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Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter

Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter

Titel: Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Kindheitserinnerungen erwachsen, sondern die sehr reale Erkenntnis, daß ich das Heim eines mächtigen Feindes betrat.
    Später, als die Situation es erlaubte, dachte ich über diesen Augenblick nach und war verwirrt darüber, daß er so enttäuschend, so bedeutungslos gewesen war. Warum hatte mich der Anblick der Stadt, die für die ersten drei Jahrzehnte meines Lebens meine Heimat gewesen war, nicht überwältigt?
    Erst als ich um den nordwestlichen Rand des Gebirgszuges des Grats der Welt herum wieder in das Eiswindtal kam, erkannte ich die Wahrheit. Menzoberranzan war ein Ort auf meinem Weg gewesen, aber kein Heim, niemals. Wie es das Rätsel der blinden Seherin behauptet hatte, war das Eiswindtal meine erste Heimat gewesen. Alles, was vorher geschehen war, hatte zu diesem unwirtlichen Ort geführt. Von Menzoberranzan über Blingdenstone bis zur Oberfläche, ja sogar bis hin zu dem verzauberten Wäldchen meines Waldläufer-Lehrers Montolio DeBrouchee – alles war nicht mehr als eine Straße gewesen, ein Weg, dem ich gefolgt war.
    Diese Wahrheit wurde mir bewußt, als ich um jene Biegung kam und das erste Mal seit einem Jahrzehnt wieder das Tal erblickte, wieder den
    endlosen Wind im Gesicht spürte, den gleichen Wind, der immer hier gewesen war und dem Ort seinen Namen gegeben hatte.
    Es ist ein kompliziertes Wort: Heimat. Es beinhaltet für fast jeden eine andere Bedeutung. Für mich ist Heimat nicht nur ein Ort, sondern ein Gefühl, ein warmes und angenehmes Empfinden. Heimat ist, wo ich meine Handlungen oder die Farbe meiner Haut nicht erklären muß, wo ich akzeptiert werde, weil dies mein Ort ist. Es ist ein privater Bereich, aber auch einer, den ich mit anderen teile, es ist der Ort, an den eine Person tatsächlich gehört, und doch ist er dies zugleich nur durch die Freunde, die ebenfalls dort leben.
    Anders als bei meinem ersten Blick auf Menzoberranzan wurde ich von Gedanken an das, was gewesen ist, erfüllt, als ich das Eiswindtal wiedersah.
    Es waren Erinnerungen daran, an den Abhängen von Kelvins Steinhügel zu sitzen und die Sterne zu beobachten und die Feuer der umherziehenden Barbarenstämme; Erinnerungen an Kämpfe, die ich an Bruenors Seite gegen die Yetis der Tundra ausgetragen hatte. Ich dachte an Bruenors säuerliche Miene, als er an seiner Axt leckte und dadurch lernte, daß das Hirn eines Tundra-Yetis fürchterlich schmeckt! Ich erinnerte mich an meine erste Begegnung mit Catti-brie, die noch immer meine Gefährtin war. Damals war sie nicht mehr als ein Mädchen gewesen, ein vertrauensvoller und wunderschöner Geist, von Natur aus wild und doch immer empfindsam.
    Ich erinnerte mich an so vieles – es war eine wahre Flut von Bildern –, und obgleich meine Mission bei dieser Gelegenheit nicht weniger wichtig und dringend war als jene, die mich nach Menzoberranzan geführt hatte, dachte ich nicht im mindesten an sie, überlegte nicht, wie ich vorgehen wollte.
    In jenem Augenblick zählte sie einfach nicht. Ich konnte nur noch daran denken, daß ich nach Hause gekommen war.
    Drizzt Do'Urden

Reise auf dem Wind
    Drizzt und Catti-brie begleiteten Deudermont, Waillan und Dunkin zurück nach Carradoon, um den Mannschaftsmitgliedern Lebewohl zu sagen, an deren Seite sie über fünf Jahre gearbeitet hatten und die alle zu Freunden geworden waren. Drizzt war ungeduldig und wollte seine Rückkehr ins Eiswindtal nicht länger aufschieben als nötig, aber diese kurze Reise war wichtig. Es war ein liebevoller Abschied mit dem Versprechen, daß sie sich wiedersehen würden.
    Die beiden Freunde – Drizzt rief Guenhwyvar erst später herbei – aßen an diesem Abend mit Deudermont und Robillard. Der Zauberer, der lebhafter und freundlicher erschien als gewöhnlich, versprach, sie mit Hilfe seiner Magie zur Schwebenden Seele zu transportieren, um ihnen Zeit zu sparen.
    »Was ist?« fragte Robillard, als die anderen drei wissende Blicke austauschten und grinsten, als sie merkten, daß alle das gleiche dachten.
    Der Zauberer hatte sich in den letzten Wochen verändert, vor allem seit der wilden Schlacht am Strand von Caerwich. Tatsache war, Harkle hatte auf ihn abgefärbt.
    »Was ist?« fragte Robillard noch einmal, diesmal eindringlicher.
    Deudermont lachte und erhob sein Glas zu einem Trinkspruch. »Auf Harkle Harpell«, sagte der Kapitän, »und auf alles Gute, das er bewirkt hat!«
    Robillard schnaubte und setzte dazu an, sie daran zu erinnern, daß die Seekobold Hunderte von Meilen von der

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