Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber

Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber

Titel: Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
Vom Netzwerk:
Vernichtung für jemanden, dessen Herz ohnehin verderbt ist? Oder ist es ein Manipulator, ein Schöpfer von Bösem, wo dies zuvor nicht existierte?« Da er seine eigene Frage nicht beantworten konnte, hob er lediglich die Arme. »Wie dem auch sei, ich glaube, ich sollte Kontakt mit ein paar Quellen auf anderen Existenzebenen aufnehmen und versuchen, das Artefakt und diesen Dunkelelf Jarlaxle aufzuspüren. Ich will wissen, wozu er den Gesprungenen Kristall bislang benutzt hat oder, und das ist vielleicht Anlass zu größerer Sorge, wozu der Kristall ihn benutzen will.«
    Danica wollte ihn fragen, was er damit meinte, doch bevor sie die Worte aussprechen konnte, war sie bereits dahinter gekommen, und ihre Lippen wurden ganz schmal. Würde sich der Gesprungene Kristall weigern, von diesem Jarlaxle in das lichtlose Unterreich gebracht zu werden, und ihn stattdessen dazu benutzen, die Invasion einer Armee von Dunkelelfen anzuführen? Könnte der Kristall die Position und die Abstammung seines neuen Trägers dazu verwenden, mehr Unheil anzurichten als jemals zuvor? Was für sie beide persönlich noch schlimmer war: Wenn Jarlaxle einen Doppelgänger von Cadderly geschickt hatte, um das Artefakt zu stehlen, dann wusste er von dem Priester. Und wenn Jarlaxle das wusste, dann tat es auch der Kristall – ihm war damit klar, dass Cadderly möglicherweise über Informationen verfügte, wie er den Kristall zerstören konnte. Besorgnis breitete sich auf Danicas Gesicht aus, was Cadderly nicht entging, und sie drehte sich instinktiv zu ihren Kindern um. »Ich werde versuchen herauszufinden, wo er sich mit dem Artefakt aufhält und welches Unheil sie bereits gemeinsam anrichten«, erklärte Cadderly. Er war sich nicht ganz sicher, was Danicas Miene bedeuten mochte, und fragte sich, ob sie vielleicht an ihm zweifelte.
    »Tu das«, sagte die mehr als überzeugte Frau mit Nachdruck. »Jetzt gleich.«
    Ein Jammern, das aus dem Inneren des Labyrinths drang, bewirkte, dass sich beide in diese Richtung umdrehten.
    »Pikel«, erklärte die Frau. Cadderly lächelte. »Wieder verirrt?« »Wieder?«, fragte Danica. »Oder noch immer?«
    Sie hörten ein Grummeln, dann tauchte Pikels traditionsverbundener Bruder, Ivan Felsenschulter, auf, der sich murrend auf das Labyrinth zu bewegte. »Tuuuuudas«, grummelte der gelbbärtige Zwerg sarkastisch, den Tonfall von Pikels Hilferuf parodierend. »Ja, wirklich, ein echter Tudas«, maulte Ivan. »Findet nicht mal den Weg aus einem Gestrüpp heraus!«
    »Und, wirst du ihm helfen?«, rief Cadderly dem Zwerg zu.
    Ivan drehte sich neugierig um und schien das Paar jetzt erst zu bemerken. »Ich helfe ihm schon mein ganzes Leben lang«, schnaubte er.
    Cadderly und Danica nickten. Sie wollten ihm seine Illusion nicht zerstören, wussten aber im Gegensatz zu Ivan nur zu gut, dass in der Regel Probleme erst entstanden und nicht gelöst wurden, wenn er Pikel seine Hilfe anbot. Und tatsächlich dauerte es nur wenige Minuten, bis Ivans Hilfeschreie sich mit denen seines Bruders mischten. Cadderly, Danica und die Zwillinge, die vor dem Eingang des tückischen Labyrinths hockten, genossen die Unterhaltung.
    Ein paar Stunden später saß Cadderly mit gekreuzten Beinen auf dem Boden seiner Beschwörungskammer. Zuvor hatte sich der wieder jung gewordene Priester wie immer, wenn er auch nur mit den geringsten Kreaturen der niederen Sphären Kontakt aufnehmen wollte, sorgfältig die richtigen Zauber eingeprägt. Danach hatte er den magischen Schutzkreis überprüft, und jetzt begann er mit dem Beschwörungsgesang, der einen kleineren Dämon, ein Teufelchen, zu ihm bringen würde.
    Kurze Zeit später materialisierte sich die winzige, gehörnte Kreatur mit den Fledermausflügeln im Schutzkreis. Sie hüpfte verwirrt und wütend umher und richtete ihre Aufmerksamkeit schließlich auf Cadderly. Das Wesen verbrachte eine Weile damit, den Mann zu mustern. Offenkundig versuchte es herauszufinden, was er wohl vorhatte. Teufelchen wurden häufig auf die materielle Sphäre beschworen, manchmal, um Informationen zu liefern, manchmal aber auch, um als Vertraute für Zauberer böser Gesinnung zu dienen.
    »Deneir?«, fragte das Teufelchen mit einer hustenden, raspelnden Stimme, die Cadderlys Ansicht nach bestens zu der rauchigen Umgebung passte, aus der das Wesen stammte. »Du trägst die Kleidung eines Priesters von Deneir.« Die Kreatur starrte das rote Band am Hut des Priesters an, wo ein Anhänger aus Porzellan und Gold angebracht

Weitere Kostenlose Bücher