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Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Titel: Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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in die falsche Richtung und ging auf die Tür zu.
    »In die andere Richtung!« rief der frustrierte Regweld.
    Bruenor packte den Zwergendiener, nahm ihm die Augen ab und drehte sie so , daß sie direkt in sein grimmiges Antlitz blickten.
    Harkle schrie auf.
    »He!« brüllte Bruenor. »Dreh dich um!«
    Harkle beruhigte sich und tat, wie ihm gesagt worden war, so daß er wieder Bruenor zugewandt war.
    Bruenor blickte Regis an, schnaubte und warf eines der Augen in Harkles Richtung. Einen kurzen Moment später ließ er das andere mit einem Zucken seines Handgelenks hinterhersausen, so daß es beim Fliegen im Kreis gewirbelt wurde.
    Harkle schrie erneut und wurde ohnmächtig.
    Regweld fing eines der Augen auf; Bidderdoo schnappte mit dem Mund nach dem anderen. Glücklicherweise kam ihm Bella zuvor. Sie griff jedoch daneben, und das Auge prallte gegen ihren Arm, fiel zu Boden und rollte davon.
    »Das war sehr ungezogen, König Zwerg!« schimpfte die Tochter von DelRoy. »Das war...« Sie konnte die Fassade nicht länger aufrechterhalten und begann ebenso zu lachen wie ihre Begleiter (obgleich Bidderdoos Kichern eher wie ein Knurren klang). Regis fiel ein und auch Bruenor, wenn auch nur für einen Augenblick. Der Zwergenkönig konnte nicht den Umstand vergessen, daß diese tolpatschigen Zauberer vielleicht seine einzige magische Verteidigung gegen eine Armee von Dunkelelfen bilden mochten.
    Das war kein besonders angenehmer Gedanke.
    In der Dämmerung des nächsten Tages verließ Drizzt Mithril-Halle. Er hatte in der vergangenen Nacht ein Lagerfeuer am Berghang entdeckt und wußte, daß Cattibrie dort war. Er hatte noch immer nicht versucht, Guenhwyvar zurückzurufen und widerstand diesem Drang auch jetzt, indem er sich ermahnte, ein Problem nach dem anderen anzugehen.
    Das Problem war jetzt Catti-brie oder – genauer gesagt – ihr Schwert.
    Er fand die junge Frau, als er dem Pfad um eine Biegung folgte, die ihn in den Schatten zwischen zwei großen Felsbrocken führte. Sie befand sich fast direkt unter ihm auf einer kleinen, ebenen Lichtung, von der man das weite, hügelige Gebiet östlich von Mithril-Halle überblicken konnte. Da die Sonne direkt vor ihr über den Horizont aufstieg, konnte Drizzt nur ihren Umriß erkennen. Ihre Bewegungen waren graziös, während sie einen Übungstanz mit ihrem Schwert ausführte, das sie in langsamen, langen Bewegungen vor und über sich schwenkte. Drizzt blieb stehen und sah ihr zu. Er nickte anerkennend zu der Grazie und Perfektion des Tanzes der Frau. Er hatte es ihr selbst beigebracht, und wie immer hatte Catti-brie gut gelernt. Sie hätte sein eigener Schatten sein können, erkannte Drizzt, so perfekt und gleichmäßig waren ihre Bewegungen.
    Er ließ sie weitermachen, sowohl weil diese Übung wichtig war, aber auch, weil er es genoß, ihr zuzuschauen.
    Nach fast zwanzig Minuten holte Catti-brie schließlich tief Luft und streckte die Arme weit aus, während sie im Licht der aufgehenden Sonne badete.
    »Gut gemacht«, gratulierte Drizzt, während er zu ihr hinunterstieg.
    Catti-brie wäre bei dem Geräusch fast zusammengezuckt, und sie wirbelte herum und war ein wenig verlegen und verärgert, als sie den Drow erblickte.
    »Du könntest ein Mädchen auch mal vorwarnen«, sagte sie.
    »Ich bin eigentlich durch Zufall auf dich gestoßen«, log Drizzt, »aber es ist ein schöner Zufall.«
    »Ich habe gesehen, wie die Harpells gestern nach Mithril-Halle gekommen sind«, erwiderte Catti-brie. »Hast du mit ihnen gesprochen?«
    Drizzt schüttelte den Kopf. »Sie sind im Augenblick nicht wichtig«, erklärte er. »Im Moment muß ich nur mit dir sprechen.«
    Das klang ernst. Catti-brie machte Anstalten, ihr Schwert in die Scheide gleiten zu lassen, aber Drizzt hob die Hand und bedeutete ihr, innezuhalten.
    »Ich bin wegen des Schwerts gekommen«, erklärte er.
    »Khazid'hea?« fragte Catti-brie überrascht.
    »Wie?« entgegnete der noch überraschtere Drow.
    »Das ist sein Name«, erklärte Catti-brie und hielt die feine Klinge vor sich hoch, deren rasiermesserscharfe Schneide wieder rot leuchtete. »Khazid'hea.«
    Drizzt kannte das Wort – ein Wort der Drow! Es bedeutete »schneiden« oder »Schnitter« und schien ein passender Name für eine Klinge zu sein, die durch massiven Stein fahren konnte. Aber woher konnte Cattibrie ihn kennen? Drizzts Gesicht stellte diese Frage ebenso deutlich, wie es Worte gekonnt hätten.
    »Das Schwert hat es mir gesagt!« antwortete Catti-brie.
    Drizzt

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