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Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber

Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber

Titel: Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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wütete Entreri. Er hämmerte mit der Faust auf den kleinen Tisch im Hinterzimmer des ›Kupfernen Einsatzes‹. Der Raum war noch immer der einzige Ort in Calimhafen, an dem er sich einigermaßen sicher vor den neugierigen Augen von Rai-guy und Kimmuriel fühlen konnte – und wie oft hatten diese Augen ihn in letzter Zeit beobachtet! »Es sind so viele Schichten, dass sie sich ineinander verwickeln und eine endlose Schlaufe bilden!«
    Dwahvel Tiggerwillies lehnte sich in ihrem Sessel zurück und musterte den Mann neugierig. In all den Jahren, die sie Artemis Entreri nun schon kannte, hatte sie ihn nie so aufgeregt oder wütend erlebt – und wenn Artemis Entreri wütend war, nahmen sich alle, die sich in der Nähe des Meuchelmörders befanden, besser in Acht. Noch mehr überraschte die Halblingsfrau der Umstand, dass Entreri so wütend war, obwohl er gerade erst den verhassten Domo getötet hatte. Der Tod einer Werratte versetzte ihn gewöhnlich für ein oder zwei Tage in eine bessere Stimmung. Dwahvel konnte seinen Zorn jedoch verstehen. Der Mann hatte es mit Dunkelelfen zu tun, und auch wenn sie wenig echtes Wissen über die Feinheiten der Drow-Kultur besaß, hatte Dwahvel doch genug beobachtet, um zu erkennen, dass es sich bei ihnen um Meister der Intrige und Täuschung handelte. »Zu viele Schichten«, sagte Entreri ruhiger, nachdem seine Wut abgeklungen war. Er wandte sich Dwahvel zu und schüttelte den Kopf. »Ich habe mich in einem Netz innerhalb eines Netzes verirrt. Ich weiß kaum noch, was echt ist.« »Du lebst noch«, meinte Dwahvel. »Ich nehme an, das bedeutet, dass du irgendetwas richtig machst.«
    »Ich fürchte, ich habe einen großen Fehler begangen, indem ich Domo tötete«, gab Entreri kopfschüttelnd zu. »Ich habe Werratten noch nie gemocht, aber diese hätte ich vielleicht am Leben lassen sollen, und wenn auch nur aus dem Grund, der Verschwörung gegen Jarlaxle etwas Widerstand entgegenzusetzen.«
    »Du weißt nicht einmal, ob Domo und seine verschlagenen, tückischen Kameraden die Wahrheit sagten, als sie von der Drow-Verschwörung sprachen«, erinnerte Dwahvel ihn. »Vielleicht war das eine Lüge, mit der du zu Jarlaxle gehen solltest, um einen Keil in Bregan D'aerthe zu treiben. Oder Domo hat sich nur irgendetwas ausgedacht, um seinen Hals zu retten. Er wusste von deiner Beziehung zu Jarlaxle und hat erkannt, dass du besser dran bist, wenn dieser an der Macht ist.«
    Entreri starrte sie nur an. Das alles hatte Domo gewusst?
    Natürlich, sagte sich der Meuchelmörder. So sehr er die Werratte gehasst hatte, so musste er doch zugeben, dass sie die schwierigste aller Gilden mit großer Schläue kontrolliert hatte.
    »Es hat sowieso keine Bedeutung«, fuhr Dwahvel fort. »Wir wissen beide, dass die Rattenmänner bei einem internen Zwist von Bregan D'aerthe bestenfalls Nebenrollen einnehmen. Wenn Rai-guy und Kimmuriel einen Putsch anzetteln, könnten Domos Nachfolger nur wenig tun, um sie aufzuhalten.«
    Entreri schüttelte erneut den Kopf. Diese ganze Sache verärgerte ihn immer mehr. Er glaubte, dass er jeden Drow einzeln mit der Waffe oder dem Verstand besiegen konnte, aber sie waren nicht einzeln, sie waren nie allein. Diese ineinander verzahnten Cliquen machten es Entreri fast unmöglich, sich über irgendetwas sicher zu sein. Die Hinzufügung des Gesprungenen Kristalls machte die Sache nur noch komplizierter und verwischte vollends die Spur zum Ursprung des Putsches – falls es einen solchen überhaupt gab. Der Meuchelmörder musste sich ernstlich fragen, ob Jarlaxle die Kontrolle besaß oder nur ein Sklave des intelligenten Artefakts war. So sehr Entreri davon überzeugt war, dass Jarlaxle ihn schützen würde, so sicher war er auch, dass der Gesprungene Kristall seinen Tod wollte.
    »Du ignorierst alles, was du einst gelernt hast«, stellte Dwahvel leise und in beruhigendem Tonfall fest. »Die Drow spielen keine anderen Spiele als die, die auch Pascha Pook einst spielte – oder Pascha Basadoni oder irgendeiner der anderen oder auch alle zusammen. Ihr Tanz unterscheidet sich nicht von dem, der seit Jahrhunderten in Calimhafen stattfindet.« »Aber die Drow sind bessere Tänzer.«
    Dwahvel lächelte und gab ihm mit einem Nicken Recht. »Aber ist die Lösung nicht dennoch die gleiche?«, fragte sie. »Wenn alles nur eine Fassade ist…« Sie sprach den Satz nicht zu Ende, der den Anfang einer der Grundregeln der Straße bildete, die Artemis Entreri ebenso gut kannte wie jeder andere.

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