Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter

Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter

Titel: Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
Vom Netzwerk:
gefunden, die sauber getötet und für den Stamm zurückgelassen worden waren. Das Werk von Drizzt Do'Urden, meinten Revjak und viele der Stammesältesten, des Drow, der Zehn-Städte gegen die Barbaren verteidigt hatte. Revjak hatte diesen Akt der Freundlichkeit niemals vergessen, und das hatten auch viele der älteren Barbaren nicht.
    »Auch ich freue mich, dich zu sehen«, erwiderte Kierstaad. »Es ist gut, daß du zurückgekehrt bist.«
    »Das sieht nicht jeder so«, meinte Drizzt.
    Kierstaad schnaubte und zuckte unverbindlich die Schultern. »Ich bin sicher, daß Bruenor sich freut, Drizzt Do'Urden wiederzusehen«, sagte er.
    »Und Catti-brie«, fügte Drizzt hinzu. »Denn sie ist mit mir zurückgekommen.«
    Wieder nickte der junge Mann, und Drizzt konnte erkennen, daß er etwas Bedeutsameres sagen wollte als nur Höflichkeiten. Doch er blickte ständig über die Schulter, zurück zu Berkthgar, seinem Anführer.
    Schließlich seufzte Kierstaad, als sein innerer Kampf entschieden war, und wandte sich dem Drow zu. »Viele erinnern sich an die Wahrheit über Drizzt Do'Urden«, sagte er.
    »Und über Bruenor Heldenhammer?«
    Kierstaad nickte. »Berkthgar führt den Stamm nach dem Recht seiner Taten, aber nicht alle stimmen mit jedem seiner Worte überein.«
    »Dann laß uns hoffen, daß sich Berkthgar bald an diese Wahrheit erinnert«, erwiderte Drizzt.
    Kierstaad blickte erneut über die Schulter und sah, daß Berkthgar angehalten hatte und ihn musterte. Der junge Barbar erkannte, was von ihm erwartet wurde, nickte Drizzt noch kurz zu und lief ohne einen Abschiedsgruß zu dem riesigen Mann hinüber.
    Drizzt dachte eine lange Zeit über die Bedeutsamkeit dieses Anblicks nach, darüber, daß der junge Mann blind Berkthgars Willen gefolgt war, obwohl er viele der Ansichten seines Anführers nicht teilte. Dann überdachte der Drow seinen eigenen Weg. Er hatte geplant, zum Lager zurückzukehren, um ein paar Worte mit Revjak zu sprechen, doch das erschien ihm jetzt nutzlos und sogar gefährlich.
    Jetzt, da Berkthgar für den Stamm sprach.

    * * *

    Während Drizzt nördlich von Kelvins Steinhügel durch die Tundra streifte, durchquerte eine andere Reisende sie nach Süden, in Richtung Berge. Stumpet Reißklaue trottete dahin, den Rücken gebeugt unter dem Gewicht ihres riesigen Rucksacks, die Augen nur auf ihr einzigartiges Ziel gerichtet: die hochragenden Spitzen des Grats der Welt.
    Crenshinibon, der an einer Gürtelschlinge der Zwergin hing, schwieg und war zufrieden. Das Artefakt war jede Nacht in Stumpets Träume eingedrungen. Seine Kommunikation mit der Zwergin hatte subtiler sein müssen, als das dominierende Artefakt es gewöhnt war, da Crenshinibon einen gesunden Respekt vor dieser Frau hatte, die sowohl Zwergin als auch Priesterin eines Gottes des Guten war. Ganz allmählich, über Wochen hinweg, hatte Crenshinibon Stumpets Widerstand ausgehöhlt, hatte die Zwergin langsam davon überzeugt, daß dies keine törichte Reise war, sondern vielmehr eine Herausforderung, der sie sich stellen und die sie überwinden mußte.
    Und so war Stumpet am Vortag losgegangen, war entschlossen nach Süden marschiert, mit der Waffe in der Hand und bereit, sich jedem Ungeheuer zu stellen und jeden Berg zu erklimmen.
    Sie war noch nicht in der Nähe der Berge, sondern hatte erst etwa den halben Weg zum Rotwassersee zurückgelegt, dem südlichsten der drei Seen. Crenshinibon hatte vor, sich vorerst zurückzuhalten. Das Artefakt war ein Werk von Jahrhunderten, und ein paar Tage bedeuteten ihm nichts. Sobald sie die Berge und die Wildnis erreichten, würde es einen besseren Träger finden.
    Doch dann spürte der Gesprungene Kristall unerwartet eine mächtige und vertraute Präsenz.
    Ein Tanar'ri.
    Einen Augenblick später blieb Stumpet stehen, und ihr Gesicht war zu einem fragenden Ausdruck verzogen, als sie den Gegenstand an ihrem Gürtel musterte. Sie spürte seine Vibrationen, als sei er ein lebendes Wesen. Als sie das Objekt studierte, identifizierte sie diese Vibrationen als einen Ruf.
    »Was ist denn?« fragte die Zwergin und zog den Gesprungenen Kristall aus der Gürtelschlinge. »Was tust du da?«
    Stumpet beäugte den Kristall immer noch, als eine Kugel aus Schwärze aus dem blauen Dunst des fernen Horizonts heranschwebte, jetzt den Ruf vernahm und mit eiligem Schlag der ledrigen Flügel näher kam. Schließlich zuckte die Zwergin die Schultern. Sie verstand nicht, was hier geschah, steckte den Kristall wieder ein und blickte

Weitere Kostenlose Bücher