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Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter

Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter

Titel: Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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auch noch geistig so ähnlich war. Aber es gefiel ihr, sie mochte Danica sehr gerne und konnte sich gut vorstellen, daß sie Freundinnen werden könnten, wenn die Zeit und die Situation es erlaubten. Tatsächlich war die Situation für Danica ebenfalls nicht leicht, denn ihr Leben war ebenfalls nicht einfach verlaufen und ihr Kontakt zu Frauen ihres Alters sehr eingeschränkt.
    Sie sprachen von der Vergangenheit und schließlich von der Gegenwart und ihren Hoffnungen für die Zukunft.
    »Liebst du ihn?« wagte Danica zu fragen und meinte damit den Dunkelelfen.
    Catti-brie errötete und wußte darauf wirklich keine Antwort. Natürlich liebte sie Drizzt, aber sie wußte nicht, ob sie ihn auf die Weise liebte, die Danica meinte. Drizzt und Catti-brie waren sich einig gewesen, solche Gefühle nicht aufkommen zu lassen, doch jetzt, da Wulfgar schon so lange tot war und Catti-brie auf die Dreißig zuging, stellte sich die Frage erneut.
    »Er ist ein gutaussehender Mann«, meinte Danica und kicherte wie ein kleines Mädchen.
    Genau so fühlte sich Catti-brie, als sie sich auf dem breiten Diwan in Danicas Raum ausstreckte: wie ein Mädchen. Es war, als wäre sie wieder ein Backfisch, der an die Liebe und das Leben dachte, und für kurze Zeit tat sie so, als bestünde ihr größtes Problem darin zu entscheiden, ob Drizzt gut aussah oder nicht.
    Natürlich holte die Macht der Wirklichkeit die beiden Frauen schnell wieder ein und stahl ihnen ihr Kichern. Catti-brie hatte geliebt und den Geliebten verloren, und Danica mit ihren beiden kleinen Kindern mußte der Möglichkeit ins Auge schauen, daß ihr Ehemann, der durch die Erschaffung der Schwebenden Seele unnatürlich gealtert war, ihr schon bald genommen werden könnte.
    Die Unterhaltung schweifte ab, erstarb schließlich, und Danica saß schweigend da und blickte Catti-brie an.
    »Was ist?« wollte Catti-brie wissen.
    »Ich erwarte ein Kind«, sagte Danica, und Catti-brie wußte sofort, daß sie die erste Person war, der sie davon erzählt hatte, daß noch nicht einmal Cadderly davon wußte.
    Catti-brie wartete einen Augenblick, wartete, bis das Lächeln auf Danicas Gesicht breiter wurde und sie davon überzeugte, daß die junge Frau sich wirklich über die Schwangerschaft freute, und dann grinste sie breit und umarmte Danica fest.
    »Sag bitte nichts zu Cadderly«, bat Danica. »Ich habe bereits geplant, wie ich es ihm mitteilen will.«
    Catti-brie lehnte sich zurück. »Und doch hast du es mir zuerst erzählt«, sagte sie, und die Bedeutsamkeit dieser Tatsache war in ihrem ernsten Tonfall zu hören.
    »Du gehst fort«, antwortete Danica sachlich.
    »Aber du kennst mich doch kaum«, erinnerte Catti-brie sie.
    Danica schüttelte den Kopf, so daß ihre rotblonden Haare wild umherflogen, und dann sah sie Catti-brie tief in die Augen. »Ich kenne dich«, sagte Danica sanft.
    Das stimmte tatsächlich, und Catti-brie spürte, daß auch sie Danica kannte. Sie beide waren einander sehr ähnlich, und beiden wurde klar, daß sie einander sehr vermissen würden.
    Sie hörten, wie sich Cadderly im Raum nebenan rührte; es war an der Zeit zu gehen.
    »Ich werde irgendwann hierher zurückkommen«, versprach Catti-brie.
    »Und ich werde das Eiswindtal besuchen«, erwiderte Danica.
    Cadderly betrat den Raum und sagte ihnen, daß es für Catti-brie und Drizzt an der Zeit sei zu gehen. Er lächelte und war gütig genug, nichts über die Tränen zu sagen, die er in den Augen beider Frauen bemerkte.
    Cadderly, Drizzt und Catti-brie standen oben auf dem höchsten Turm der Schwebenden Seele, fast dreihundert Fuß über der Erde, und der Wind peitschte gegen ihre Rücken.
    Cadderly sang leise einen Zauberspruch, und allmählich fühlten die beiden Freunde sich immer leichter und irgendwie weniger fest. Cadderly ergriff sie bei der Hand, während er weitersang, und die drei verblaßten. Wie Geister trieben sie mit dem Wind davon.
    Die ganze Welt zog rasch an ihnen vorüber, verschwommen, in einem Nebel, wie eine traumartige Vision. Weder Drizzt noch Catti-brie wußten, wie lange sie so flogen, doch die Morgendämmerung war am östlichen Horizont zu sehen, als sie langsamer wurden und gleichzeitig wieder Substanz annahmen.
    Sie befanden sich in der Stadt Luskan, die am nördlichsten Teil der Schwertküste lag, knapp südlich des westlichsten Ausläufers des Grats der Welt und kaum zweihundert Meilen entfernt von Zehn-Städte.
    Cadderly kannte die Stadt nicht, aber der Priester hatte perfekt gezielt,

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