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Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Titel: Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Eurer Führung zu folgen.«
    »Der Klauenspalt ist groß genug, um die Trümmer von vielen Häusern aufzunehmen«, sagte Baenre trocken.
    Jarlaxle kicherte. »In der Tat«, sagte er. »Und es ist in der Tat die rechte Zeit für eine Allianz, zu welchem Zweck sie auch immer gebildet wird.«
    »Es ist die rechte Zeit, gegen Mithril-Halle zu marschieren«, unterbrach ihn Oberin Baenre in einem Tonfall, der endgültig klang, »Zeit, uns aus der Verzweiflung zu erheben und der Spinnenkönigin zu größerem Ruhm zu verhelfen.«
    »Wir haben große Verluste erlitten«, wagte Jarlaxle einzuwenden. »Das Haus Oblodra und seine Koboldsklaven sollten den Angriff anführen und in den Fallen sterben, die die Zwerge für die Drow aufgestellt haben.«
    »Die Kobolde werden aus ihren Löchern im Klauenspalt herbeigeschafft werden«, versicherte ihm Baenre.
    Jarlaxle widersprach nicht, aber er kannte die Tunnel unter dem Rand des Schlundes besser als jeder andere, nun, da alle Mitglieder des Hauses Oblodra tot waren. Baenre würde sicher ein paar Kobolde bekommen, vielleicht ein paar hundert, aber das Haus Oblodra hätte viele tausend liefern können.
    »Die Rangordnung in der Stadt ist in Unordnung«, fuhr der Söldner fort. »Das dritte Haus existiert nicht mehr, und das vierte hat keine Oberin Mutter. Eure eigene Familie hat sich noch nicht von der Flucht des Abtrünnigen und dem Verlust von Dantrag und Vendes erholt.«
    Baenre lehnte sich plötzlich ruckartig auf ihrem Thron nach vorn. Jarlaxle zuckte nicht zurück, aber viele von Baenres Kindern taten es, da sie fürchteten, daß ihre Mutter die Wahrheit in der letzten Aussage des Söldners erkannt haben könnte und daß Baenre die Reibereien unter ihren überlebenden Kindern nicht tolerieren würde, die versuchten, die Verantwortlichkeiten und Gelegenheiten zu ergattern, die durch den Verlust ihrer Geschwister offen waren.
    Baenre hielt ebenso abrupt inne, wie sie die Bewegung begonnen hatte, und stellte sich vor ihren Thron. Sie ließ ihren gefährlichen Blick über jedes einzelne ihrer versammelten Kinder schweifen. Dann ließ sie ihn auf dem aufmüpfigen Söldner ruhen. »Kommt mit mir«, befahl sie.
    Jarlaxle trat zur Seite, um sie passieren zu lassen, und folgte ihr dann gehorsam. Triel machte Anstalten, sich ihnen anzuschließen, aber Baenre fuhr herum und hielt ihre Tochter damit auf. »Nur er«, knurrte sie.
    In der Mitte des Thronsaales erhob sich eine schwarze Säule, und als Baenre und der Söldner sich ihr näherten, öffnete sich ein Spalt in ihrer scheinbar makellosen Oberfläche. Der Spalt wurde breiter, als die kunstfertig eingearbeitete Tür aufglitt, und erlaubte es den beiden, die zylindrische Kammer im Inneren zu betreten.
    Jarlaxle erwartete, daß Baenre ihn anschreien oder gar bedrohen würde, sobald die Tür sich geschlossen und sie von der Familie getrennt hatte. Aber die Oberin Mutter sagte nichts, sondern ging nur ruhig zu einem Loch im Boden hinüber. Sie trat in das Loch, fiel jedoch nicht, sondern schwebte auf magischen Energieströmen sanft zu der nächstniedrigeren Ebene hinab, dem dritten Stockwerk des großen Stalagmiten von Baenre. Jarlaxle folgte ihr, sobald der Weg frei war, aber dennoch mußte er sich sputen, als er die dritte Ebene erreichte, um den Anschluß an die eilige Oberin Mutter nicht zu verlieren, die bereits durch das nächste Loch nach unten verschwand. Und so ging es immer tiefer und tiefer hinab, bis sie die Kerker unter dem großen Stalagmitenhügel erreichten.
    Noch immer gab sie keine Erklärung ab, und Jarlaxle begann sich zu fragen, ob er hier unten eingesperrt werden sollte. Viele Drow, sogar Adlige, hatten dieses grimmige Schicksal erlitten. Es ging das Gerücht um, daß einige von ihnen über ein Jahrhundert lang Gefangene von Baenre gewesen waren; ohne Unterlaß gefoltert, nur um stets aufs neue von den Priesterinnen geheilt zu werden, auf daß sie abermals gepeinigt werden konnten.
    Ein Wink von Baenre ließ die beiden Wachen, die neben einer Zellentür standen, hastig zur Seite treten.
    Jarlaxle war ebenso erleichtert wie neugierig, als er hinter Baenre in die Zelle trat und dort einen seltsamen Zwerg mit mächtiger Brust vorfand, der an die gegenüberliegende Wand gekettet war. Der Söldner warf Baenre einen Blick zu und bemerkte erst jetzt, daß sie einen ihrer üblichen Anhänger nicht trug, jenen, der aus einem Zwergenzahn gefertigt war.
    »Ein frischer Fang?« fragte Jarlaxle, obgleich er etwas anderes

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