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Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter

Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter

Titel: Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Waldläufer war sich seiner Sache jetzt sicher. Er war gestern abend zum Lager der Barbaren gegangen, um mit Revjak und Berkthgar zu sprechen, hatte jedoch nur heimlich aus der Dunkelheit erlauscht, daß Berkthgar am nächsten Tag gemeinsam mit Revjaks Sohn auf die Jagd gehen wollte.
    Diese Nachricht hatte Drizzt zunächst beunruhigt – wollte Berkthgar indirekt einen Schlag gegen Revjak führen, indem er den Jungen tötete?
    Der Drow hatte diesen albernen Gedanken jedoch schnell wieder verworfen; er kannte Berkthgar. Trotz all ihrer Differenzen war der Mann ehrenhaft und kein Mörder. Viel wahrscheinlicher war, daß Berkthgar versuchte, das Vertrauen von Revjaks Sohn zu gewinnen, um seine Machtbasis im Stamm zu stärken.
    Drizzt war die ganze Nacht unentdeckt außerhalb des Lagers geblieben. Noch vor Anbruch der Dämmerung hatte er sich zurückgezogen und einen weiten Bogen nach Norden geschlagen.
    Jetzt hatte er die Spuren gefunden, zwei Männer, Seite an Seite. Sie waren eine Stunde vor ihm, bewegten sich aber langsam, wie es die Art von Jägern war, und so war Drizzt zuversichtlich, daß er sie in ein paar Minuten erreichen würde.
    Einen Augenblick später verringerte der Waldläufer sein Tempo, als sich die Fußspuren teilten und die kleineren nach Westen abbogen, während die größeren Abdrücke weiter nach Norden führten. Drizzt folgte den größeren, die er als die von Berkthgar identifizierte, und ein paar Minuten später erspähte er den riesigen Barbaren, der auf der Tundra kniete und nach Nordwesten spähte.
    Drizzt wurde langsamer und bewegte sich vorsichtig. Er bemerkte, daß er beim Anblick des imposanten Mannes nervös wurde. Drizzt und Berkthgar hatten sich in der Vergangenheit häufig gestritten – meist, wenn der Drow als Bruenors Verbindungsmann zu Siedelstein diente, das damals von Berkthgar regiert worden war. Dieses Mal war die Situation anders. Berkthgar war jetzt wieder zu Hause, er war von Bruenor unabhängig, und das konnte ihn erheblich gefährlicher machen.
    Drizzt mußte herausfinden, was Berkthgar plante. Das war der Grund, warum er überhaupt Kelvins Steinhügel verlassen hatte. Er bewegte sich langsam, Schritt für Schritt, bis er nur noch wenige Meter von dem noch immer knienden Barbaren entfernt war, der nichts zu bemerken schien.
    »Sei mir gegrüßt, Berkthgar«, sagte der Waldläufer. Der Klang seiner Stimme schien den Barbaren nicht zu erschrecken, und Drizzt nahm an, daß er erfahrene Jäger seine Annäherung wahrgenommen hatte.
    Berkthgar erhob sich langsam und drehte sich zu dem Drow um.
    Drizzt wies nach Westen, zu einem kleinen Punkt auf der Tundra. »Dein Jagdpartner?« fragte er.
    »Revjaks Sohn; sein Name ist Kierstaad«, erwiderte Berkthgar. »Ein feiner Junge.«
    »Und was ist mit Revjak?« fragte Drizzt.
    Berkthgar schwieg und reckte trotzig das Kinn vor. »Es gab bereits Gerüchte, daß du in das Tal zurückgekehrt seist«, sagte er schließlich.
    »Ist das in den Augen von Berkthgar eine gute Sache?«
    »Nein«, kam die einfache Antwort. »Aber die Tundra ist weit, Drow. Weit genug, daß wir uns nie wieder begegnen müssen.« Berkthgar begann sich abzuwenden, als sei das alles, was er dazu sagen wollte, aber Drizzt war nicht bereit, es dabei bewenden zu lassen.
    »Und warum solltest du das wollen?« fragte der Drow unschuldig und versuchte, Berkthgar dazu zu bringen, seine Karten aufzudecken. Drizzt wollte wissen, wie weit die Barbaren sich wirklich von den Zwergen und Menschen in Zehn-Städte entfernen wollten. Würden sie unsichtbare Partner werden, die die Tundra mit ihnen teilten, oder wollten sie wieder zu eingeschworenen Feinden werden, wie sie es früher waren?
    »Revjak nennt mich seinen Freund«, fuhr Drizzt fort. »Als ich das Tal vor Jahren verließ, zählte ich Revjak zu jenen, die ich wirklich vermissen würde.«
    »Revjak ist ein alter Mann«, sagte Berkthgar.
    »Revjak spricht für den Stamm.«
    »Nein!« Berkthgars Antwort kam schnell und in scharfem Ton. Dann beruhigte er sich schnell wieder, und sein Lächeln verriet Drizzt, daß er die Wahrheit gesprochen harte. »Revjak spricht nicht mehr für den Stamm«, fuhr Berkthgar fort.
    »Dann tut es Berkthgar?« fragte Drizzt.
    Der riesige Barbar nickte, noch immer lächelnd. »Ich bin zurückgekehrt, um mein Volk zu führen«, sagte er. »Fort von den Fehlern Wulfgars und Revjaks, zurück zu der Lebensweise, die wir einst kannten, als wir frei waren und nur uns selbst und unserem Gott

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