Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Titel: Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
Vom Netzwerk:
gegen die Zähne und fragte sich, wieso Baenre so sicher sein konnte. Plante sie, allein gegen Haus Oblodra vorzugehen, oder hatte sie vor, Barrison del'Armgo erneut zu einer Allianz aufzufordern? Mez'Barris zweifelte nicht daran, daß ihr Haus und Haus Baenre das Haus Oblodra zerschmettern konnten, aber sie war nicht sonderlich angetan von dem Gedanken, sich mit K'yorl und ihren unerforschten Kräften herumzuschlagen.
    Methil, der unsichtbar an der Seite der Empore stand, las die Gedanken der Besucherin mit Leichtigkeit und leitete sie dann an Oberin Baenre weiter.
    »Es ist Lloths Wille«, sagte Oberin Baenre scharf und drehte sich wieder zu Mez'Barris um. »K'yorl hat die Spinnenkönigin geschmäht und wird deshalb bestraft werden.«
    »Von der Akademie, wie es der Brauch ist?« fragte Mez'Barris hoffnungsvoll.
    Ein feuriger Funke sprang hinter Oberin Baenres rotleuchtenden Augen auf. »Von mir«, antwortete sie grob und wandte sich wieder ab, um anzuzeigen, daß Mez'Barris keine weiteren Informationen erhalten würde.
    Mez'Barris war klug genug, nicht auf diesem Punkt zu beharren. Sie lehnte sich in ihrem Sessel zurück und versuchte, Ordnung in diese überraschenden, beunruhigenden Informationen zu bringen. Oberin Baenre hatte nicht gesagt, daß eine Allianz von Häusern Oblodra angreifen werde; sie hatte einen persönlichen Krieg erklärt. Glaubte sie wirklich, sie könnte K'yorl besiegen? Oder standen jene Unholde, sogar die großen Tanar'ri, stärker unter ihrer Kontrolle, als man Mez'Barris glauben gemacht hatte? Dieser Gedanke beunruhigte die Oberin Mutter von Barrison del'Armgo ganz gehörig, denn wenn das stimmte, was würde die wütende und ehrgeizige Oberin Baenre dann noch an »Bestrafungen« austeilen?
    Mez'Barris seufzte tief und wischte diese Gedanken beiseite. Sie konnte im Augenblick nur wenig tun, während sie hier in der Kapelle des Hauses Baenre saß und von zweitausend Soldaten umgeben war. Sie wußte, sie mußte Baenre vertrauen.
    Nein, berichtigte sie sich, nicht vertrauen, niemals vertrauen. Mez'Barris mußte darauf hoffen, daß sie Oberin Baenre bei ihrer Sache lebend mehr nutzte als tot.
    * * *
    Auf einer blau leuchtenden Flugscheibe sitzend, führte Oberin Baenre selbst die Prozession an, die von Haus Baenre aus den Qu'ellarz'orl hinab und dann quer durch die Stadt zog, während ihre Armee Preisgesänge auf Lloth anstimmte. Die Echsenreiter von Baenre unter Führung von Berg'inyon flankierten den Haupttrupp und schwärmten um die Anwesen der anderen Häuser herum, um sicherzustellen, daß keine Überraschungen die Prozession aufhalten würden.
    Dies war eine notwendige Vorsichtsmaßnahme, wann immer die erste Oberin Mutter ausging, aber Baenre fürchtete keinen Hinterhalt, nicht jetzt. Mit Ausnahme von Mez'Barris Armgo war niemandem von dem BaenreMarsch erzählt worden, und die geringeren Häuser würden mit Gewißheit weder allein noch im Verbund wagen, das erste Haus anzugreifen, wenn diese Attacke nicht perfekt abgestimmt war.
    Von der entgegengesetzten Seite der großen Kaverne kam eine weitere Prozession, die ebenfalls von Baenres angeführt wurde. Triel, Gromph und die anderen Herrinnen und Herren der Akademie der Drow kamen aus ihren Gebäuden, zusammen mit ihren Studenten, jedem einzelnen. Normalerweise war es genau diese Streitmacht, die mächtige Akademie, die Bestrafungen an einzelnen Häusern für Verbrechen gegen Menzoberranzan durchführte, aber dieses Mal hatte Triel ihre Untergebenen informiert, daß sie nur mitkamen, um zuzusehen, um Zeuge des Ruhmes von Lloth zu werden.
    Als die beiden Gruppen zu der Ansammlung stießen, die sich bereits am Klauenspalt versammelt hatte, war ihre Zahl auf mehr als das Fünffache angestiegen. Adlige und Soldaten aus allen Häusern der Stadt waren gekommen, um sich das Spektakel anzusehen, sobald sie begriffen hatten, daß der Zwist zwischen Haus Baenre und Haus Oblodra ein für allemal beendet werden sollte.
    Als die Soldaten von Baenre an den Haupttoren von Haus Oblodra ankamen, bildeten sie einen Verteidigungshalbkreis hinter Oberin Baenre, der sie nicht von K'yorl und der Odran-Familie abschirmte, sondern von dem Rest der Versammlung. Es gab viel Geflüster, Drowhände zuckten in erhitzten Gesprächen hektisch umher, und die Unholde, die erkannten, daß etwas Wichtiges bevorstand, gerieten in Raserei, kreisten über dem Anwesen von Oblodra und ließen sogar hin und wieder ihre zurückgekehrte Magie spielen, indem sie weißblaue Blitze

Weitere Kostenlose Bücher