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Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit

Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit

Titel: Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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mir um so vieles besser stünde! Was ist das für eine Gerechtigkeit, die es jenem Tor Feringal erlaubt, den Preis zu erlangen? Welches Naturrecht ist es, das bestimmt, dass die Geldbörse stärker ist als die Lenden? Oh, verflucht dieses Leben! Und verdammt sei Meralda!«
    Er lag noch da, murmelte Flüche und jaulte wie eine gefangene Katze, lange nachdem Liam Holztor das Hufeisen repariert, mit Dohni Ganderlay ein Glas geleert hatte und davongefahren war.
    Lange nachdem Meraldas Mutter endlich in einen erholsamen Schlaf gefallen war, lange nachdem Meralda ihrer Schwester alles anvertraut hatte, was mit Feringal, mit Jaka, Priscilla und mit Temigast geschehen war. Lange nachdem der Sturm, den Temigast vorhergesagt hatte, mit all seiner Gewalt aufgezogen war und den liegenden Jaka mit durchdringendem Regen gepeinigt und mit kaltem Meereswind zerzaust hatte.
    Er lag noch immer auf dem Hügel, als die Wolken davongetrieben wurden und einem strahlenden Sonnenaufgang Platz machten und als die Arbeiter auf ihren Feldern eintrafen. Einer der Arbeiter, der einzige Zwerg der Gruppe, kam zu dem jungen Mann herüber und stieß ihn mit der Stiefelspitze an.
    »Bist du tot oder nur völlig besoffen?«, fragte die knorrige Kreatur.
    Jaka rollte von ihm weg und musste ein Stöhnen unterdrücken, da alle Muskeln und Gelenke vollkommen steif geworden waren. Der Junge war zu sehr in seinem Stolz getroffen und zu wütend, um mit irgendjemandem zu sprechen. Er rappelte sich hoch und rannte davon.
    »Komischer Vogel«, sagte der Zwerg, und die Umstehenden nickten beifällig.
    Viel später an diesem Morgen, als seine Kleider getrocknet waren, die Kälte des nächtlichen Windes jedoch noch in seinen Knochen steckte, kehrte Jaka auf das Feld zurück, um sein Tagwerk zu verrichten, wobei er einen Rüffel des Vorarbeiters und die Sticheleien der anderen Männer erdulden musste. Er bemühte sich, seine Arbeit ordentlich zu machen, doch es war ein schwerer Kampf, da seine Gedanken noch immer durcheinander wirbelten, eine düstere Wolke über seinem Gemüt hing und seine Haut sich unter der erbarmungslosen Sonne klamm anfühlte.
    Es wurde nur umso schlimmer für ihn, als er Lord Feringals Kutsche auf der Straße unten vorbeifahren sah, erst auf dem Weg zu Meraldas Haus und dann, mit mehr als einem Passagier, wieder zurück zur Burg. Sie waren alle gegen ihn.
    Meralda genoss den Tag auf Burg Auck mehr als jeden ihrer früheren Besuche, obwohl Lord Feringal sich nur wenig Mühe gab, seine Enttäuschung darüber zu verbergen, dass er die Frau nicht für sich alleine hatte. Priscilla kochte bei dem Gedanken, dass drei Bauernweiber sich in ihrem wundervollen Garten befanden. Feringal kam jedoch bald darüber hinweg, und Priscilla blieb, nach ein paar ermahnenden Hüsteleien von Verwalter Temigast, äußerlich höflich. Für Meralda zählte einzig zu sehen, wie ihre Mutter lächelte und das zarte Gesicht der Sonne entgegenstreckte, während sie in der Wärme und den süßen Düften badete. Dieser Anblick stärkte Meraldas Entschlossenheit und gab ihr Hoffnung für die Zukunft. Sie blieben nicht lange auf der Burg; nur eine Stunde im Garten, ein leichtes Mittagessen und dann noch ein weiterer kurzer Spaziergang bei den Blumen. Auf Meraldas Bitte, die eine Art Entschuldigung an Feringal für die unerwarteten Gäste war, begleitete der junge Lord sie auf der Heimfahrt in der Kutsche und ließ Temigast und eine angesäuerte Priscilla am Burgtor zurück. »Bauern«, murmelte Priscilla. »Ich sollte meinem Bruder dafür eins aufs Haupt geben, dass er solche Leute auf Burg Auck gebracht hat.« Temigast musste lachen. »Sie sind wirklich nicht sehr kultiviert«, gab der Verwalter zu. »Aber auch nicht unangenehm.« »Schlammfresser«, sagte Priscilla.
    »Vielleicht betrachtest du die Situation aus einer falschen Perspektive«, sagte Temigast und warf der Frau ein verschmitztes Lächeln zu.
    »Es gibt nur eine Weise, wie man Bauern betrachten kann«, erwiderte Priscilla. »Man muss auf sie herabschauen.«
    »Aber die Ganderlays werden keine Bauern mehr sein«, konnte Temigast nicht widerstehen, sie zu erinnern. Priscilla schnaubte skeptisch.
    »Vielleicht solltest du dies als eine Herausforderung ansehen«, schlug Temigast vor. Er wartete, bis Priscilla ihn neugierig musterte. »So als würdest du versuchen, einer Blumenzwiebel eine zarte Blüte zu entlocken.« »Die Ganderlays? Zart? «, fragte Priscilla ungläubig.
    »Vielleicht könnten sie das mit der

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