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Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter

Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter

Titel: Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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schnell.«
    Catti-brie pflichtete ihm bei und lehnte sich wieder an den warmen Stein. Sie würden so lange warten, wie es sein mußte, und dann sollte Errtu sich in acht nehmen!
    Und so paßten sich die Freunde der Routine des alltäglichen Lebens im Eiswindtal an und arbeiteten die nächsten paar Wochen mit den Zwergen zusammen. Drizzt richtete sich eine Höhle ein, die ihm als Außenlager für seine zahlreichen Züge in die offene Tundra diente, und Catti-brie verbrachte ebenfalls viel Zeit dort bei ihrem Freund und war ihm eine stille Ermutigung.
    Sie erwähnten Errtu und den Gesprungenen Kristall nur selten, und Drizzt hatte Stumpet noch nicht angesprochen, aber der Drow dachte ständig an den Unhold und mehr noch an den Gefangenen der Bestie.
    Es gärte in ihm.

    * * *

    »Du mußt schneller kommen, wenn ich dich rufe!« knurrte der Zauberer und schritt erregt auf und ab. Er machte auf den zwölf Fuß großen Glabrezu keinen sonderlich achtunggebietenden Eindruck. Der Unhold besaß vier Arme, von denen zwei in mächtigen Händen endeten, während sich an den anderen Scheren befanden, die einen Mann in zwei Teile schneiden konnten.
    »Meine Kollegen dulden keine Verzögerungen«, fuhr der Zauberer fort. Der Glabrezu, Bizmatec, verzog seine hundeartigen Lippen zu einem schlauen Grinsen. Dieser Zauberer, Dosemen aus Sundabar, war völlig fahrig und nur mit dem törichten Wettstreit gegen seine Kollegen in der Gilde beschäftigt. Vielleicht hatte er einen Fehler begangen, als er den Kreis vorbereitet hatte...
    »Verlange ich denn zu viel von dir?« jammerte Dosemen. »Natürlich nicht! Ich will nur ein paar Antworten auf unbedeutende Fragen, und ich habe dir eine großzügige Gegenleistung geboten.«
    »Ich beschwere mich nicht«, erwiderte Bizmatec. Während der Unhold sprach, untersuchte er den Kreis der Macht, der ihn im Zaum halten sollte, genau. Falls Dosemen den Kreis nicht richtig vorbereitet hatte, würde Bizmatec den Zauberer verschlingen.
    »Aber du gibst mir auch keine Antwort!« heulte Dosemen. »Ich frage dich jetzt noch ein letztes Mal. und du hast drei Stunden Zeit, nur drei Stunden, um mit meinen Antworten zurückzukehren.«
    Bizmatec hörte aufmerksam zu und dachte in einem neuen und respektvollen Licht über die Worte nach, da er mittlerweile herausgefunden hatte, daß der Kreis komplett und perfekt war. Es gab kein Entkommen.
    Dosemen begann, seine sieben Fragen herunterzurattern, sieben unwichtige und obskure Fragen, wertlos außer für den Wettstreit, den die Gilde begonnen hatte. Die Stimme des Zauberers verriet, wie bedrängt er sich fühlte; er wußte, daß bereits mindestens drei seiner Kollegen mehrere dieser Fragen beantwortet hatten.
    Bizmatec hörte jedoch nicht zu, sondern versuchte statt dessen, sich an etwas zu erinnern, das er im Abgrund gehört hatte: einen Plan, den ein Tanar'ri verkündet hatte, der viel mächtiger war als er selbst. Der Glabrezu blickte den perfekten Kreis an und runzelte zweifelnd die Stirn. Dennoch, Errtu hatte behauptet, die Macht des Beschwörers oder die Perfektion des magischen Bannkreises sei ohne Bedeutung.
    »Warte!« brüllte Bizmatec, und trotz seines Selbstvertrauens und seines Zorns zuckte Dosemen zurück und schwieg.
    »Die Antworten, die du verlangst, erfordern viele Stunden Zeit, um sie zu finden«, erklärte der Unhold.
    »Ich habe aber nicht viele Stunden Zeit!« erwiderte Dosemen und erlangte durch seinen ansteigenden Zorn einen Teil seiner Fassung zurück.
    »Dann habe ich eine Antwort für dich«, sagte der Glabrezu mit verschlagenem Grinsen.
    »Du hast gerade gesagt...«
    »Ich habe nicht die Antworten auf deine Fragen«, erklärte Bizmatec rasch. »Aber ich kenne jemanden, der sie hat, einen Balor.«
    Bei der Erwähnung seines so mächtigen Ungeheuers erbleichte Dosemen. Er war kein schlechter Zauberer; er war erfahren in Beschwörungen und überzeugt, daß sein magischer Kreis perfekt war. Aber ein Balor! Dosemen hatte noch nie versucht, ein solches Wesen zu beschwören. Balors, von denen es allen Berichten zufolge nicht einmal zwei Dutzend gab, waren die höchste Stufe der Tanar'ri, die größten aller Schrecken des Abgrunds.
    »Hast du Angst vor dem Balor?« höhnte Bizmatec.
    Dosemen richtete sich gerade auf, als er sich daran erinnerte, daß er vor einem Unhold immer Selbstvertrauen zeigen mußte. Schwäche im Benehmen führte zu einer Schwäche des Banns – das war der Kernsatz des Zauberers. »Ich habe vor nichts Angst!« erklärte

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