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Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber

Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber

Titel: Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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unwiderstehlich. Mit jedem unfreiwilligen Soldaten, den wir unseren Streitkräften auf diese Weise hinzufügen, wächst die Gefahr eines Aufstands von innen. Auch wenn es unwahrscheinlich ist, dass es jemandem gelingt, der Dominanz des Kristalls zu entkommen und uns echten Schaden zuzufügen – schließlich sind es ja nur Menschen –, so können wir doch nicht ausschließen, dass jemand sich befreit und fliehen kann, um die Wahrheit über Basadoni und Dallabad an eine der Gilden zu verraten.«
    »Wir haben uns bereits darüber beraten, welche Folgen es für Bregan D'aerthe hätte, wenn ans Licht käme, wer wir wirklich sind«, fügte Rai-guy düster hinzu. »Diese Gruppe ist mit dem Auftrag nach Dallabad gekommen, hinter die Fassade zu schauen, und je mehr wir diese Fassade ausbauen, desto wahrscheinlicher wird es, dass wir entdeckt werden. Wir setzen bei diesem törichten Streben nach weiterer Ausdehnung unsere Anonymität aufs Spiel.«
    Die anderen beiden schwiegen eine ganze Weile. Dann fragte Kimmuriel leise: »Werdet Ihr Eure Überlegungen Jarlaxle mitteilen?«
    »Sollten wir dieses Problem mit Jarlaxle besprechen«, konterte Rai-guy mit beißendem Sarkasmus, »oder mit dem wahren Führer von Bregan D'aerthe?«
    Diese kühne Frage ließ die beiden anderen erst recht verstummen. Da war es, ausgesprochen und auf den Punkt gebracht: die Vermutung, dass Jarlaxle die Kontrolle über die Truppe an ein intelligentes Artefakt verloren hatte.
    »Vielleicht ist es an der Zeit, unsere Position neu zu überdenken«, sagte Kimmuriel düster.
    Sowohl er als auch Rai-guy hatten lange Zeit unter Jarlaxle gedient, und beiden waren die enormen Konsequenzen klar, die Kimmuriels Worte beinhalteten. Jarlaxle die Söldnertruppe zu entreißen, entspräche dem Versuch, Oberin Baenre während des Höhepunkts ihrer Macht die Herrschaft über Haus Baenre abzuringen. In vielerlei Hinsicht mochte sich der gewiefte Jarlaxle mit seinen vielschichtigen Verteidigungsmaßnahmen und der genauen Kenntnis seiner Organisation sogar als der mächtigere Gegner erweisen. Jetzt lag der Kurs für die drei klar auf der Hand. Es ging um einen Putsch, der seit den ersten Ausdehnungsversuchen von Haus Basadoni immer unausweichlicher wurde.
    »Ich habe eine Quelle, die uns mehr Informationen über den Gesprungenen Kristall geben kann«, meinte Kimmuriel. »Vielleicht gibt es einen Weg, ihn zu zerstören oder zumindest seine gewaltigen Kräfte zeitweise auszuschalten, sodass wir an Jarlaxle herankommen.«
    Rai-guy blickte Berg'inyon an und beide nickten grimmig.
    Artemis Entreri erkannte allmählich, welcher Ärger sich für Jarlaxle, und damit auch für ihn selbst, zusammenbraute. Er hörte von dem Zwischenfall in Dallabad, kurz nachdem der größte Teil der Dunkelelfen wieder in das Haus Basadoni zurückgekehrt war, und ihre Blicke und der Ton ihrer Stimmen verrieten dem Meuchelmörder, dass einige von Jarlaxles Untergebenen nicht sonderlich von den Ereignissen der letzten Zeit begeistert waren.
    Das traf auch für Entreri zu. Er wusste, dass Rai-guys und Kimmuriels Beschwerden durchaus berechtigt waren, und er zweifelte nicht daran, dass Jarlaxles Expansionspläne Bregan D'aerthe auf wirklich gefährliches Gebiet führten. Wenn die Wahrheit über die Veränderungen in Haus Basadoni und die Übernahme von Dallabad schließlich ans Licht kamen – und Entreri hegte kaum noch Zweifel, dass dies geschehen würde –, würden sich alle Gilden und Fürsten und sonstigen Mächte der Region gegen Bregan D'aerthe verbünden. Jarlaxle war gewieft und die Söldnerbande wirklich mächtig – insbesondere mit dem Gesprungenen Kristall in ihrem Besitz –, aber Entreri bezweifelte nicht, dass sie dennoch bis zum letzten Mann niedergemacht werden würden.
    Nein, erkannte der Meuchelmörder dann, dazu würde es wahrscheinlich nicht kommen. Die Vorarbeit war bereits geleistet worden, und Kimmuriel und Rai-guy würden mit Sicherheit gegen Jarlaxle vorgehen, und zwar schon bald. Von Tag zu Tag wurden ihre Mienen finsterer und ihre Worte kühner.
    Diese Erkenntnis führte Entreri zu einer verwirrenden Frage. Stachelte der Gesprungene Kristall möglicherweise diesen Putsch sogar an, so wie die Herrin Lloth es häufig bei den Häusern in Menzoberranzan tat? Überlegte das Artefakt, dass einer der ungestümeren, magiekundigen Offiziere vielleicht ein besserer Träger für Crenshinibon wäre? Oder wurde das Aufbegehren durch Jarlaxles Handlungen angestachelt, die der

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