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Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis

Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis

Titel: Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Dramatik und einer weiten Geste seiner Arme. »Alles zum Wohle von Menzoberranzan.«
    »Alles für den Profit von Bregan D'aerthe«, korrigierte Jarlaxle ihn. »Und das soll mich kümmern?«, fragte Entreri grob.
    Jarlaxle hielt eine lange Weile inne, während er über die Einstellung und den Tonfall des Mannes nachdachte. »Es gibt Leute in meiner Gruppe, die befürchten, dass Ihr nicht über den Willen verfügt, diese Sache durchzuziehen«, sagte er, und obgleich der Söldnerführer jede Andeutung einer Drohung in seinem Tonfall vermieden hatte, wusste Entreri doch genug über die Dunkelelfen, um die Konsequenzen dieser Feststellung zu erkennen.
    »Habt Ihr das Herz dazu?«, fragte der Söldnerführer. »Ihr befindet Euch schließlich kurz davor, zum einflussreichsten Pascha zu werden, der jemals die Straßen von Calimhafen beherrscht hat. Könige werden sich vor Euch verbeugen und Euch Ehre und Tribut erweisen.« »Und ich werde ihnen in ihre hässlichen Gesichter gähnen«, erwiderte Entreri.
    »Ja, dies alles langweilt Euch«, meinte Jarlaxle. »Selbst die Kämpfe. Ihr habt Eure Ziele und Wünsche verloren, habt sie von Euch gestoßen. Warum? Ist es Angst? Oder liegt es einfach daran, dass Ihr glaubt, es gebe nichts mehr, das zu erreichen sich lohnen würde?«
    Entreri rückte unruhig auf seinem Stuhl hin und her. Natürlich hatte er genau das, von dem Jarlaxle gerade sprach, seit langer Zeit erkannt. Doch jemand anderen über die Leere sprechen zu hören, die in ihm war, erschütterte ihn heftig. »Seid Ihr ein Feigling?«, fragte Jarlaxle.
    Die Absurdität dieser Frage ließ Entreri lachen, und er dachte sogar daran, aufzuspringen und den Drow anzugreifen. Er kannte Jarlaxles Techniken und wusste, dass er wahrscheinlich tot wäre, bevor er den stichelnden Söldner erreicht hätte, aber dennoch dachte er darüber nach. Dann traf ihn Jarlaxle mit einem Schlag, der ihn vollends erschütterte.
    »Oder liegt es daran, dass Ihr Menzoberranzan gesehen habt?«
    Das spielte tatsächlich eine große Rolle bei der Sache, wie Entreri klar war, und sein Gesichtsausdruck verriet es.
    »Gedemütigt?«, fragte der Drow. »Fandet Ihr den Anblick und die Geschehnisse in Menzoberranzan demütigend?«
    »Entmutigend«, korrigierte ihn Entreri mit Nachdruck und viel Gift in der Stimme. »Soviel Dummheit in einem so großen Stil sehen zu müssen!«
    »Ah, und Ihr erkennt es als eine Dummheit, die Eure eigene Existenz widerspiegelt«, meinte Jarlaxle. »Alles, wonach Artemis Entreri je gestrebt hat, fand er in großem Stil in der Stadt der Drow bereits verwirklicht.«
    Entreri, der noch immer saß, knetete seine Hände und biss sich auf die Lippen, während er weiter nach vorne rückte, dichter auf einen Angriff zu.
    »Ist Euer Leben dann also nur eine Lüge?«, fuhr Jarlaxle gelassen fort und schleuderte einen verbalen Dolch, der auf Entreris Herz zielte. »Das ist es, was Drizzt Do'Urden von Euch behauptet hat, nicht wahr?«
    Einen kurzen Augenblick lang fuhr ein Blitz siedenden Zorns über Entreris stoisches Gesicht, und Jarlaxle lachte auf. »Endlich ein Lebenszeichen von Euch!«, meinte er. »Ein Zeichen von Verlangen, selbst wenn es nur das Verlangen ist, mir das Herz herauszureißen.« Er seufzte tief und senkte die Stimme. »Viele meiner Gefährten glauben, Ihr wäret den ganzen Aufwand nicht wert«, gab er zu. »Aber ich weiß es besser, Artemis Entreri. Wir sind Freunde, Ihr und ich, und wir ähneln einander mehr, als wir zugeben wollen. Großes liegt vor Euch, wenn ich Euch nur den Weg dorthin zeigen kann.« »Ihr redet Unsinn«, sagte Entreri tonlos.
    »Dieser Weg führt zu Drizzt Do'Urden«, fuhr Jarlaxle ohne zu zögern fort. »Das ist das Loch in Eurem Herzen. Ihr müsst erneut zu Euren Bedingungen gegen ihn kämpfen, denn Euer Stolz wird Euch nicht erlauben, mit irgendeinem anderen Teil Eures Lebens fortzufahren, solange diese Angelegenheit nicht bereinigt ist.« »Ich habe schon zu oft gegen ihn gekämpft«, erwiderte Entreri mit wachsendem Zorn. »Und ich will ihn nie wieder sehen.«
    »Das zu glauben mögt Ihr vorgeben«, sagte Jarlaxle. »Doch Ihr lügt, Ihr lügt mich und Euch selbst an. Zweimal habt Ihr und Drizzt Do'Urden fair miteinander gekämpft, und zweimal wurde Entreri besiegt.«
    »Hier, in diesen Kanälen, hat er mir gehört!«, beharrte der Meuchelmörder. »Und er wäre mir nicht entkommen, wenn ihm nicht seine Freunde zu Hilfe gekommen wären.«
    »Und auf der Klippe über Mithril-Halle hat er sich

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