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Die Vergessenen Welten 14 - Die Rueckkehr Der Hoffnung

Die Vergessenen Welten 14 - Die Rueckkehr Der Hoffnung

Titel: Die Vergessenen Welten 14 - Die Rueckkehr Der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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bewiesen, der deine Entscheidung, ihn zu begnadigen, rechtfertigt. Aber sein Verhalten auf See hat nicht bewiesen, dass deine Entscheidung richtig war, ihn an Bord der Seekobold zu nehmen.«
    Der Kapitän ließ die ehrlichen und fairen Worte des Zauberers eine lange Zeit auf sich einwirken. Robillard konnte ein echter Griesgram und Miesmacher sein, er war oft selbstgerecht und unerbittlich jenen gegenüber, die ihr Verderben in seinen Augen selbst verschuldet hatten. In diesem Fall jedoch klangen seine Worte nach ehrlicher Überzeugung, nach einfachen und unleugbaren Beobachtungen.
    Diese Wahrheit versetzte Deudermont einen schmerzhaften Stich. Als er Wulfgar in seiner Rolle als Rausschmeißer in einer schmierigen Taverne in Luskan begegnet war, hatte er erkannt, dass der große Mann einen tiefen Fall hinter sich hatte, und er setzte alles daran, ihn von jenem Leben fortzulocken. Der Barbar hatte sich ihm glatt verweigert und sogar seine wahre Identität abgestritten. Dann fand der Mordanschlag statt, der zur Folge hatte, dass Wulfgar verhaftet wurde und Deudermont in ein tödliches Koma fiel. Der Kapitän wusste noch immer nicht genau, warum er dem Magistrat an jenem Tag seinen mörderischen Spaß auf dem Sträflingskarneval vereitelt hatte, warum er auf seinen Bauch und sein Gefühl gehört hatte, statt sich auf die Meinung der Mehrheit und eine ganze Reihe von Indizienbeweisen zu verlassen. Selbst nach diesem Beweis von Gnade und Vertrauen hatte Wulfgar ihm wenig Dankbarkeit oder Freundschaft entgegengebracht.
    Es hatte Deudermont geschmerzt, als sie sich am Tag der Begnadigung vor den Toren von Luskan getrennt hatten, nachdem Wulfgar erneut sein Angebot abgeschlagen hatte, mit der Seekobold zu segeln. Der Kapitän hatte den Mann einst gemocht und sah sich als guten Freund von Drizzt und Catti-brie, die nach Wulfgars scheinbarem Tod mehrere Jahre sehr erfolgreich mit ihm gesegelt waren. Ja, er hatte Wulfgar wirklich helfen wollen, wieder auf die Beine zu kommen, und es hatte ihn sehr gefreut, als der Barbar in Tiefwasser aufgetaucht war. Hier, genau an diesem Pier, war er erschienen, eine Frau und ein kleines Kind im Schlepptau, hatte verkündet, dass er gern mit Deudermont segeln würde und auf der Suche nach seinem verlorenen Kriegshammer sei. Deudermont hatte damals völlig richtig gespürt, dass mehr dahinter steckte, und Wulfgar nicht nur nach seiner verlorenen Waffe suchte, sondern auch nach seinem früheren Selbst. Aber Robillards Beobachtungen trafen ebenfalls ins Schwarze. Während Wulfgar während der wochenlangen Zeit der routinemäßigen Patrouillen keine Schwierigkeiten gemacht hatte, war sein Verhalten während der beiden Gefechte der Seekobold nicht sehr gut gewesen. Mutig? Ja. Verheerend für den Feind? Ja. Aber der wilde bösartige Wulfgar war kein Teil der Besatzung gewesen. Er hatte der normalen und weniger riskanten Vorgehensweise, die Gegner durch Robillards Magie aus der Ferne zum Aufgeben zu bringen, keine Chance gegeben. Deudermont war sich nicht sicher, warum Wulfgar in seinen Kampfrausch verfallen war. Der erfahrene Kapitän kannte die innere Hitzigkeit in der Schlacht, die wilde Wut, die jeder Mann brauchte, um seine verständlichen Ängste zu überwinden, aber die Gewalt von Wulfgars Ausbrüchen war etwas ganz anderes. Sie waren der Stoff, aus dem die Legenden der Barbaren bestanden – und es war keine Legende, die viel Gutes für die Zukunft der Seekobold verhieß. »Ich werde mit ihm reden, bevor wir auslaufen«, bot Deudermont an.
    »Du hast bereits mit ihm gesprochen«, erinnerte der Zauberer ihn.
    Deudermont blickte den Freund an und zuckte leicht mit den Achseln. »Dann werde ich es erneut tun«, sagte er. Robillards Augen verengten sich.
    »Und wenn das nichts nützt, teilen wir ihn zur Arbeit am Ruder ein«, erklärte der Kapitän, bevor Robillard seinen vorhersehbaren Schwall von Beschwerden und Einwänden vom Stapel lassen konnte, »unter Deck und weit entfernt von den Kämpfen.«
    »Unsere Rudermannschaft ist die beste«, sagte Robillard.
    »Und sie wird Wulfgars unvergleichliche Stärke zu schätzen wissen, wenn es darum geht, enge Kurven zu fahren.« Robillard schnaubte und wirkte nicht sehr überzeugt. »Es wird uns wahrscheinlich in den nächsten Piraten rammen, der uns in den Weg kommt«, grummelte der Zauberer vor sich hin, während er davonging.
    Trotz des Ernstes der Lage konnte Deudermont ein leises Lachen nicht unterdrücken, als er Robillards typischen,

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