, daß dies die letzten und entscheidendsten Prüfungen waren, die zeigen würden, ob Catti-brie tatsächlich die Kontrolle über das Schwert hatte.
    Metall klirrte in der klaren Morgenluft, als die beiden Freunde ihre Positionen einnahmen und ihr Atem kleine Wolken in der kühlen Luft bildete. Schon bald nach Beginn des Gefechts öffnete sich ein Loch in Drizzts Deckung und gab Catti-brie die Gelegenheit zu einem perfekten Treffer.
    Khazid'hea fuhr heran, stoppte aber viel zu früh ab, und die junge Frau sprang zurück. »Das hast du absichtlich getan!« warf sie ihm vor. Sie hatte recht, und indem sie ihm keinen tückischen Treffer beigebracht hatte, hatten sie und ihr Schwert den zweiten Test bestanden.
    Jetzt blieb nur noch eine Prüfung.
    Drizzt sagte nichts, als er wieder in Kampfposition ging. Catti-brie

Weitere Kostenlose Bücher