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Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis

Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis

Titel: Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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werde so aussehen, wie Cadderly aussieht, und so sprechen, wie Cadderly spricht«, fuhr Rai'gy fort und grinste über seine eigene Schläue.
    »Werdet Ihr das?«, fragte Jarlaxle in aller Ernsthaftigkeit. »Oder wird unser aufmerksamer Widersacher bemerken, wie Dir Subjekt und Verb mehr auf die Weise verwendet, wie es in unserer Sprache üblich ist, und wird ihn dies nicht erkennen lassen, dass nicht alles so ist, wie es den Anschein hat?«
    »Ich werde vorsichtig sein«, versprach Rai'gy, und sein Tonfall verriet, dass er diesen Zweifel an seinem Geschick nicht sehr schätzte.
    »Vorsicht mag sich als nicht ausreichend erweisen«, erwiderte Jarlaxle. »So bewundernswert Eure Arbeit auch ist, wir dürfen in dieser Sache keine Risiken eingehen.«
    »Wenn wir zu Drizzt gehen wollen, wie Ihr sagt, wie sollen wir es dann anstellen?«, fragte Rai'gy.
    »Wir werden einen berufsmäßigen Verwandlungskünstler brauchen«, sagte Jarlaxle und löste damit ein Stöhnen bei seinen beiden Drow-Gefährten aus. »Was hat das zu bedeuten?«, fragte Druzil nervös.
    Jarlaxle blickte Kimmuriel an. »Baeltimazifas ist bei den Illithiden«, wies er ihn an. »Ihr könnt zu ihnen gehen.«
    »Baeltimazifas«, sagte Rai'gy mit offensichtlichem Abscheu, denn er kannte diese Kreatur und hasste sie zutiefst, wie es die meisten taten. »Die Illithiden kontrollieren das Wesen, und ihre Preise sind unverschämt hoch.«
    »Es wird teuer werden«, fügte Kimmuriel hinzu, der die meiste Erfahrung im Umgang mit den fremdartigen Illithiden hatte, den Gedankenschindern.
    »Der Nutzen ist den Preis wert«, versicherte Jarlaxle den beiden.
    »Und die Möglichkeit des Verrats?«, fragte Rai'gy. »Sowohl Baeltimazifas als auch die Illithiden sind nicht dafür bekannt, jeden Handel einzuhalten, und sie fürchten weder die Drow noch irgendein anderes Volk.«
    »Dann werden wir die Ersten und die Besten im Verraten sein«, lächelte Jarlaxle und schien sich nicht die geringsten Sorgen zu machen. »Und was ist mit diesem Wulfgar, den sie zurückgelassen haben?«
    »Er befindet sich in Luskan«, erwiderte Kimmuriel. »Er ist nicht von Bedeutung. Ein unbedeutender Mitspieler und nicht mehr, der im Augenblick keine Verbindung zu dem Abtrünnigen hat.«
    Jarlaxle nahm eine nachdenkliche Haltung ein und fügte alle Mosaiksteinchen zusammen. »Unbedeutend als Akteur, doch nicht als Köder«, entschied er. »Wenn Ihr in der Gestalt von Cadderly zu Drizzt ginget, hättet Ihr dann noch genug Macht übrig – priesterliche Kräfte, keine zauberischen –, um sie alle auf magischem Weg nach Luskan zu bringen?«
    »Weder ich noch Cadderly«, erwiderte Rai'gy. »Sie sind einfach zu viele für jeden priesterlichen Transportzauber. Ich könnte einen oder zwei mitnehmen, aber nicht vier. Und das könnte auch Cadderly nicht, sofern er nicht über Kräfte verfügt, die ich nicht verstehe.« Erneut dachte Jarlaxle einige Zeit intensiv nach. »Also nicht Luskan«, meinte er, mehr laut denkend, als zu seinen Gefährten sprechend. »Baldurs Tor oder sogar ein Dorf in der Nähe der Stadt werden unseren Bedürfnissen genügen.« Jetzt nahm für den verschlagenen Söldnerführer alles Gestalt an, er hatte den Köder, der Drizzt und seine Freunde von dem Gesprungenen Kristall trennen würde. »Ja, dies könnte sehr erfreulich werden.« »Und profitabel?«, fragte Kimmuriel.
    Jarlaxle lachte. »Ich kann nicht das eine ohne das andere haben.«

Eine günstige Wunde
    »Wir legen hier immer an«, erklärte Bumpo Donnerschieber, als die Gründler hart gegen einen umgefallenen Baum stieß, der in den Fluss ragte. Der Aufprall ließ Regis und Bruenor fast über Bord gehen. »Wir nehmen nicht gerne zu viele Vorräte auf einmal mit«, meinte der rundliche Zwerg. »Mein Bruder und die Vetter essen sie einfach zu verflixt schnell auf!«
    Drizzt nickte – sie brauchten wirklich neue Nahrungsmittel, hauptsächlich wegen der verfressenen Zwerge – und musterte misstrauisch die Bäume, die den Fluss säumten. In den letzten Tagen hatten die Freunde mehrfach Bewegungen wahrgenommen, die ihrer Fahrt folgten, und einmal hatte Regis die Verfolger deutlich genug gesehen, um sie als Bande von Goblins zu identifizieren. Die hartnäckige Verfolgung, und jede Verfolgung, die länger dauerte als ein paar Stunden, war nach Goblin-Maßstäben hartnäckig, ließ darauf schließen, dass Crenshinibon sie gerufen hatte.
    »Wie lange dauert es, neue Vorräte aufzunehmen und wieder abzulegen?«, fragte der Drow.

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