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Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter

Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter

Titel: Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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auf.
    Zu spät.
    Errtu überwältigte die Zwergin, bevor sie auch nur ihre Waffe heben konnte. Innerhalb von wenigen Sekunden hielt der Unhold Crenshinibon in den Klauen; eine Vereinigung, die beide begehrt hatten.
    Stumpet lag benommen auf dem Boden. Ihre Waffe war ihr weit aus den Händen geschlagen worden. Sie richtete sich auf die Ellbogen auf und sah den Tanar'ri. Sofort begann sie, ihren Gott anzurufen, doch das ließ Errtu nicht zu. Er schlug fest zu, so daß sie ein Dutzend Fuß durch die Luft flog, und kam dann näher, um ihr einen quälenden Tod zu bereiten.
    Crenshinibon hielt ihn auf. Das Artefakt verabscheute brutale Gewalt nicht im geringsten, und es hegte auch keinerlei Sympathie für die Zwergin. Aber eine simple Erinnerung daran, daß Feinde wie Stumpet zu seinem Vorteil verwendet werden konnten, ließen den Unhold innehalten. Errtu wußte nichts von Bruenor Heldenhammer und der Suche nach Mithril-Halle, er wußte nichts von der Abreise des Clans aus dem Tal, geschweige denn von seiner Rückkehr. Aber der Unhold erinnerte sich an Drizzts frühere Zuneigung zu den Zwergen des Eiswindtales. Falls Drizzt Do'Urden im Tal war oder falls er jemals wieder herkäme, würde er sich sicher erneut mit den Zwergen anfreunden, die in den Minen arbeiteten, die sich südlich von Kelvins Steinhügel befanden. Diese Frau gehörte offenkundig zu jenem Clan.
    Errtu beugte sich über sie, bedrohte sie, hielt sie davon ab, sich genug zu konzentrieren, um einen Zauber auszusprechen oder auch nur ihre Waffe wieder zu ergreifen. Der Unhold streckte eine Hand aus, auf deren zweitem Finger ein Ring steckte, der mit einem schwärzlich-purpurnen Edelstein verziert war. In Errtus schwarzen Augen loderten orangefarbene Flammen, als er begann, in der gutturalen Sprache des Abgrunds einen Zaubergesang anzustimmen.
    Der Edelstein flammte in einem purpurnen Licht auf, das über Stumpet hinwegwuchs.
    Plötzlich veränderte sich die Perspektive der Zwergin. Sie blickte nicht länger zu dem Feind auf, sondern statt dessen auf ihren eigenen Körper hinab! Sie hörte Errtus krächzendes Gelächter, spürte die Zustimmung des Gesprungenen Kristalls und sah dann hilflos zu, wie ihr Körper sich vom Boden erhob, herumging und ihre Ausrüstung aufsammelte.
    Steif drehte sich der seelenlose Zwergenkörper um und marschierte nach Norden.
    Stumpets Seele blieb zurück, gefangen in dem purpurnen Juwel, und sie hörte das Lachen, spürte die Bewußtseinswellen, die das böse Artefakt zu Errtu sandte.

    * * *

    In derselben Nacht saßen Drizzt und Catti-brie mit dem rotbärtigen Zwerg und Regis auf Bruenors Sitz und badeten im Sternenlicht. Sowohl der Zwerg als auch der Halbling bemerkten das Unbehagen ihrer Gefährten und spürten, daß Drizzt und Catti-brie ein Geheimnis hatten.
    Viele Male tauschten der Drow und die junge Frau sorgenvolle Blicke miteinander.
    »Also los«, sagte Bruenor schließlich, als er die geheimnisvollen Blicke nicht mehr ertrug.
    Catti-brie lachte leise, und ihre Anspannung löste sich ein wenig. Sie und Drizzt hatten Bruenor und Regis tatsächlich nicht nur deshalb in der Nacht hier heraufgebracht, um die Schönheit von Mond und Sternen zu bewundern. Nach einer langen Diskussion hatte der Drow schließlich Cattibries Argumenten zugestimmt, daß es nicht fair wäre, ihre Freunde über die wahren Gründe ihrer Rückkehr ins Eiswindtal im dunkeln zu lassen.
    Und so erzählte Drizzt ihnen jetzt die Geschichte ihrer letzten paar Wochen an Bord der Seekobold, von dem Überfall auf Deudermont in Tiefwasser und der Fahrt nach Caerwich, von der Reise nach Carradoon, die durch Harkles Zauber verursacht worden war, und von der Reise auf dem Wind mit Cadderly, die sie nach Luskan gebracht hatte. Er ließ nichts aus, nicht einmal die Bruchstücke des Gedichts der blinden Hexe, an die er sich erinnern konnte, und seine Vermutung, daß sein Vater ein Gefangener von Errtu war, dem großen Tanar'ri.
    Catti-brie fügte häufig ihre eigenen Anmerkungen hinzu und versicherte ihrem Vater immer wieder, daß es bei ihrer Entscheidung, nach Hause zu kommen, eine große Rolle gespielt hatte, daß dies wirklich ihr Zuhause war und daß Bruenor und Regis auf sie warteten.
    Nachdem Drizzt geendet hatte, breitete sich Schweigen aus. Alle Blicke ruhten auf Bruenor und warteten auf seine Reaktion, als handelte es sich dabei um ein Urteil über sie alle.
    »Du verflixter Elf!« bellte der Zwerg schließlich. »Du bringst immer Ärger! Du weißt

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