Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber
Söldnerführer auf Drängen, wenn nicht sogar unter der Kontrolle des Kristalls beging?
Was auch immer zutreffen mochte, Entreri wusste, dass er sich, selbst mit seinen neuen magischen Waffen, in einer äußerst verwundbaren Position befand. Wie immer er die künftigen Ereignisse auch durchspielte, Jarlaxle blieb für das Überleben des Meuchelmörders von entscheidender Bedeutung.
Entreri bog in eine vertraute Straße ein und bewegte sich unauffällig zwischen dem Gesindel, das heute unterwegs war. Er hielt sich in den Schatten und war darauf bedacht, für sich zu bleiben. Er musste einen Weg finden, Jarlaxle wieder in den Besitz des Kommandos und eines starken Rückhalts zu bringen. Es war wichtig, dass Jarlaxle die Kontrolle über Bregan D'aerthe behielt – nicht nur über die Handlungen der Söldner, sondern auch über ihre Herzen. Nur so konnte er einen Putsch abwehren – einen Putsch, der Entreri nur Unheil bringen konnte.
Ja, er musste Jarlaxles Position stärken. Und danach musste er einen Weg finden, weit, weit weg von den Dunkelelfen und ihren gefährlichen Intrigen zu kommen.
Die Türsteher des ›Kupfernen Einsatzes‹ waren nicht überrascht, ihn zu sehen, und richteten ihm aus, dass Dwahvel ihn im Hinterzimmer erwartete.
Sie hatte bereits von den jüngsten Geschehnissen in Dallabad gehört, erkannte er. Dann schüttelte er den Kopf und ermahnte sich, nicht allzu überrascht zu sein. Schließlich war es gerade ihre erstaunliche Fähigkeit, sich Wissen anzueignen, die ihn an diesem Abend zu Dwahvel geführt hatte.
»Es war Haus Broucalle aus Memnon«, informierte Dwahvel ihn, kaum dass er eingetreten war und sich ihr gegenüber auf den Plüschkissen niedergelassen hatte, die auf dem Boden lagen. »Die haben schnell gehandelt«, erwiderte Entreri.
»Der Kristallturm ist wie ein großer Leuchtturm, der über der Leere der Wüste aufragt«, meinte Dwahvel. »Warum lenken deine Partner, die doch so um Geheimhaltung bemüht sind, die Aufmerksamkeit derartig auf sich?«
Entreri gab darauf keine Antwort, doch sein Gesichtsausdruck verriet Dwahvel viel von seinen Befürchtungen.
»Sie machen einen Fehler«, schloss sich Dwahvel diesen Befürchtungen an. »Mit Haus Basadoni haben sie eine hervorragende Fassade für ihr exotisches Handelsgeschäft. Warum wollen sie sich darüber hinaus ausdehnen und einen Krieg heraufbeschwören, den sie nicht gewinnen können?« Noch immer schwieg Entreri.
»Oder war das der eigentliche Zweck, aus dem eine Bande von Drow an die Oberfläche gekommen ist?«, fragte Dwahvel mit echter Besorgnis. »Wurdest du vielleicht über die Art dieser Truppe getäuscht? Dachtest du, es ginge ihnen nur um Profit, während sie in Wahrheit die Vorhut einer Armee waren und alles für die Vernichtung von Calimhafen und ganz Calimshan vorbereiten sollten?«
Entreri schüttelte den Kopf. »Ich kenne Jarlaxle gut«, erwiderte er. »Er ist des Profits wegen gekommen – eines Profits für alle, die mit ihm zusammenarbeiten. Das ist seine Art. Ich glaube nicht, dass er sich jemals an etwas beteiligen würde, das eine Katastrophe so wahrscheinlich macht wie eine Eroberungsarmee. Jarlaxle ist in keinerlei Hinsicht ein Kriegsherr. Er ist jemand, der überall seinen Vorteil sucht, mehr nicht. Er schert sich wenig um Ruhm, umso mehr aber um Luxus.«
»Und doch fordert er die Katastrophe heraus, indem er ein so sichtbares und offenkundig herausforderndes Monument errichtet wie diesen bemerkenswerten Turm«, erwiderte Dwahvel. Sie legte den runden Kopf schief und musterte Entreris besorgte Miene. »Was ist los?«, fragte sie.
»Wie viel weißt du über Crenshinibon?«, fragte der Meuchelmörder. »Den Gesprungenen Kristall?«
Dwahvel runzelte die Stirn und versank einen Moment in tiefes Nachdenken, um dann den Kopf zu schütteln. »Wenig«, gab sie zu. »Ich weiß von seinen Turm-Abbildern, aber nicht viel mehr.«
»Er ist ein Artefakt von ungeheurer Macht«, erklärte Entreri. »Ich bin mir alles andere als sicher, ob die Ziele des intelligenten Kristalls und die von Jarlaxle die gleichen sind.« »Viele Artefakte besitzen einen eigenen Willen«, stellte Dwahvel trocken fest. »Das ist selten eine gute Sache.« »Finde so viel wie möglich darüber heraus«, wies Entreri sie an. »Und zwar rasch, bevor das, was du befürchtest, über Calimhafen hereinbricht.« Er hielt inne und überlegte, wie die Halblingsfrau angesichts der jüngsten Ereignisse am besten vorgehen sollte. »Versuche
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