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Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis

Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis

Titel: Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Menzoberranzan und in den unteren Tunneln von Mithril-Halle, bevor Bruenor sein Reich zurückerobert hatte. All diese Begegnungen hatten gezeigt, dass sie, was Kampfstil und Gewandtheit anging, praktisch des anderen Spiegelbild waren.
    In den Abwasserkanälen war der Kampf ausgeglichen gewesen, bis Entreri schmutziges Wasser in Drizzts Gesicht gespuckt hatte und damit die Oberhand gewann. Doch dann war die verfluchte Catti-brie mit ihrem tödlichen Bogen erschienen und hatte den Meuchelmörder vertrieben. Der Kampf auf der Klippe war nach Entreris Einschätzung zu seinen Gunsten verlaufen, bis der Drow zu einem unfairen Mittel gegriffen hatte und mit Hilfe seiner angeborenen Magie eine Kugel der Finsternis über sie beide gelegt hatte. Selbst dann war Entreri seinem Gegner noch überlegen gewesen, bis sein eigener Übereifer dazu geführt hatte, dass er vergaß, wer sein Feind war.
    Wie sah es denn nun wirklich zwischen ihnen beiden aus? Wer würde gewinnen?
    Der Meuchelmörder seufzte tief, legte sein Kinn in die Handfläche und grübelte und grübelte. Aus einer Tasche seines Umhangs zog er ein kleines Amulett, das Jarlaxle Catti-brie weggenommen und das Entreri dem Söldnerführer von dessen eigenem Schreibtisch in Menzoberranzan entführt hatte, ein Amulett, das ihn zu Drizzt Do'Urden führen konnte.
    Viele Male in den letzten Jahren hatte Artemis Entreri dieses Amulett angestarrt, sich gefragt, wo der Dunkelelf sich befand, was er wohl tun mochte und mit welchen Feinden er in letzter Zeit gekämpft hatte.
    Häufig hatte der Meuchelmörder das Amulett angeschaut und darüber nachgedacht, doch nie zuvor hatte er ernsthaft daran gedacht, es zu benutzen.

    * * *

    Ein auffallender Schwung belebte Jarlaxles elastischen Gang, als er Entreri verließ. Der Söldnerführer gratulierte sich zu der Voraussicht, soviel Energie darangesetzt zu haben, Drizzt Do'Urden aufzuspüren, und zu seiner Gewitztheit, einen so mächtigen Samen in Entreri einzupflanzen.
    »Aber genau das ist die Sache«, erklärte er Rai'gy und Kimmuriel, als er sie in dem Raum des Zauberer-Priesters fand, und beendete damit laut seine bislang lautlosen Überlegungen. »Voraussicht, immer Voraussicht.« Die beiden schauten ihn fragend an.
    Jarlaxle tat diese Blicke mit einem Lachen ab. »Und wie weit sind wir mit unserem Spähvorhaben?«, fragte der Söldner und war erfreut zu sehen, dass Druzil noch immer bei dem Magier war; Rai'gys Vorhaben, das Teufelchen zu seinem Vertrauten zu machen, schien gut voranzuschreiten.
    Die anderen beiden Dunkelelfen schauten sich an, und dann war es an ihnen zu lachen. Rai'gy begann einen leisen Zaubergesang und bewegte seine Arme dabei in langsamen, gemessenen Kreisen. Allmählich beschleunigte er seine Bewegungen und begann, sich mit fliegender Robe im Kreis zu drehen. Ein grauer Rauch erhob sich um ihn, verhüllte ihn und ließ es aussehen, als wirbelte er schneller und immer schneller herum.
    Dann hörte es auf, und Rai'gy war verschwunden. An seiner Stelle stand ein Mensch, der eine hellbraune Jacke und eine gleichfarbige Hose trug, einen hellblauen Seidenumhang und einen seltsamen, breitkrempigen Hut – der verblüffend dem von Jarlaxle ähnelte. Der Hut war blau und hatte ein rotes Band, in dem auf der rechten Seite eine Feder steckte. Vorne, im Zentrum, war eine kleine Brosche aus Porzellan und Gold angebracht, auf der eine brennende Kerze abgebildet war, die sich über einem offenen Auge befand.
    »Seid gegrüßt, Jarlaxle, ich bin Cadderly Bonaduce von Caradoon«, sagte der Doppelgänger und verbeugte sich tief.
    Jarlaxle entging nicht, dass dieser angebliche Mensch fließend in der Sprache der Drow redete, die auf der Oberfläche nur sehr selten zu hören war.
    »Die Imitation ist perfekt«, krächzte das Teufelchen Druzil. »Er sieht so sehr wie der verfluchte Cadderly aus, dass ich ihn am liebsten mit meinem vergifteten Schwanz stechen möchte!« Druzil schloss mit einem Flattern seiner kleinen, lederartigen Flügel, die ihn kurz in die Luft hoben, wobei er mit den klauenbewehrten Händen und Füßen klatschte.
    »Ich bezweifle, dass Cadderly Bonaduce von Caradoon Drow spricht«, meinte Jarlaxle trocken.
    »Das wird ein einfacher Zauberspruch beheben«, versicherte Rai'gy seinem Anführer, und Jarlaxle kannte tatsächlich einen solchen Spruch und hatte ihn schon oft auf seinen Reisen und bei Treffen mit anderen Völkern verwendet. Doch dieser Zauber hatte seine Beschränkungen, wie Jarlaxle wusste.
    »Ich

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