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Die Vergessenen Welten 14 - Die Rueckkehr Der Hoffnung

Die Vergessenen Welten 14 - Die Rueckkehr Der Hoffnung

Titel: Die Vergessenen Welten 14 - Die Rueckkehr Der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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griesgrämigen Abgang beobachtete.
    Wulfgars Überraschung, als er durch die Tür stürmte und Delly antraf, die auf ihn wartete, war vollständig und überwältigend. Natürlich kannte er die Frau mit ihrem schiefen Lächeln und den hellbraunen Augen, und doch hätte er sie beinahe nicht erkannt. Wulfgar hatte Delly als Schankmädchen gekannt, das im Elend lebte, und als Reisegefährtin auf einer langen und staubigen Straße. Jetzt, in dem schönen Haus von Kapitän Deudermont mit all seinen Dienern und Möglichkeiten zu ihrer Verfügung, schien sie kaum dieselbe Person zu sein. Früher hatte sie ihr dunkelbraunes Haar fast immer hochgesteckt getragen – vor allem wegen der unzähligen Läuse im »Entermesser«. Jetzt jedoch floss ihr Haar in weichen Wellen bis auf die Schulter herab, seidig, glänzend und dunkler wirkend. Das ließ natürlich ihre hellbraunen Augen – bemerkenswerte Augen, wie Wulfgar plötzlich bewusst wurde – nur umso leuchtender glänzen. Früher hatte Delly einfache und fast unförmige Kleidung getragen, einfache Kittel und Röcke, die ihre zierlichen Glieder dürr erscheinen ließen. Aber jetzt war sie in ein gut geschnittenes blaues Kleid gehüllt, zu dem eine tief ausgeschnittene weiße Bluse gehörte. Nur ganz kurz (denn plötzlich stiegen ganz andere Gedanken in dem Barbaren auf) überlegte Wulfgar, was für einen Vorteil die Stadtfrauen gegenüber den Frauen vom Land besaßen, was ihr Aussehen anging. Als er und Delly in Tiefwasser angekommen waren, hatte Deudermont eine Feier für die feine Gesellschaft der Stadt gegeben. Wulfgar hatte sich dort natürlich ebenso fehl am Platze und unwohl gefühlt wie Delly, doch für die Frau war es viel schlimmer, da ihre spärlichen Mittel, ihr Aussehen zur Geltung zu bringen, bei jeder Gelegenheit offensichtlich wurden.
    Das war jetzt überhaupt nicht mehr der Fall, wie Wulfgar feststellte. Wenn Deudermont während seines Aufenthalts in der Stadt erneut eine seiner vielen Feiern geben sollte, würde Delly Curties Schönheit die einer jeden anderen überstrahlen! Wulfgar stockte fast der Atem. Er hatte Delly immer für ansehnlich, sogar hübsch gehalten, und ihre Schönheit war in seinen Augen während ihrer gemeinsamen Zeit auf dem Weg fort von Luskan immer weiter gewachsen, je mehr er die Tiefe zu schätzen begann, die diese Frau besaß. Jetzt erwiesen sich die ehrliche Liebe und der Respekt, die er für sie empfand, kombiniert mit ihrem überwältigenden Anblick, als zu viel für den Barbaren, der von drei Monaten auf See zurückkam.
    Er fiel mit einer gewaltigen Umarmung über sie her, unterbrach ihre Worte mit einer wahren Salve von Küssen, hob sie ohne Mühe in die Luft, vergrub das Gesicht in dieser Mähne aus braunem Haar und biss sie sanft in ihren zarten – und jetzt wirkte er wirklich zart und nicht einfach mager – Hals. Wie winzig Delly in seinen Armen aussah, denn Wulfgar war anderthalb Fuß größer als sie und wog fast dreimal soviel wie die Frau.
    Fast mühelos nahm Wulfgar sie bequemer in seine Arme, schwenkte sie hoch und schob einen Arm unter ihr Knie. Jetzt musste er lachen, als er bemerkte, dass sie barfuss war, und selbst ihre Füße erschienen ihm jetzt schöner. »Machst du dich über mich lustig?«, fragte Delly, und Wulfgar bemerkte, dass ihr bäuerlicher Akzent weniger stark war, als er ihn in Erinnerung hatte, und sie weniger Wortendungen verschluckte.
    »Ob ich mich über dich lustig mache?«, fragte Wulfgar und lachte wieder, diesmal lauter. »Ich liebe dich«, berichtigte er sich und küsste sie erneut. Dann schwenkte er sie tänzelnd hin und her, während er auf die Tür zu ihrem privaten Raum steuerte.
    Sie schafften es fast über die Türschwelle, bevor Colson zu weinen begann.
    Die beiden fanden später am Abend Zeit für sich allein, und kurz vor dem Morgengrauen liebten sie sich erneut. Als die ersten zögernden Strahlen der Morgensonne durch das östliche Fenster ihres Zimmers schienen, lag Wulfgar neben seiner Geliebten auf der Seite, und seine Hand strich ihr sanft über Hals, Gesicht und Schultern.
    »Es ist wirklich schön, dich wieder daheim zu haben«, sagte Delly leise und rieb mit ihrer kleinen Hand über Wulfgars muskulösen Unterarm »Es war eine einsame Zeit ohne dich.« »Vielleicht sind meine Tage bei Deudermont vorüber«, erwiderte Wulfgar.
    Delly sah ihn neugierig an. »Habt ihr denn den Hammer gefunden?«, fragte sie. »Und wenn das so ist, warum hast du es mir noch nicht

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