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Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis

Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis

Titel: Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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dass sein kleiner Freund in ernster Gefahr schwebte. Er konnte den Blutfluss nicht stoppen. Bruenors drastische Maßnahme, den Arm zu amputieren, mochte sich als notwendig erweisen, und selbst das würde den Halbling wahrscheinlich umbringen.
    »Hast du es?«, fragte Bruenor wieder und wieder. »Hast du es?«
    Drizzt verzog das Gesicht, schaute bedeutsam auf Bruenors schon jetzt blutbefleckte Axt und fuhr noch entschlossener mit seiner Arbeit fort. Schließlich lockerte er seinen Griff um die Vene sachte, ganz sachte und atmete ein wenig leichter. Er spürte, dass kein Blut mehr aus der Wunde quoll, obwohl er den Druck verringerte.
    »Ich nehme den verdammten Arm ab!«, verkündete Bruenor, der Drizzts abgespannten Blick falsch verstand.
    Der Drow hob die Hand und schüttelte den Kopf. »Es ist gestoppt«, erklärte er. »Aber für wie lange?«, fragte Catti-brie besorgt. Erneut schüttelte Drizzt nur hilflos den Kopf.
    »Wir sollten weiterfahren«, sagte Bumpo Donnerschieber, als er sah, dass Regis so weit versorgt war, wie es ging. »Die Goblins sind vielleicht noch in der Nähe.«
    »Noch nicht«, beharrte Drizzt. »Wir können ihn nicht bewegen, solange wir nicht sicher sind, dass sich die Wunde nicht wieder öffnet.«
    Bumpo warf seinem Bruder einen besorgten Blick zu. Dann schauten sie beide nervös zu ihren Vettern zweiten Grades.
    Doch Drizzt hatte natürlich Recht, und Regis durfte fürs Erste nicht bewegt werden. Alle drei Freunde blieben in seiner Nähe; Catti-brie behielt den Rubinanhänger in der Hand, falls seine hypnotische Kraft benötigt werden sollte. Im Augenblick wusste Regis jedoch hinter der erleichternden Schwärze der Bewusstlosigkeit nichts von alledem.

    * * *

    »Ihr seid nervös«, stellte Kimmuriel Oblodra fest und war sichtlich erfreut darüber, den gewöhnlich unerschütterlichen Jarlaxle auf und ab schreiten zu sehen.
    Der Söldner blieb stehen und starrte den Psioniker skeptisch an. »Unsinn«, behauptete er. »Baeltimazifas hat seine Rolle als Pascha Basadoni perfekt gespielt.«
    Das stimmte allerdings. Bei dem wichtigen Treffen an diesem Morgen hatte der Doppelgänger das Oberhaupt der Gilde fehlerlos verkörpert – keine geringe Leistung, wenn man bedachte, dass der Mann tot war und Baeltimazifas daher nicht in seinen Geist eindringen konnte, um die feineren Einzelheiten seines Benehmens zu lernen. Natürlich war seine Rolle bei dem Treffen nur eine untergeordnete gewesen – Sharlotta hatte den anderen Gildenmeistern erklärt, dass er sehr alt und nicht bei guter Gesundheit wäre. Pascha Wroning war von dem Auftritt des Doppelgängers überzeugt worden. Nachdem der mächtige Gildenmeister befriedigt war, konnten Domo Quillilo von den Werratten und die jüngeren und nervöseren Führer der Rakers nicht gut protestieren. Es war wieder Ruhe auf Calimhafens Straßen eingekehrt, und soweit es die anderen betraf, war alles wieder so wie zuvor.
    »Er hat den anderen Gildenmeistern gesagt, was sie hören wollten«, meinte Kimmuriel.
    »Und ebenso werden wir es bei Drizzt und seinen Freunden halten«, versicherte Jarlaxle dem Psioniker.
    »Ah, aber Ihr wisst, dass unser Ziel diesmal gefährlicher ist«, meinte der vorsichtige Kimmuriel. »Aufmerksamer und mehr … Drow.«
    Jarlaxle blieb stehen, starrte den Oblodraner an und gab dann seine Nervosität durch ein Lachen zu. »Alles, was mit Drizzt Do'Urden zu tun hat, erwies sich stets als interessant«, erklärte er. »Dieser Mann hat immer aufs Neue die mächtigsten Feinde, die man sich denken kann, abgehängt, überlistet oder durch schieres Glück besiegt. Und schaut ihn Euch an«, fügte er hinzu und deutete auf das magische Abbild in der Wasserschale, die Rai'gy hiergelassen hatte. »Noch immer überlebt, nein, gedeiht er. Oberin Baenre selbst wollte sich seinen Kopf als Trophäe holen, und nicht er, sondern sie hat diese Welt verlassen.«
    »Wir sind nicht auf seinen Tod aus«, erinnerte ihn Kimmuriel. »Obgleich sich auch dies als recht profitabel erweisen könnte.« Jarlaxle schüttelte heftig den Kopf. »Das wird nicht geschehen«, verkündete er mit Entschiedenheit.
    Kimmuriel musterte den Söldnerführer eine ganze Weile. »Könnte es sein, dass Ihr Gefallen an dem Ausgestoßenen gefunden habt?«, fragte er. »Das ist doch die Art von Jarlaxle, nicht wahr?«
    Jarlaxle lachte erneut auf. »›Respekt‹ wäre ein besseres Wort.«
    »Er würde sich niemals Bregan D'aerthe anschließen«, meinte der Psioniker.
    »Nicht

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