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Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis

Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis

Titel: Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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besser ging, sprangen an Land. Sie hatten beschlossen, dass die Zwerge an Bord bleiben sollten. Zudem waren sie auf Drizzts Anregung hin übereingekommen, dass Bruenor, Regis und Catti-brie mit den Dorfbewohnern reden sollten, während der Waldläufer die Siedlung umkreiste und sich einen genauen Eindruck von dem Gebiet verschaffte.
    Die drei wurden von den freundlichen Bauern mit einem Lächeln begrüßt, das zu einem verwirrten Ausdruck wurde, als man sie nach Wulfgar fragte.
    »Glaubt ihr, wir würden einen vergessen, auf den diese Beschreibung passt?«, fragte eine alte Frau mit krächzendem Kichern. Die drei Freunde schauten sich verwirrt an.
    »Donat hat das falsche Dorf ausgesucht«, sagte Bruenor seufzend.

    * * *

    Drizzt grübelte über Besorgnis erregende Gedanken nach. Cadderly war offensichtlich von einem Zauber zu ihm und seinen Freunden gebracht worden, aber wenn sich Wulfgar in so großer Gefahr befand, warum hatte sich der Priester dann nicht zuerst zu ihm begeben? Er konnte es natürlich damit erklären, dass Regis sich in noch dringenderer Gefahr befunden hatte, aber warum war dann nicht Cadderly zu dem einen und sein Begleiter zu dem anderen geeilt? Auch hier gab es logische Erklärungen. Vielleicht hatten die Priester nur einen Zauber zur Verfügung gehabt und sich entscheiden müssen. Und doch war da etwas, das an Drizzt nagte und das er nicht richtig zu fassen bekam.
    Dann erkannte er plötzlich, woher sein Unbehagen rührte. Woher hatte Cadderly überhaupt gewusst, dass er nach Wulfgar Ausschau halten musste, nach einem Mann, den er nie gesehen und von dem er nur flüchtig gehört hatte?
    »Einfach pures Glück«, sagte er sich selbst und versuchte, Cadderlys Vorgehen logisch nachzuvollziehen, indem er davon ausging, dass der Priester Drizzt nachgespürt und dabei Wulfgar entdeckt hatte, der nicht weit hinter ihm war. Reines Glück hatte den Kleriker darüber informiert, wer dieser riesige Mann war.
    Diese Logik wies noch immer Löcher auf, doch Drizzt hoffte, Wulfgar würde diese erklären können, wenn sie ihn erst gerettet hatten. Während er all dies in seinem Verstand herumwälzte, umkreiste er das Dörfchen und bewegte sich hinter dem Hügel entlang, der südlich der Siedlung aufragte und ihm den Blick auf seine Freunde und ihr überraschendes Gesprach mit den Einwohnern verwehrte, die keine Ahnung hatten, wer Wulfgar sein könnte. Doch das hätte Drizzt auch von sich aus erraten, als er um den Hügel bog und vor sich einen Kristallturm im Morgenlicht funkeln sah, der ein Ebenbild von Crenshinibon war.

Die letzte Herausforderung
    Drizzt stand wie erstarrt da, als ein Spalt in der makellosen Seite des Kristallturms erschien und sich immer weiter verbreiterte, bis er zu einem offenen Durchgang geworden war.
    Und in dieser Tür stand ein Drowelf, der einen großen, mit einer Feder geschmückten Hut trug, den Drizzt sofort erkannte, und winkte ihn zu sich. Aus irgendeinem Grund, den er nicht sofort erfassen konnte, war der Waldläufer nicht so überrascht, wie er es hätte sein sollen.
    »Ah, schön Euch wieder zu treffen, Drizzt Do'Urden«, sagte Jarlaxle in der Sprache der Oberfläche. »Bitte, tretet ein und sprecht mit mir.«
    Drizzt legte eine Hand auf den Griff eines Krummsäbels und die andere auf den Beutel, in dem sich Guenhwyvars Statuette befand – obgleich er den Panther erst vor kurzem auf seine Astralebene zurückgeschickt hatte und die Katze müde sein würde, sollte er sie nach so kurzer Zeit erneut zu sich rufen. Er spannte seine Beinmuskeln, schätzte die Entfernung zu Jarlaxle ab und erkannte, dass er die Distanz mit den verzauberten Beinschützern, die er trug, in einem Sekundenbruchteil überwinden und einen soliden Schlag gegen den Söldner führen konnte.
    Doch dann wäre er tot, denn wenn sich Jarlaxle hier befand, so waren die Männer von Bregan D'aerthe nicht weit und hatten ihn im Visier ihrer Waffen.
    »Bitte«, sagte Jarlaxle noch einmal. »Wir müssen über Geschäfte reden, die sowohl uns beide als auch Eure Freunde betreffen.« Diese letzte Bemerkung und der Umstand, dass Drizzt hierher gekommen war, weil ein Betrüger – der offensichtlich für den Söldnerführer arbeitete, wenn er es nicht sogar selbst gewesen war – behauptet hatte, dass Wulfgar sich in Gefahr befände, sorgten dafür, dass der Waldläufer den Griff um seine Waffe lockerte.
    »Ich stehe dafür ein, dass weder ich noch meine Gefährten Euch angreifen werden«, versicherte ihm Jarlaxle.

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