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Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter

Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter

Titel: Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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war nicht angenehm, nicht für jemanden, der gewohnt war, den Himmel über sich zu sehen, und Kierstaad mußte sich manchmal auf die Knie hinunterlassen, um durch niedrige Öffnungen zu gelangen.
    Als er Schritte hörte, blieb er an einer Ecke stehen und preßte sich so eng wie möglich an die Wand. Er war unbewaffnet, aber er war nicht ganz sicher, ob er hier in den Zwergenminen überhaupt willkommen war, nicht nach Bruenors unschönem Zusammentreffen mit Berkthgar. Kierstaads Vater, Revjak, hatte den Zwerg besser behandelt und Bruenors Rückkehr willkommen geheißen, aber auch dabei waren die Spannungen offenkundig gewesen. Berkthgar und seine Anhänger übten enormen Druck auf Revjak aus, vollständig zu den alten Sitten zurückzukehren und jedem zu mißtrauen, der nicht zum Stamm gehörte. Revjak war klug genug zu wissen, daß er in Gefahr geriet, die Kontrolle über den Stamm vollständig zu verlieren, wenn er Berkthgar in dieser Angelegenheit zu heftig bekämpfte.
    Auch Kierstaad hatte das erkannt, und seine Gefühle waren gemischt. Er blieb seinem Vater gegenüber loyal und glaubte, daß die Zwerge seine Freunde waren, aber Berkthgars Argumente waren sehr überzeugend. Die alte Lebensweise – die Jagd auf der Tundra, die Gebete zu den Geistern der Tiere, die erlegt worden waren – erschien dem jungen Mann so erfrischend, nachdem er die letzten Jahre damit verbracht hatte, mit verschlagenen Händlern zu feilschen oder Dunkelelfen zu bekämpfen.
    Die näherkommenden Zwerge bogen an der Kreuzung ab, ohne Kierstaad zu bemerken, und der junge Barbar atmete auf. Er hielt noch einen Moment lang inne, um sich zu orientieren. Er rief sich ins Gedächtnis, welche Tunnel er bereits passiert hatte und wo seiner Meinung nach das persönliche Quartier des Anführers liegen mußte. Viele Zwerge hatten heute die Minen verlassen und waren nach Bryn Shander gegangen, um die Vorräte abzuholen, die Bruenor gekauft hatte. Jene, die zurückgeblieben waren, befanden sich in den tiefergelegenen Stollen und erschlossen eifrig Adern kostbarer Mineralien.
    Kierstaad begegnete keinen anderen Zwergen mehr, als er weiterging, manchmal wieder umkehren mußte und hin und wieder im Kreis lief. Schließlich erreichte er einen kleinen Gang mit zwei Türen an jeder Seite und einer weiteren am Ende.
    Der erste Raum sah sehr unzwergisch aus. Plüschteppiche und ein Bett, auf dem sich Matratzen und viele weiche Decken türmten, verrieten dem Barbaren, wer diesen Raum benutzte.
    »Regis«, sagte Kierstaad mit leisem Lachen und nickte, als er den Namen aussprach. Der Halbling verkörperte eigentlich all das, was das Volk der Barbaren verachtete: Er war faul, fett, gefräßig und, was am schlimmsten war, verstohlen. Und doch war Kierstaads Lächeln (und das vieler anderer Barbaren) jedesmal breiter geworden, wenn Regis nach Siedelstein gekommen war. Regis war der einzige Halbling, den Kierstaad jemals getroffen hatte, doch falls »Knurrbauch«, wie er von vielen genannt wurde, typisch für seine Rasse war, hätte Kierstaad gerne mehr von ihnen kennengelernt. Leise schloß er die Tür, nachdem er noch ein letztes Mal zu dem Turm aus Matratzen gegrinst hatte – Regis hatte oft geprahlt, er könne es sich an jedem Ort und zu jeder Zeit bequem machen.
    In der Tat.
    Beide Zimmer auf der gegenüberliegenden Seite des Gangs waren unbewohnt; jedes enthielt aber ein einzelnes Bett, das eher für einen Menschen als für einen Zwerg gemacht zu sein schien. Auch dies verstand Kierstaad, denn es war kein Geheimnis, daß Bruenor darauf hoffte, daß Drizzt und Catti-brie eines Tages an seine Seite zurückkehren würden.
    Am Ende des Gangs befand sich wahrscheinlich eine Art Aufenthaltsraum, überlegte der Barbar. Das ließ eine Tür übrig, die Tür zu den Gemächern des Zwergenkönigs. Kierstaad bewegte sich langsam und vorsichtig darauf zu, da er fürchtete, daß hier eine tückische Falle aufgestellt sein könnte.
    Er öffnete die Tür nur einen Spalt breit. Keine Gruben öffneten sich unter seinen Füßen, keine Steine fielen ihm von der Decke auf den Kopf. Der junge Barbar schöpfte Zuversicht und öffnete die Tür weit.
    Bruenors Zimmer, daran konnte kein Zweifel bestehen. Auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes waren Unmengen von Pergamenten auf einem Schreibtisch verstreut, und in einer Ecke türmte sich ein Haufen von zusätzlicher Kleidung, der fast so groß war wie Kierstaad. Das Bett war nicht gemacht, sondern bestand aus einem wüsten

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