Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber

Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber

Titel: Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
Vom Netzwerk:
bevor diese in Calimhafen eintreffen. Wir können viele unserer Unternehmungen von hier aus in Angriff nehmen, weit weg von den neugierigen Blicken Pascha Da'Daclans und seiner Lakaien.«
    »Und wer sind wohl diese vertrauenswürdigen Verbündeten, die Dallabad als Fassade für Bregan D'aerthe führen sollen?«, wollte Rai-guy wissen. »Ich hatte daran gedacht, Domo zu schicken.«
    »Domo und sein schmieriges Pack werden die Kloaken der Abwasserkanäle nicht verlassen«, warf Sharlotta Vespers ein. »Es wäre ein zu gutes Schlupfloch für sie«, murmelte Jarlaxle.
    »Jarlaxle hat angedeutet, dass die Überlebenden von Dallabad vielleicht ausreichen würden«, erklärte Kimmuriel. »Es sind nur wenige getötet worden.«
    »Verbündet mit einer besiegten Gilde«, meinte Rai-guy seufzend und schüttelte den Kopf. »Einer Gilde, deren Untergang wir verursacht haben.«
    »Dies ist eine ganz andere Sache, als sich mit einem gestürzten Haus in Menzoberranzan zu verbünden«, erklärte Entreri, der erkannte, welchen fehlerhaften Schluss der Dunkelelf zog. Rai-guy betrachtete die Dinge durch die dunkle Brille von Menzoberranzan und dachte an die Generationen überdauernden Fehden und Streitigkeiten, in die Mitglieder der verschiedenen Häuser und Familien verstrickt waren.
    »Wir werden sehen«, erwiderte der Zauberer und er bedeutete Entreri, mit ihm zurückzubleiben, während Kimmuriel, Berg'inyon und Sharlotta die Treppe zum ersten Obergeschoss des magischen Kristallturms hinaufstiegen. »Ich weiß, dass Ihr Dallabad aus persönlichen Gründen erobern wolltet«, meinte Rai-guy, als die beiden alleine waren. »Vielleicht war es ein Racheakt oder es ging um den Panzerhandschuh, den Ihr jetzt tragt, und das Schwert, das jetzt an Eurer Seite hängt. Was es auch sein mag, Mensch, glaubt nicht, dass Ihr etwas getan habt, das ich nicht bemerkt habe.«
    »Dallabad ist eine wertvolle Erwerbung«, erwiderte Entreri und wich nicht einen Zoll zurück. »Jetzt hat Jarlaxle einen Ort, an dem er gefahrlos den Kristallturm ausbauen und aufrechterhalten kann. Alle Seiten ziehen einen Nutzen aus dieser Eroberung.« »Selbst Artemis Entreri«, meinte Rai-guy.
    Als Antwort zog der Meuchelmörder Charons Klaue und hielt sie Rai-guy waagerecht zur Begutachtung hin, sodass der Zauberer die Schönheit der Waffe bewundern konnte. Das Schwert besaß eine schmale, rasiermesserscharfe rote Klinge. Die ganze Länge des Metalls war mit in Roben gehüllten Gestalten und Sensen verziert, die durch eine schwarze Blutrinne in der Mitte hervorgehoben wurden. Entreri öffnete seine Hand weit genug, dass der Magier den schädelverzierten Knauf sehen konnte, an den sich ein Heft anschloss, das an ein gebleichtes Rückgrat erinnerte. Vom Knauf bis zum Kreuzstück war der Griff wie eine Wirbelsäule mit Brustkorb geformt, wobei der Handschutz selbst einem skelettierten Becken nachempfunden war, von dem sich zwei gespreizte Beine zurück zum Kopf bogen, sodass die Hand des Trägers fast völlig von diesem »Knochen« eingeschlossen war. Knauf, Griff und Kreuzstück waren alle weiß wie gebleichte Knochen – perfekt weiß, mit Ausnahme der Augenhöhlen des Schädelknaufs, die im einen Moment wie schwarze Abgründe wirkten, um gleich darauf rot aufzuflammen.
    »Ich bin sehr zufrieden mit meiner Beute«, gab Entreri zu.
    Rai-guy musterte das Schwert intensiv, doch sein Blick wanderte unwillkürlich immer wieder zu dem anderen, unscheinbareren Schatz: dem schwarzen Panzerhandschuh mit den roten Nähten, den Entreri trug.
    »Solche Waffen können für einen Menschen eher zum Fluch als zum Segen werden«, meinte der Zauberer. »Sie besitzen Arroganz, und nur allzu oft überträgt sich dieser törichte Stolz mit katastrophalen Auswirkungen auf den Geist ihres Trägers.«
    Die beiden stierten sich in die Augen, bis Entreris Ausdruck in ein schiefes Grinsen überging. »Welches Ende würdet Ihr lieber spüren?«, fragte er und erwiderte die offenkundige Drohung des Drow mit seiner eigenen, indem er Rai-guy die tödliche Klinge dichter vors Gesicht hielt.
    Der Zauberer zog die Augen zu bedrohlichen Schlitzen zusammen und ging davon.
    Entreri behielt sein Grinsen bei, während er Rai-guy nachschaute, doch in Wirklichkeit hatte die Warnung des Drow einen Nerv bei ihm getroffen. Charons Klaue besaß tatsächlich einen starken Willen – das spürte Entreri deutlich –, und wenn er nicht stets vorsichtig mit der Klinge umging, konnte sie ihn ins Verderben stürzen oder

Weitere Kostenlose Bücher